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Auf Kommando Nervenzellen an- und abzuschalten, ist üblicherweise Sache der Optogenetik. Dabei sorgt ein Lichtblitz dafür, dass speziell präparierte Zellen tief im Gehirn zu feuern beginnen. So lassen sich Hirnvorgänge im Detail untersuchen. Nun haben Wissenschaftler ein ähnliches Verfahren entwickelt, bei dem ein Magnetfeld die Zellen stimuliert. Sie müssen den Neuronen dafür ein spezielles Gen verabreichen.
Von diesem Verfahren berichtet das Team um Ali Güler von der University of Virginia in Charlottesville jetzt im Journal "Nature Neuroscience". Der Vorteil gegenüber den bewährten optogenetischen Ansätzen besteht darin, dass kein Glasfaserkabel ins Hirn des Tiers verlegt werden muss. Die Magnetfelder durchdringen selbst dickes Körpergewebe. Der Nachteil beider Ansätze liegt im gentechnischen Eingriff, durch den der Bauplan für das Schaltermolekül ins Gehirn eingebracht wird.
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Ob ihr "Magneto"-Schalter hält, was er verspricht, testeten Güler und Team unter anderem an Mäusen, denen sie das Gen in einen Teil des Belohnungssystems einpflanzten. Dann erzeugten sie in einer abgetrennten Kammer im Käfig der Tiere ein Magnetfeld. Mit der Zeit empfanden die Mäuse diesen Bereich als besonders attraktiv, denn immer wenn sie dort vorbeiliefen, sendete ihnen ihr manipuliertes Belohnungssystem ein bestärkendes Signal. Schalteten die Forscher das Magnetfeld ab, verlor die Kammer ihren Reiz.