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Geschrieben von: zoccoly am: 03.05.09, 14:01:26
[Kleinere aber dennoch irreführende Zitierpanne behoben, mfg [55555]]

Zitat von 55555:
Deine Stichworte halte ich da für nicht aussagekräftig. Ethik beinhaltet Werturteile, es wird häufig irrtümlich angenommen Ethik sei diesbezüglich neutral und daraus wird dann hergeleitet, daß Ethik sich als gemeinsames Fach eignen würde. Wie schon erwähnt, ich finde die Umsetzung entscheidend.


Es sind nicht meine Stichworte, sondern der Inhalt des Rahmenlehrplanes.
Natürlich ist es von der Umsetzung abhängig, aber das betrifft nicht nur das Fach Ethik, man könnte es auch auf Geschichte anwenden.
Aus der Schulzeit meiner Kinder weiß ich, dass in diesem Fach auch die einzelnen Religionen vorgestellt wurden und Gemeinsamkeiten herausgearbeitet wurden.Das halte ich für sinnvoll.Aber nicht nur das Thema Religionen beinhaltet dieses Fach siehe Rahmenlehrplan.


Zitat:

Wir leben in keinem laizistischen Staat, wie es z.B. Frankreich ist. Die Tatsache, daß es keine Staatskirche gibt laut Art. 137,1 der Verfassung von 1919 bedeutet keine Trennung von Staat und Religion, falls du das mit "Kirche" (Singular) meintest.


über die begrifflichen Defizite gibt es Kommentare
http://www.springerlink.com/content/w044x73354ql1202/


Zitat:
Ansonsten heißt es z.B. in der Präambel des Grundgesetzes: "Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in eine vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassunggebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben."


Man sollte bedenken,dass Inhalte des GG aus der Weimarer Verfassung von 1919 übernommen wurden.
Der Anteil der Konfessionslosen in Deutschland steigt.Im Jahr 2005 waren es 32,5%. In den neuen Bundesländern 65%-80%.
Da Gesetze vom Menschen gemacht sind, sollten sie natürlich einer Entwicklung und Anpassung unterliegen.
Da das GG als Übergangsgesetz von deren "Vätern" gedacht war
und ausdrücklich vermerkt war,dass dieses von einer Deutschen Verfassung abgelöst wird, welche sich das Volk nach der Einheit geben sollte, ist eine Argumentation mit der Präambel eines Gesetzes, welches nicht mehr existieren sollte zwar legitim aber nicht mehr zeitgemäß, zum Beispiel wird bei Vereidigungen auf das GG den Betroffenen freigestellt den Teil des Eides " so wahr mir Gott helfe" zu sprechen.


Zitat:
Zitat:
Wer verdrängt die Religion aus dem öffentlichen Leben?

Z.B. würdest du es gerne mit solchen Forderungen?
Zitat:
- Klassenräume werden für den Religionsunterricht zur Verfügung gestellt


Auf Berufung des Art.7 Abs.3 u.2 GG wird den Religionsgemeinschaften ein Rechtsanspruch gegen den Staat auf Einführung eines entsprechenden Religionsunterrichts an Schulen eingeräumt.( Rechtssprechung vom 23.2.05)

Insofern könnte ich fordern was ich wollte,es gibt ein Urteil. Ich heisse dieses aber nicht gut.


Geschrieben von: haggard am: 03.05.09, 15:33:13
@Ex-Gast:
wenn alle einen orden von einem weisen erhalten (wer ist der eine weise, warum ist der weise weise und andere nicht?), ändert das gar nichts. genauso wenig, wie gleiche kleidung etwas ändert. alles spielt sich in den köpfen ab. aber gleiche kopfinhalte sind nicht zu erreichen.


Geschrieben von: Bluna am: 03.05.09, 15:33:58
Könnte es trotzdem Gründe geben,die dafür sprechen,die Bezugnahme auf einen Gott ,was das Grundgesetz betrifft,so zu belassen,oder kann man es mit dem Anteil der Konfessionslosen begründen,dass der Passus verschwinden sollte?
Die Zahlen der Menschen,die keiner Konfession angehören,sagt für mich nichts über die Zahl derer aus,die sagen würden:"So wahr mir Gott helfe"


Geschrieben von: 55555 am: 03.05.09, 15:53:18
Zitat von Hans:
In dem Film wurden die verschiedensten Weltreligionen verglichen,
die dabei entdeckten Gemeinsamkeiten sind ein kalendarischer Zusammenhang,
der eben von der Wintersonnwende als wichtiges Datum geprägt ist.
Das nacher manches mystifiziert wird, bringt die "Märchen" dazu.
Stonehenge ist auch nur ein Kalender, mehr nicht!
Dadurch daß jeder diese "Gemeinsamkeiten" beobachten kann,
sage ich jetzt mal: das ist Wissen!

Ehrlich gesagt finde ich es schon reichlich abstrus zu behaupten z.B. das Christentum orientiere sich an Kalenderwissen. Erinnerungsfeste werden auch im Christentum gefeiert, aber sind nicht Teil der Kerntheologie und auch nicht irgendwie grundsätzlich verpflichtend. Diese Feiern haben wohl eher etwas damit zu tun das Feierbedürfnis nicht weniger Menschen zu stillen. Und auch dir ist vermutlich bekannt, daß religiöse Feiern nicht die einzigen Feiern sind, die es so gibt

Und auch bei anderen Religionen wirst du schwer aus meiner Sicht gewissermaßen willkürliche Behauptungen dazu was am Anfang stand und was danach kam als Wissen bezeichnen können.
Zitat:
Du kannst heute noch bei der Wintersonnwende in dem Steinkreis
die Markierungen überprüfen,
der Kalender funktioniert, mehr nicht.

Weißt du, wozu er wirklich errichtet wurde? Warst du dabei? Oder die Filmemacher? Jeder findet vermutlich irgendwelche Filme, die eine Meinung trasportieren, die ihm mehr entgegenkommt als die anderer Filme. Das ist aber an sich keine Argumentation.
Zitat:
Heutzutage, im Zeitalter der Quarzuhr mit Datumsanzeige
brauchen wir keinen Schamanen mehr, der unsere Unwissenheit ausnützt.

"Ausnutzen", was ist das für eine Rhetorik? Zumindest zeigen manche Beiträge hier deutlich, daß widerreligiöse Einstellungen einen glaubensartigen Absolutheitsanspruch vertreten können.
Zitat:
Da wurde in der Geschichte schon so viel "Schindluder" mit "höheren Mächten getrieben,
und so viel Leid von den Pfaffen erzeugt, daß das doch eigentlich jeder sehen kann, was die von uns wollen.

Ich kann vor allem sehen, daß dein Argumentationsstil sich in wohl Nichts von denen der Personen unterscheidet, welche religiöse Konflikte austragen. Du wiederholst sogar stur deine Meinung hierzu und gehst nicht einmal ansatzweise auf meinen Einwand im vorhergehenden Beitrag ein. Ist das schon sowas wie antireligiöse religiöse Verblendung? ;)
Zitat:
rüher als Kardinal hat er Hexen verfolgt, ja er war der Großinquisitor des Vatikans, bevor er Chef wurde.
Das ist auch für jedermann zugängliches Wissen.

Ratzinger hat Hexen verfolgt? Quelle?


Geschrieben von: zoccoly am: 03.05.09, 15:53:39
Zitat von Bluna:

Die Zahlen der Menschen,die keiner Konfession angehören,sagt für mich nichts über die Zahl derer aus,die sagen würden:"So wahr mir Gott helfe"


Das ist richtig und auch das folgende Beispiel ist nicht aussagekräftig, da es nur ein Beispiel ist.
An unserer Schule war es ein Kollege von 40 Kollegen, der den Eideszusatz in Bezug zu Gott ablegte.


Geschrieben von: Bluna am: 03.05.09, 16:15:51
Ich meine trotzdem,in deinen Beispielen die Richtung ausmachen zu können,dass du der Meinung bist,der Passus,der sich auf Gott bezieht,sollte gestrichen werden,weil er wie das Grundgesetz selbst ,nicht mehr "zeitgemäß" ist.
Derart habe ich die Beispiele verstanden,wobei egal,ob aussagekräftig oder nicht ,die Frage bleibt,welche Aussage wird denn damit eigentlich vertreten?


Geschrieben von: zoccoly am: 03.05.09, 16:54:03
Zitat von Bluna:
die Frage bleibt,welche Aussage wird denn damit eigentlich vertreten?


Ich verstehe deine Frage nicht.


Geschrieben von: Ex-Gast am: 03.05.09, 17:12:29
Zitat von azrael:
@Ex-Gast:
wenn alle einen orden von einem weisen erhalten (wer ist der eine weise, warum ist der weise weise und andere nicht?), ändert das gar nichts. genauso wenig, wie gleiche kleidung etwas ändert. alles spielt sich in den köpfen ab. aber gleiche kopfinhalte sind nicht zu erreichen.
Selbst wenn es nix verändern würde wäre es immernoch besser als wenn man nur einzelnde miteinen Orden loben würde und es würde denn "Schwachen" helfen.


Geschrieben von: Bluna am: 03.05.09, 17:38:48
An Zoccoly:Welche eigentliche Aussage möchtest du anhand der Beispiele verdeutlichen?


Geschrieben von: zoccoly am: 03.05.09, 17:50:46
Auf Seite eins nahm ich Bezug auf Smilla und erklärte, dass mir auch Glaube nicht ausreicht, sondern mich solch einem komplizierten Thema nur über die Rationalität nähern kann.
Weiter bezog ich mich auf Aussagen von 55555 in Bezug zu Ethik, Staat und Religion (auch Seite 1).
Was ist missverständlich an meinen Aussagen?


Geschrieben von: Bluna am: 03.05.09, 18:00:06
An Zoccoly:
Du hast zum Einen geschrieben,dass die Zahl der Konfessionslosen steigt und zum Anderen"An unserer Schule war es ein Kollege von 40 der den Eideszusatz in Bezug zu Gott ablegte.
Ich denke deine Beispiele sollen etwas verdeutlichen,ich weiß nur nicht WAS.


Geschrieben von: zoccoly am: 03.05.09, 18:29:16
Vor zwanzig Jahren haben sich Menschen zusammengefunden und arbeiteten einen Verfassungsentwurf für das deutsche Volk aus. Dieser sollte im Deutschen Bundestag diskutiert werden und es sollte, wie im GG vorgeschrieben, dieses abgelöst werden.
Nach dem Anschlussparagraphen verschwand der Entwurf in der Schublade und man missachtete auch den Auftrag der "Väter" des GG.
Heute gelten Paragraphen, die vor 100 Jahren beschlossen wurden.
Da keine neue Verfassungsdiskussion erfolgt, kann man schwer einschätzen, ob bestimmte Aussagen des GG heute noch so Bestand hätten.
Vielleicht würde ein Rückgang der Konfessionszugehörigen berücksichtigt, vielleicht auch nicht. Ich finde es nur problematisch mit einem nicht, wie vorgesehen überarbeiteten Gesetz argumentieren zu müssen. Noch absurder wird die Vorstellung, wenn man bedenkt, dass über eine Verfassung Europas diskutiert wird und Deutschland selbst keine besitzt.
Diese Ausführungen gehen aber an das eigentliche Thema von Smilla vorbei.