Hier vielleicht passend im weiteren Sinne:
Zitat:
Gleichzeitig bräuchte es für ein funktionierendes Gespräch wenigstens minimale Überschneidungen zwischen den Weltbildern, eine gemeinsame Sprache.
Für einen großen Anteil der alten und neuen Rechten wird Deutschland allerdings von äußeren Feinden, wie anderen Nationen und Kulturimperialismus, und inneren Feinden, wie einer vermeintlich korrupten Elite, dem Liberalismus, einer „Überfremdung“ und einem „linken Mainstream“ bedroht.
Hm, wirklich? Na, da habe ich dann z.B. wohl nicht viel mit zu tun.
Zitat:
Der Islam stellt dabei für sie das Bindeglied zwischen äußeren und inneren Feinden dar. „Außen“ lauern für sie Terrornetze, „innen“ droht das Verlorengehen der „deutschen Seele“ durch Geflüchtete.
Puh, innen drohen keine islamischen Terrorhetze? Verlorengehen der deutschen Seele? Naja, wenn man nur mit Leuten redet, die ähnliche Meinungen vertreten wie man selbst, weiß man wohl nicht so genau, was die anderen eigentlich vertreten. Zumindest ist die Skepsis gegenüber einer konkreten Ideologie etwas völlig verschiedenes als eine Haltung, die einfach pauschal keine abweichenden Einflüsse zulassen will.
Zitat:
Wer diese völkische Herangehensweise nicht teilt, spricht mit einer anderen Sprache – oder wird gleich als Teil des „linken Mainstreams“ abgestempelt. Schließlich haben viele Neu-Rechte ihr Weltbild hermetisch mit einem verschwörungstheoretischen Panzer umgeben.
Achso.
Zitat:
Nichts ärgert Neu-Rechte mehr, als die positiven Bilder zu sehen, wenn ein Großteil der Bevölkerung auf ihrer Haltung beharrt.
Positive Bilder? Nicht miteinander zu reden finde ich halt ganz und gar nicht positiv, besonders wenn andere pauschal negativ abgewertet werden.
Zitat:
Wer nicht Brummen will, dem bleibt nur das Schweigen
Wie soll denn bitte zwischen den ganzen „Lügenpresse“-Rufen ein faktenbasiertes Gespräch stattfinden? Solange ungeliebte Argumente mit „deine Studie ist doch erlogen“ gekontert werden, ist es effektiver, mit einer Zierpflanze zu reden. Das soll ja immerhin beim Wachsen helfen.
Na, wenn ihr zu Methodenkritik nicht in der Lage seid, dann ist das vielleicht eine Bildungslücke, die ihr schließen solltet um diskursfähig zu werden. Aber klar, nicht mit jedem kann man sinnvoll über soetwas reden, in allen weltanschaulichen Lagern. Fakt ist wohl: Studien sind nicht selten weltanschaulich beeinflußt. Das kritisiert ihr ja wahrscheinlich auch selbst oft, wenn euch eine nicht passt.
Zitat:
Menschen, die manche Ängste der Neu-Rechten teilen, aber andere Gründe und Lösungsstrategien ausmachen, mögen ein paar Ansatzpunkte für ein Gespräch finden. Ein ziellos gebrummtes „die da oben machen eh, was sie wollen“ und ein Schwenk zur Bankenrettung könnte zum Beispiel der Beginn eines Kneipengesprächs werden.
Wer sich dann die Illusion macht, ein fruchtbares Gespräch geführt zu haben, hat allerdings entweder das Thema gewechselt oder die Kneipe verlassen.
Komisch, ich bilde mir ein bei mir funktioniert das, sofern der andere dann nicht die Kommunikation abblockt. Natürlich wäre es hilfreich dabei zu wissen, was andere Menschen wirklich so meinen und wieso.
Zitat:
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis „der Islam“, die korrupte Elite oder die Geflüchteten schuld sind.
Was? Schuld woran? Irgendwie ist dieser Text ziemlich schwammig, finde ich.
Zitat:
Menschen, die Nationen als Konstrukte wahrnehmen, und Geopolitik als komplexes, multilaterales System, ohne einfache Erklärungen nach dem Muster „Gut und Böse“, Menschen, die nicht „die da oben“ grummeln wollen, benutzen schlichtweg ein völlig anderes Vokabular.
Aha, Menschen die Nationen als Konstrukte wahrnehmen. Also ich z.B.? Ich sehe da eigentlich keine solchen grundsätzlichen Hürden.
Zitat:
Nicht einmal ein Gesprächsbeginn wäre möglich – mit welchen Worten denn auch?
Mit passenden, vorzugsweise nicht mit pauschalen Phrasen ohne konkreten Bezug zum Gegenüber?
Zitat:
Und selbst wenn – was dann?
Nun, ich schätze dann würde man miteinander kommunizieren und etwas darüber erfahren, was andere Menschen so denken und welche Gründe sie dafür haben?
Zitat:
Wem helfen eigentlich die ganzen Aufrufe, miteinander zu reden?
Demokraten?
Quelle