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Thema: Begleithunde für Autisten (http://www.perfektibilistenorden.de/topic.php?id=4259)


Geschrieben von: Kaleidoskop am: 08.12.17, 19:00:17
Neeeee, die Ausbildung des Führhundes arbeitet nur mit positiver Verstärkung.

Wenn ein 🐕 nicht lernfähig als Führhund, kommt er tatsächlich in eine Familie und darf einfach 🐕 sein.

Wenn mein 🐕 nicht aufpasst, Tempel ich den Gegenstand, den er übersah, extra laut, rufe aua und wir wiederholen das nochmal. Bis er nicht mehr dem lieblichen Duft nachschnüffelt. Ich kann auch Gehorsamstraining machen. Dazu sage ich Sitz zu meinem Wuff und entferne mich langsam. Dann rufe ich ihn und belohne ihn. Ich kann mich auch verstecken und ihn rufen. Was leider noch hapert ist, wenn ich ihn aus der Ferne abrufe, ihn dann im Galopp zubstoppen. Aber das wöürde ich gern, für den Fall, dass ein 🚲 vorbeidürft. Oder er muss eine ystrecke X bei Fuß gehen und wird dann belohnt und in die Freiheitventlassen.

Wenn er zuhause etwas angestellt hat, rufe ich ihn zum Ort der Schandtat oder führe ihn notfalls dahin, schimpfe und schicke ihn ins Körbchen. Nach einigen Minuten rufe ich ihn zu mir und knuddel ihn, damit er weiß, alles ist gut.

Freilauf wird nicht als Strafe gekürzt. Anbesonderes dreckigen Stellen musste er zu seinem Schutz einen Maulkorb tragen, da er wirklich alles frisst.
Inzwischen nutzen wir eine Flexileine, wenn er Gefahr läuft, etwas schlechtes zu fesseln, oder bei Dunkelheit (er beschützt sehr gern und bellt dann alles an, was 2 Bei e hat), so fühlen wir uns beide sicherer.

Wenn der Hund „Rentner“ wird, kann ich ihn behalten oder zu liebevollen Menschen geben. Da gibt es keine Vorschriften. Der Tierarzt bescheinigt für die KK nur, dass der Hind nicht mehr führen kann.

Ich 💗 meinen Hund 🐕 über alles. Dennoch werde ich ihn zur Rente in gute Hände in meiner Nähe geben. Gründe hierfür sind
— er kann nicht lang allein zuhause bleiben und bellt das 🏠 zusammen
— er darf nicht mehr zur Arbeit oder in Geschäfte, da er seinen Sonderstatus nicht mehr hat
— er würde NIE voll entspannen, weil er IMMER auf mich acht gibt, aber wie menschliche Rentner soll er seine Rebünte genießen und nur noch 🐕 sein
— würde ich zu seinen Lebzeiten einen neuen Führhund zulegen, der jetzt überall mit hin darf, wo er nicht mehr hin darf, würde ich ihm das ❣ brechen, was ich nicht will.

Fest steht aber, dass ich ihn immer regelmäßig besuchen werde.


Geschrieben von: Antares am: 08.12.17, 21:13:59
was ich interessant finde ist, dass ich überhaupt gar nirgends das finde, was mir Autisten bisher so ganz Wunderbares über ihre Hund erzählen:

- dass sie sensorische Barrieren lange vor den Autisten oft schon wahrnehmen
- dass sie diese Barrieren meiden unterstützen durch umgehen z.B.
- dass sie Wege aus Menschenmassen heraus suchen
- ...

all solche Aufgaben, die Hunde von sich aus natürlicher Weise für die Autisten übernehmen, als einfache Haushunde, die als besonders wertvoll erscheinen werden bei keiner der Seiten die ich über Autismsusbegleithunde finden konnte beschrieben. Genau das Gegenteil:

- der Hund soll die Kinder samt Gurt in sensorische Barrieren hinein führen wie Kita/Schule (auch bei Widerstand)
- der Hund soll das Kind finden wenn es weggelaufen ist und wiederholen in die sensorische Überlastung
- der Hund soll Wege mitten durch alles finden, z.B. mitten durch Menschenmassen und das Kind hinterherziehen am Gurt
- der Hund soll das Kind zu Menschen hin ziehen, vor denen es weglaufen wollen würde (z.B. Eltern/Lehrer)
- der Hund soll bei akuten Nervenzusammenbrüchen durch weitere Reize das System Kind am Laufen halten (drauf legen etc) selbst wenn das Kind schon Stressepilepsien vor Überlastung hat

Ich glaube sollte ich jemals einen Fürhhundetrainer finden, der mit mir so ein Tier ausbilden möchte, braucht das Tier grundsätzlich einen anderen Namen. Vielleicht:

Autistenführhund

Blindenführhund heißt ja der Hund für die Blinden. Mir wird komplett übel je mehr Texte ich mir zu der Funktion der aktuellen Autismus-Begleithunde durchlese.


Geschrieben von: Kaleidoskop am: 09.12.17, 17:41:59
Das was du über Autismushunde gelesen habe, habe ich auch gelesen.
Ich habe das Gefühl, die Tiere sind eher als Beruhigung für die Eltern, nicht als Hilfe für Autisten gedacht.

Meinem Führhundtrainer kann ich z. B. sagen, dass mein Hund Wege aus Menschenmengen suchen loll, falls er das nicht von sich aus tun.