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Thema: Grundsatzfragen "krank" vs. autistic pride (http://www.perfektibilistenorden.de/topic.php?id=1507)


Geschrieben von: cony am: 01.02.08, 17:51:09
" :) "


Geschrieben von: 55555 am: 01.02.08, 19:27:00
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Geschrieben von: KleinAdlerauge am: 01.02.08, 20:29:35
ich mich übrigens schon als kind als behindert gesehen - nur dass man meine behinderung nicht sieht.
aber ich hab mich nie als krank empfunden. ich weiss, dass ich anders bin, als die meistens und oft bekomme ich gesagt, dass man so eine, wie mich noch nie kennengelernt hätte.
und sie lachen dabei.
und ich denke, sie mögen es, wenn jemand mal nicht so ist, wie alle anderen.
von den problemen, die das anderssein mit sich bringt, ahnen sie narürlich nichts.


Geschrieben von: cony am: 02.02.08, 22:15:45
gleich mal eine erste frage.was meinst du mit:wegen abschweifung?


Geschrieben von: 55555 am: 02.02.08, 22:19:04
Diese Diskussion hatte mit dem eigentlichen Thema des ursprünglichen Threads nichts mehr zu tun. Der Schnitt war eher willkürlich, weil es eine teils schleichende Abschweifung von allen war.

Also, wieso ist Autismus für dich krank? Weil es diagnostiziert wird? Ist Hochbegabung dann für dich auch krank? Wie definierst du den Begriff genau? (Illegale Antwort: Autismus ist krank, weil die da oben es so sagen und die wissen das schon.)


Geschrieben von: cony am: 02.02.08, 22:46:03
nein.einmal hast du sicher recht,weil ich es als diagnose so von den ärzten kenne.aber wenn du fragst was ich persöhnlich als krank definiere,dann würde ich ohne länger darüber nachzudenken folgendes sagen.krank ist für mich wenn mein momentaner zustand eine einschränkung im alltäglichen leben darstellt.auf autismus bezogen also dies(ich gehe hier von meinem kind aus,nicht von erwachsenen autisten,da ich persöhnlich keinen privat kenne und auch nach dem schreiben hier denke ,das erwachsene autisten ganz andere probleme,oder auch nicht,durch ihre langwährige erfahrung im umgang damit haben).also mein sohn hat seit ca seinem 2 lebensjahr sehr starke schwieigkeiten im umgang mit anderen menschen,besonders mit kindern.er hat lange gebissen,besonders wenn er sich nicht verstanden fühlte.auch hat er sehr lange eingepullert,weil er nicht alleine auf toilette geht.das ist heute noch so.er spricht erst seit der logopädie relativ gut.nicht wie ein 6jähriger,aber gut.er hat schwierigkeiten wenn sich in der schule plötzlich etwas ändert.aufgrund seines autismus kann er keine grundschule besuchen,nicht weil er geistig nicht mitkommt,sondern weil er ständige aufforderung und erklärung braucht.auch würde er dort zb.nicht alleine auf tolette gehen und sicher wieder einpullern.was glaubst du wie die anderen kinder ihn runtermachen würden.somit ist für ihn eine für mich alltägliche situation,schwierig.deswegen ist er aber nicht dumm.seine intelligenz ist normal entwickelt,nur das er sie nicht so einfach wie andere kiddis anwenden kann.ich kannkilie auch nicht alleine draußen spielen lassen,weil er gefahrensituationen nicht immer richtig einschätzt und oft aus einem für mich nicht immer nachvollziehbaren grund auf die straße läuft oder den nachbarn beschimpft uä.auch hat er letztes jahr einen wildfremden menschen ins haus gebracht und wollte ihm sein kinderzimmer zeigen.das sind nur einige dinge,die sein leben schwierig gestalten.und das sind schon ziehmlich viele einschränkungen,aber alle aufzuführen würde zulange dauern.ein hochbegabter dagegen hat sicher nicht mit diesen problemen zu kämpfen.was ihm vielleicht passieren kann das er in der schule als streber weggeht.


Geschrieben von: 55555 am: 02.02.08, 22:57:34
Zitat von cony:
aber wenn du fragst was ich persöhnlich als krank definiere,dann würde ich ohne länger darüber nachzudenken folgendes sagen.krank ist für mich wenn mein momentaner zustand eine einschränkung im alltäglichen leben darstellt.
[...]
nicht wie ein 6jähriger,aber gut.er hat schwierigkeiten wenn sich in der schule plötzlich etwas ändert.aufgrund seines autismus kann er keine grundschule besuchen,nicht weil er geistig nicht mitkommt,sondern weil er ständige aufforderung und erklärung braucht.

Ich hab das mal etwas gekürzt. Verstanden weswegen du Autismus als krank bezeichnest habe ich noch immer nicht. Fühlst du dich krank, weil du nicht fliegen kannst wie Vögel?

"Persönlich" schreibt Herr Duden übrigens ohne h.


Geschrieben von: cony am: 02.02.08, 23:05:40
sicher nicht,schließlich bin ich kein vogel und wenn ich fliegen wollte würde ich mich ins flugzeug setzen.aber wenn ich in meinem alltäglichen leben auf irgendeine art und weise so stark eingeschränkt bin,das ich dadurch nachteile habe,definiere ich das als krank.


Geschrieben von: cony am: 02.02.08, 23:27:22
PS.anderes beispiel.wenn du dir eine grippe eingefangen hast,und du liegst im bett und kannst dich kaum bewegen.wirst du nicht bestreiten krank zu sein.du bist eingeschränkt in deinem alltäglichen leben,nur mit dem unterschied das es medikamente gibt und du wieder gesund wirst.anders bei vielen chronischen erkrankungen.eine einschränkung im alltäglichen leben gibt es auch,aber sie ist in manchen fällen durch medikamente erträglicher zu machen,durch therapien leichter,oder auch einfach durch persöhnliche akzeptanz und den versuch damit umzugehen,aber sie sind nicht heilbar.gleich ist bei allen nur die einschränkung im alltag auf die eine oder andere weise.wie jeder persönlich damit umgeht,ist so verschieden wie die menschen selbst.


Geschrieben von: 55555 am: 03.02.08, 00:01:08
Du bist kein Vogel und ein Autist ist kein Nichtautist.

Manche Menschen haben kaum handwerkliches Geschick, hältst du sie deshalb für krank?

Eine Grippe als Krankheit zu bezeichnen finde ich unproblematisch. Chronische Krankheiten sind für dich was z.B. genau? Eine kaputte Hüfte? Bei einer kaputten Hüfte fallen mir spontan nur Nachteile ein, wenn man diese auch annehmen kann. Autismus ist jedoch nicht rein defizitfixiert treffend zu beschreiben, er ist wie ich denke mehr eine Art Begabungsprofil.


Geschrieben von: drvaust am: 03.02.08, 01:49:36
Zitat von cony:
ein hochbegabter dagegen hat sicher nicht mit diesen problemen zu kämpfen.was ihm vielleicht passieren kann das er in der schule als streber weggeht.
Das ist ein Irrtum. Hochbegabte Autisten haben grundsätzlich die gleichen Probleme, nur können sie verschiedene Strategien besser lernen. Ich glaube nicht, daß ein hochbegabter Autist irgendein Bedürfnis hat, zu streben und sich herauszustellen. Ein hochbegabter Autist verfolgt vielleich höhere Ziele, aber strebt keine höhere Stellung an. Ich bin in Mathematik sehr gut, trotzdem hatte ich in Mathe meistens Probleme mit der Schule, einmal hatte ich in einer Arbeit keine Fehler aber Zensur 5, weil ich viel zu langsam war und nicht verstand, was die Lehrerin, ungesagt, wollte. Hochbegabung nützt nichts, wenn man die stressige Schule nicht aushält, keine 45 min. durchhält, keinen richtigen Kontakt zu Mitschülern bekommt, oft wegen Unverständnis aneckt, häufig als komischer Spinner verprügelt wird usw..

Es gibt auch eine Krankheitsdefinition im psychologischen Bereich, da ist der Leidensdruck entscheidend. Wer glücklich und zufrieden lebt, ist gesund, auch wenn er den Kopf unterm Arm trägt. Wer unglücklich und verzweifelt ist, ist krank, auch wenn er nur ein Pickel am Bauch hat. Sogesehen sind alle Autisten, die glücklich und zufrieden leben, gesund. Alle Autisten, die durch Autismus leiden, sind krank, das sind zumindest die meisten.
Ich habe keine Probleme mit dem Begriff 'krank', mir ist egal, was andere von mir denken, solange sie mich in Ruhe lassen.


Geschrieben von: cony am: 03.02.08, 11:00:56
hallo drvaust
ich glaube 55555 hat hochbegabte allgemein gemeint und nicht hochbegabte autisten.so habe ich das jedenfalls verstanden.deine krankheitsdevinition finde ich gut.ich habe 55555 ja auch schon geschrieben,wenn er sich nicht für krank hält,ist das für mich ok.mein sohn hat allerdings massive probleme und somit halte ich die bezeichnung für ihn zumindest gerechtfertigt.
aber mir geht es eigentlich auch mehr darum,das das wort krank in diesem zusammenhang negativ gewertet wird.für mich ist mein sohn krank und braucht deswegen unterstützung.das hat aber nichts negatives.nur das meine ich damit.