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Autor Nachricht
starke Dame
(Angehörigenbereich)

Heißt das, dass wir und unsere Kinder, die von eurem Weg überzeugt sind, waren eine Art Versuchskaninchen und beschreiten jetzt den zukünftigen Weg alleine?

Wurden unsere Kinder benutzt, damit man eine Momentaufnahme macht und in Zukunft, hält die ESH sich aus Einzelfällen heraus?

Ich denke eine eindeutige Position ist wichtig, Eltern werden u.U. verunsichert und können sich dann wohl kaum in dem Wirrwarr mit Kindergärten, Schulen und später der Arge zurecht finden.
D.h., es könnten mehr Autisten in eine vom System gewünschten Abwärtsspirale landen, die natürlich zum Wohle des Menschen dient, der an dem Autisten gehörig verdient.

Ohne eine Institution im Rücken, wie z.B. die ESH, die allein durch ein Signal, wir schauen auf diesen Autisten und beobachten genau, fehlt den Eltern ein wichtiger Partner, gegen Willkür. Egal ob Kindergärten, Schulen oder andere Behörden, alleine das es die ESH gibt, hat sehr viele Türen auf geschlossen, vielleicht ist es nicht allen bewusst, doch wenn ich alleine die Veränderungen in dem Umfeld so beobachtete, tut sich da schon etwas.

Selbst wenn der Elternkontakt so anstrengend ist, vielleicht Wege nicht lückenlos gemeinsam verlaufen, ist doch der Trend vorhanden, dass Autisten selbstbestimmt leben dürfen.

Leider kann ich nicht ausführen, was meinen Sohn passiert wäre, würde gegen die Forenregeln verstoßen, doch hättest Du, 55555, damals mir nicht so viele Fragen beantwortet, mit Geduld jeden Stein aus den Weg geräumt, bis ich die Erkenntnis gewinne, auf mein Kind zu vertrauen.

Nicht dran zu ziehen, dran zu ändern und zu verformen, sondern mir deutlich verinnerlicht hast, wer die wahren Fachleute für die Belange von Autisten sind. Wäre mein Sohn garantiert jetzt nicht an dieser Stelle angekommen.

Du und die anderen hier im Forum haben das Denken der Eltern über das eigene Kind in einer Art geprägt, die sehr wertvoll ist.
Man darf nicht vergessen wie viele stille Mitleser es gibt, wie viele hier lesen und Wissen mitnehmen und doch etwas ändern, wie viele sich allerdings einfach nicht trauen zu schreiben?

Die ESH ist für uns Eltern immer ein wichtiger Ansprechpartner gewesen. Sie sind jetzt die Personen, die an dem heranwachsenden Autisten dran sind, sie müssen überzeugt werden, es müssen wieder Steine bewegt werden, die den Weg zum Ziel versperren.

Ohne die ESH als Ansprechpartner auch für Eltern, werden weiterhin die Förderschulen und Therapeuten die Hand aufhalten und am Autisten verdienen, alles zum "Wohle" des Kindes, die Spirale zu der Abwärtsbewegung kommt in Gang und in 10 Jahren knüpfen Autisten zu der ESH Kontakt, wenn sie die Möglichkeit bekommen, je nachdem wo sie leben, die permanent signalisiert bekommen haben, dass sie nur ein Leben in Abhängigkeit und permanenter Hilfeleistung bis zum Ende ihrer Tage führen werden.

Wieviel Energie wird es kosten, dass diese Generation so aufgebaut wird, dass sie es doch selber in der Hand haben, wie selbstsändig sie sind?

Die Eltern müssen mitarbeiten, die Eltern müssen verstehen und begreifen, doch wie, wenn diese Arbeit von der ESH nicht mehr geleistet wird?

Soll das Forum eine geschlossene Gesellschaft werden, Zugang nur für volljährige Autisten? Denn ohne die Erziehungsberechtigten mit ins Boot zu holen, würde man jetzt auf halber Wegstrecke ausbremsen.

Ich weiß selber wie schwer es ist Autisteneltern zu überzeugen und muss auch mit dem Frust leben, dass sie es ebend nicht verstehen und ein bequemes Leben wollen, in dem ihr Kind einfach bequem in einer Schule geht, die ebend den Marktfaktor Autist bestens pflegt, um diese stetige Geldquelle zu erhalten.

Eltern, die zum Wohle des eigenen Luxusbedürfnis, dem Job und der Freizeit, die man auf Kosten des Kindes fröhnt und schon früh nach Unterbringungsmöglichkeiten sucht, am besten bis zum Einsetzen der Pupertät. Leider sind aktuell Eltern, die ihrem Kind eine selbstbestimmte Zukunft bereiten werden, dies auch mit allen Mitteln durchsetzen, in der Minderheit.



08.01.15, 13:24:39
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von starke Dame:
Heißt das, dass wir und unsere Kinder, die von eurem Weg überzeugt sind, waren eine Art Versuchskaninchen und beschreiten jetzt den zukünftigen Weg alleine?

Wurden unsere Kinder benutzt, damit man eine Momentaufnahme macht und in Zukunft, hält die ESH sich aus Einzelfällen heraus?

Ich weiß nicht, wie man das aus meinen Aussagen folgern kann und ich gestehe, daß ich zur Zeit besonders empfindlich bin, wenn meine aussagen "seltsam" gedeutet werden.

Das richtige Gleichgewicht ist wichtig. Entspannend wirkt zur Zeit, daß seit dem Sitecrash weniger neue Anfragen zu kommen scheinen. Einzelfallbetreuung ist wichtig um zu wissen, was los ist, ja, das bedeutet aber nicht, daß die ratsuchenden Menschen deswegen dafür nur benutzt werden.

Bezüglich Schule ist ja schon vor einer Weile die Orientierung vorhanden, daß nur noch begleitet wird, wenn Eltern Onlinebeschulung (die Möglichkeit des Kindes diese Barrierefreiheit zu nutzen) durchsetzen wollen. Und das aus der Erfahrung, daß es letztlich ohne diese Bereitschaft in keinem Verhältnis zum Aufwand steht. Wir stehen einer Situation gegenüber in der unheimlich viel sehr grundlegend im Argen liegt und wir müssen uns überlegen, wie wir sinnvolle Prioritäten setzen können. Und die Autisten an sich müssen sich wohl auch entscheiden, ob sie so eine Interessenvertretung unterstützen wollen.
Zitat:
Soll das Forum eine geschlossene Gesellschaft werden, Zugang nur für volljährige Autisten? Denn ohne die Erziehungsberechtigten mit ins Boot zu holen, würde man jetzt auf halber Wegstrecke ausbremsen.

Häh?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
08.01.15, 14:10:29
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Sossimilo
(Angehörigenbereich)

Wenn ein autistisches Kind sich überhaupt nicht wohlfühlt in einem Raum mit anderen
Kindern, dann bin ich auch sofort für Online Beschulung.

Aber es ist doch mit Sicherheit nicht jeder Autist gleich. Unser Sohn weint wenn er
krank ist, weil er dann nicht zur Schule gehen kann. Er liebt es sich jeden Tag
seinen Kakao zu kaufen, oder sich in der Pause Spiezeug oder einen Roller auszuleihen.
Manchmal setzt er sich auch irgendwo hin und beobachtet die anderen Kinder einfach nur.

Wir haben nun mal Inklusion und wenn Kind in die Schule gehen will, dann hat sich die
Schule sich dem Kind anzupassen und nicht andersrum.

Und wir hätten das ohne die ESH nicht geschafft. Ich glaube die hätten unseren Sohn
schon gleich nach Monaten von der Schule verwiesen.
Ich jedenfalls dachte immer, dass die ESH möchte das man guckt was das Kind möchte und
wenn das Kind nun mal gerne zur Schule geht, warum soll ihm das nicht ermöglicht werden?

Die Onlinebeschulung habe ich trotzdem beantragt weil man kann ja nicht wissen, wie
sich alles entwickelt, aber das war im September und ich bekomme noch nicht mal eine Reaktion.
08.01.15, 16:02:25
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Sossimilo:
Ich jedenfalls dachte immer, dass die ESH möchte das man guckt was das Kind möchte und wenn das Kind nun mal gerne zur Schule geht, warum soll ihm das nicht ermöglicht werden?

Zitat von 55555:
Bezüglich Schule ist ja schon vor einer Weile die Orientierung vorhanden, daß nur noch begleitet wird, wenn Eltern Onlinebeschulung (die Möglichkeit des Kindes diese Barrierefreiheit zu nutzen) durchsetzen wollen.

Wenn Eltern diese Möglichkeit nicht eröffnen wollen, gehe ich davon aus, daß man bei den Zielen nicht übereinstimmt. Es ist doch nuneinmal so, daß es eine gewisse Zeit dauert dem Kind diese Möglichkeit zu eröffnen und ihm vorzustellen, wenn sie durchgesetzt wurde. Es ist ja nicht so, daß das von einem Tag auf den anderen funktioniert. Das ESH-Modell war nie soetwas wie eine Pflicht zur Benutzung des Onlinezugangs, das steht eigentlich auch überall.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
08.01.15, 16:29:59
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Sossimilo
(Angehörigenbereich)

Wie lange dauert es denn normalerweise bis man eine Antwort bekommt?
Wir haben den Antrag auf Onlinebeschulung Ende September abgeschickt und
noch immer keine Antwort erhalten.

Das es freiwillig ist, dass ist mir schon klar und auch das die Entscheidung das Kind
trifft, ob es zur Schule möchte oder eben lieber zuhause am PC zuschaut.

Aber wie soll das denn genau aussehen in einer Grundschule wo kaum Frontalunterricht
stattfindet, sondern Laufzettel bearbeitet werden?
Und was ist in den Pausen? Unser Sohn weiß genau, dass um 9.50 die große Pause ist
und dann flitzt er zum Kakaostand um sich dort etwas zu kaufen.

Soll er dann zuhause in den Pausen hin und herflitzen?
Wie funktioniert das an anderen Grundschulen?
08.01.15, 16:48:27
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Ich bin in dem Fall nicht drin. Wenn so lange keine Antwort kam sollte man wohl mal nachfragen, ob der Antrag eingegangen ist. Aber ich will da kein Chaos verursachen, indem mehrere Leute verschiedene Dinge raten.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
08.01.15, 16:59:16
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starke Dame
(Angehörigenbereich)

Hallo 55555,

ja, dann habe ich es wohl falsch verstanden, ich dachte, die ESH möchte jetzt eher politisch aktiv sein.
10.01.15, 13:23:10
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