Was haltet ihr von Online Tests ?
01.10.10, 13:03:17
payaniva
Wie findet ihr die Online Tests die es so gibt ?
Zb den hier:
http://www.rdos.net/de/
Ich hab den mal gemacht und bei mir kam raus:
Deine Aspie-Punktzahl: 127 von 200
Deine neurotypische (nicht-autistische) Punktzahl: 84 von 200
Du bist sehr wahrscheinlich ein Aspie.
Ist es Unsinn oder ist da nun was dran ?
01.10.10, 13:28:12
haggard
anfangs besaß ich die meinung: netter zeitvertreib, der nicht ernst zu nehmen ist.
da solches allerdings im prinzip nach erfolgter diagnostik im rahmen klinischer studien verwendet wird, ist vielleicht doch davon auszugehen, wenn andere ursachen für ähnliche ergebnisse ausgeschlossen werden können (schizophrenie, sozialphobie, AD(H)S, mehr oder minder unbewusste manipulation durch intensive beschäftigung mit dem thema und dem wissen, was wahrscheinlich angekreuzt/-klickt werden müsste um ein "autistisches ergebnis" zu erzielen oder sonstwas), dass ein ergebnis, dass einen verdacht "nahelegt" vielleicht doch nicht so abwegig ist.
wischiwaschi...wenn du für dich meinst, dass es vollkommen abwegig ist, betrachte es als zeitvertreib. wenn du vorher vielleicht schon meintest, irgendwas sei anders oder wie auch immer oder andere personen hätten dir öfter etwas richtung autismus gesagt - ist es eventuell eine überlegung wert.
01.10.10, 14:09:04
55555
geändert von: 55555 - 01.10.10, 14:09:47
Es handelt sich um Screeningtests. Durch diese kann man feststellen, ob eine genauere Betrachtung mit höherer Wahrscheinlichkeit lohnt. Jedoch haben auch bei seriöseren Screeningtests eine geringere Anzahl von diagnostizierten Autisten eine niedrigere Punktzahl erreicht. So oder so kann dadurch also nur eine Wahrscheinlichkeitsaussage getroffen werden und daß viele Menschen Wahrscheinlichkeitsangaben falsch deuten ist hinlänglich bekannt.
Diese Screeningtests waren auch bereits in diversen Threads Thema.
02.10.10, 18:28:54
starke Dame
Bei dem Test von Quarks & Co. hatte ich eine hohe Punktzahl - und bin keine Autistin.
Bei anderen Tests, kam auch eine höhere Punktzahl herum, die haben aber die Bereiche unterschieden, so dass diese genauer waren und die Teilbereiche besser berücksichtigt worden sind und Autismus unwahrscheinlich ist.
Die Tests haben mich persönlich verunsichert und erst durch PN-Austausch mit einem hier vertretenen Forenbürger, konnte ich für mich klar abgrenzen, wo ich bin.
02.10.10, 21:25:43
Gabi
Also ich habe den Test auch gemacht und das was ich über mich vermute auch bestätigt bekommen Aspi Punktzahl 94 von 200
Neurotypische Punktzahl 122 von 200 weise also scheinbar sowohl Aspi als auch Neurotypische Charakterzüge auf ...mich verunsichert das nicht ...unter Stress "Funktioniere " ich scheinbar besonders gut da habe ich so einige Beispiele in meinem Leben wo ich schon über mich hinausgewachsen bin aber ich kehre dan auch gerne wieder in die Normalität zurück und will dann wieder in Ruhe gelassen werden .L.G.Gabi
03.10.10, 00:16:37
Fundevogel
Ich befürchte, dass Test's ähnliche Folgen haben wie Wahrsagungen und Sterndeuterei:
"Ein blonder großer Mann wird in dein Leben treten", also schaue ich mich nur noch nach großen blonden Männern um.
"Ein Geldgewinn verändert dein Leben", also spiele ich Lotto.
"Ich bin als Autist gepunktet", also ???
Weil Kategorisierungen in gleichem Maße bei der Orientierung helfen wie sie lähmen können, sehe ich sie distanziert.
Was erfährt man letztlich: Man ist anders oder man gleicht wem...ja und dann? Ach ja, es gibt Hilfen...in unseren Breitengraden.
"Abgestempelt" zu werden oder sich selbst abzustempeln:
Beides kann sehr daran hindern, wachsen zu wollen, auch über sich selbst hinaus.
03.10.10, 09:13:49
payaniva
@ Fundvogel: Meinst du wirklich ? Vielleicht kommt es auf den Typ Mensch an ?
Mir zum Beispiel hat es vor 2 Jahren sehr geholfen die Diganose ADHS zu bekommen, den nun habe ich für mich eine Erklärung bekommen, warum ich anders bin und immer schon angeeckt bin. ich habe durch diese Diagnose ein wenig inneren Frieden bekommen, so würde ich das nennen.
Mich hat es eher kaputt gemacht, nicht zu wissen, warum ich so anders bin, wie andere, ich hatte einfach nie eine Erklärung dafür und mir machte das zu schaffen. Immer nur war ich am denken und am verzweifeln, oft rutschte ich dadurch in depressive Phasen rein.Nun kann ich besser damit umgehen, ich kann mich besser akzeptieren und frag nicht mehr nach dem Warum. Ich ecke nach wie vor, bei Menschen an, aber jetzt empfinde ich das nicht mehr als so schlimm.
03.10.10, 11:32:07
Bicycle
Ich kannte Autismus vom Namen her, aber nicht wirklich die Symptome usw.
Eines Tages bin ich wieder drauf gestoßen und da es ein alter Klassenkamerad hatte, hat's mich einfach interissiert und hab dann immer mehr Antworten auf meine "Art" gefunden gehabt und hab dann einfach mal so ein Test gemacht gehabt.
Anschließend bin ich hier her und hab dann hier noch mehr Gleichheiten gefunden.
Jetzt bin ich auf den Weg zu einer Diagnose bzw. steck mitten drinnen.
Ich war überrascht gewesen, als ich fast die gleichen Fragen als Fragebogen vom Psychologen ausgehändigt bekam, nur das die Fragen ETWAS genauer waren.
Den Test hatte ich im Internet damals nicht so ernst genommen gehabt, aber scheinbar hat er doch seine Richtigkeit.
03.10.10, 13:13:28
Leah
geändert von: Leah - 03.10.10, 13:14:06
Mich hat es eher kaputt gemacht, nicht zu wissen, warum ich so anders bin, wie andere, ich hatte einfach nie eine Erklärung dafür und mir machte das zu schaffen. Immer nur war ich am denken und am verzweifeln, oft rutschte ich dadurch in depressive Phasen rein. Nun kann ich besser damit umgehen, ich kann mich besser akzeptieren und frag nicht mehr nach dem Warum. Ich ecke nach wie vor, bei Menschen an, aber jetzt empfinde ich das nicht mehr als so schlimm.
Ich habe mich mein ganzes Leben lang bemüht, so zu sein, wie ich andere Menschen wahrgenommen habe. Ich habe sie kopiert, nachgeahmt und wollte immer alles genauso "richtig" machen wie sie. Immer wieder war ich so kraftlos und energiearm, dass ich einfach nicht mehr konnte und wollte. Irgendwann fiel dann das Stichwort Autismus und ich hatte nun endlich Erklärungen dafür, wie ich "mein" Leben bisher gelebt habe. Ich möchte mein Wissen über mein Sein nicht mehr missen; eine Pauschalisierung nach dem Motto "jeder Mensch ist sowieso anders" oder "keiner gleicht dem anderen" halte ich nicht für hilfreich. Ich wollte schon immer wissen, was
genau mit mir los ist. Und eben auf dem Weg dorthin haben mir auch die diversen Online-Tests geholfen, ebenso wie Literatur zum Thema und meine eigene Reflexion meines Selbst im Umgang mit (einem) anderen Menschen - so dass ich jetzt sagen kann, dass ich endlich Klarheit habe und nicht mehr fürchten muss, verrückt zu sein oder zu werden.
03.10.10, 13:33:35
55555
Wenn Diagnostiker Screeningtests einsetzen, dann auch teilweise um die konkreten Einschätzungen zu den Fragen erhalten. Es geht nicht unbedingt vorrangig um den nummerischen Wert des Ergebnisses.
03.10.10, 13:49:30
Gabi
Ist mir auch klar 55555 und etwas genauer als der Numerische Wert ist dieser Test auch schon finde ich und vor allem mein Diagramm hat mich dann doch etwas erstaunt ...aber nach einiger Überlegung dann doch wieder nicht ... tja so bin ich eben von jedem etwas ... L.G.Gabi
03.10.10, 13:50:39
Antika
Ich wollte immer wissen, was mit den anderen Menschen los ist. Mich selbst habe ich für "normal" gehalten, jedoch hielt ich die anderen Menschen nicht für "normal". Daher wollte ich immer dass die anderen sich mal testen lassen, was denn mit ihnen nicht stimmt.
So bat ich meinen Sohn darum mal einen Online Test zu machen. Er schnitt dabei jedoch "ganz gut" ab. Ich selbst habe diesen Test dann auch mal gemacht, habe manche Fragen jedoch nicht wirklich verstanden. Bei mir ist das Ergebnis dann auch nicht so "gut" ausgefallen.
Erst der Besuch bei einem Arzt brachte dann genauere Erkenntnisse. Ich bekam die Diagnose Asperger Syndrom und ein Jahr später auch mein Sohn.