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Autor Nachricht
MadActress
(hat keinen Plan)

Zitat von 55555:
Vor diesem Hintergrund hat ja auch der sunnitische IS etliche alte "Heiligtümer" zerstört.

Ja. Wobei sehr viele, auch sunnitische, Muslime, alles verehren was sie bekommen können - weil sie den Monotheismus schlecht ertragen denke ich. Aus diesem Grunde sind viele geschichtsträchtige Stellen schon geschleift worden - weil die Leute da sonst wie doof hinrennen und Menschen verehren, wo sie doch Gott verehren sollen. Ich weiß da manchmal nicht mehr, was ich dazu sagen soll.
Zitat von 55555:
hatte Wikipedia bezüglich Kalifat Recht oder nicht?
Aus meiner Sicht ist es so, dass beide Gruppen ursprünglich das Kalifat hatten, die Sunna es aber mehr oder weniger freiwillig abgeschafft hat. Imame haben alle, bei der Shia heißen sie aber anders (bin ich nicht genug im Film, sorry).
Zitat von 55555:
diese Herzenshaltung kann man auch suchen ohne zu Tun, wenn man in ihr stärker wird, wird man jedoch tun wollen, wo es sich ergibt.
Theoretisch reicht es "am Morgen und Abend Gottes Angesicht zu suchen". Aber das gelingt halt nur wenigen mal eben so.
Zitat von 55555:
Gibt es im Islam keine Inhalte, die darauf hinweisen, daß jemand, der "Gutet tut", nur weil er sich damit nützen will, nicht Gott über alles liebt, sondern sich selbst?

Natürlich. Es gibt das schöne Wort der Augendienerei. Und dass alle Werke umsonst sind, wenn die Absicht falsch war.
Zitat von 55555:
Zitat:
Mainstream-Islam weicht davon mehr oder weniger ab.

Aha?

Der Islam ist sehr heterogen, auch wenn heutzutage versucht wird, das zu unterbinden. Daher hat fast jeder seine eigene Meinung dazu - das finde ich auch gut.

Wahrlich, nach der Erschwernis kommt die Erleichterung [Koran 94,6]
06.09.14, 18:08:39
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von MadActress:
Wobei sehr viele, auch sunnitische, Muslime, alles verehren was sie bekommen können - weil sie den Monotheismus schlecht ertragen denke ich.

Wer weiß
Zitat:
Aus diesem Grunde sind viele geschichtsträchtige Stellen schon geschleift worden - weil die Leute da sonst wie doof hinrennen und Menschen verehren, wo sie doch Gott verehren sollen.

Ähnlich: http://de.wikipedia.org/wiki/Reformatorischer_Bildersturm
Zitat:
Theoretisch reicht es "am Morgen und Abend Gottes Angesicht zu suchen". Aber das gelingt halt nur wenigen mal eben so.

Wenn es das Herz nicht zu Gott zieht, kann man das schlecht durch Rituale erzwingen?
Betet ohne Unterlaß.

Für mich bedeutet das, daß die Beziehung zu Gott (und zur göttlichen Liebe) abseits irgendwelcher Rituale ein Teil des Alltags werden sollte.
Zitat:
Es gibt das schöne Wort der Augendienerei. Und dass alle Werke umsonst sind, wenn die Absicht falsch war.

Gut, also rettet das Gesetz an und für sich nicht? Was dann genau?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
06.09.14, 20:37:42
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MadActress
(hat keinen Plan)

Zitat von 55555:
Wenn es das Herz nicht zu Gott zieht, kann man das schlecht durch Rituale erzwingen?
Nein. Aber erleichtern.
Zitat von 55555:
Für mich bedeutet das, daß die Beziehung zu Gott (und zur göttlichen Liebe) abseits irgendwelcher Rituale ein Teil des Alltags werden sollte.

Ja, unbedingt. Aber der Alltag bringt uns oft eher weg von Gott. Da ist es gut, wenn es feste Ankerpunkte gibt, die mich daran erinnern.
Zitat von 55555:
Gut, also rettet das Gesetz an und für sich nicht? Was dann genau?

Wir können uns nicht selbst retten, wie ja auch Fundevogel schon schön geschrieben hat. Wir sind Geschöpfe, wir können gar nichts selbst gut machen. Wir können (und sollen) uns bemühen und auf die Gnade Gottes hoffen und vertrauen, der selbst am besten weiß, ob wir das richtige wollten, auch wenn es im Einzelfall vielleicht nicht geklappt hat.

Wahrlich, nach der Erschwernis kommt die Erleichterung [Koran 94,6]
07.09.14, 07:37:09
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von MadActress:
Nein. Aber erleichtern.

Du meinst man kann das Herz mit Ritualen erleichtern, wenn es nicht zur Liebe zieht? An dem Punkt würde ich eher eine "Erleichterung" ähnlich der delegierenden Orientierung an vermeintlichen Vorbildern im Glauben vermuten. Wenn du meinst, man könne das Herz mit Ritualen dazu bringen mehr zu Gott zu ziehen, sehe ich das mit gemischten Gefühlen, würde es jedoch auch nicht als in jedem Fall falsch betrachten. Mancher Mensch mag nach seinem Herzen zu Ritualen ziehen. Dennoch halte ich so einen Glauben für in gewisser Weise "unreif". Rituale können auch zu Götzen werden, sie zu brauchen scheint mir darauf hinzuweisen, daß jemand die göttliche Liebe noch nicht genügend ergriffen hat. Und zwar gerade wenn geschildert wird, daß dies ein Ausgleich für den Alltag sei. Das ist auch ein massives Problem in christlichen Zusammenhängen, daß viele mit der Zielsetzung in Treffen kommen "sich nach dem Alltag wieder aufzutanken". Wer nach dem Alltag soetwas braucht, der macht etwas falsch, der tut vielleicht sogar schlechte Ding eim Alltag, die er besser lassen sollte. Das hat dann für mich oft den Charakter irgendwelcher Managementseminare in Klöstern, in denen Möche den Managern dabei helfen mit ihrer verbrecherischen Seele wieder ein bischen ins Reine zu kommen, damit sie sich später wieder unter den Verbrachern besser behaupten können. Ich sehe es als "normal" an sich vor einem Treffen wenigstens ins Reine zu bringen, wenn man im Alltag irgendwelche Leichen im Keller pflegen zu müssen meint. Denn nur so ist gemeinsame Vertiefung im Glauben möglich, statt eine Pflege holperiger Stagnation und Verworfenheit.
Zitat:
Aber der Alltag bringt uns oft eher weg von Gott.

Ich behaupte einfach mal ganz frech: Mich nicht (oder nur selten).
Zitat:
Da ist es gut, wenn es feste Ankerpunkte gibt, die mich daran erinnern.

Wenn das Herz Gott nicht über alles liebt und ihn im Alltag vergisst, dann sehe ich auch nicht, wie man das durch Erinnerungen beheben könnte. Im Gegenteil habe ich den Eindruck, daß es sehr hilfreich sein kann, wenn jemand spürt, wie es um ihn steht, daß ihn etwa klar wird wie wenig er geliebt hat im letzten Monat, sein Scheitern erkennt und im Herzen einen lebendigen Wunsch verspürt dies zu ändern. Das kann wie ich meine viel mehr wert sein als ein ritualisierter Erinnerungstrott, der im schlimmsten Fall derart als Götze wirkt, daß jemand meint damit schon sehr viel getan zu haben.
Zitat:
Wir sind Geschöpfe, wir können gar nichts selbst gut machen.

Gott will uns gut machen. Es gibt keine klare Trennung zwischen uns und Gottes Geist. Wir können aber entscheiden, ob wir Gottes Willen zur Liebe in uns zulassen.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
07.09.14, 11:03:15
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MadActress
(hat keinen Plan)

Ja. Ein Alltag, der immer nahe bei Gott ist, das wäre was. Vermutlich bin ich dafür einfach zu feige, zu bequem, zu werweißwas.

Ich versuche halt, dranzubleiben. Stümperhaft, zugegeben.

Ich war dieses Jahr noch in keiner Moschee. Das fehlt mir. Aber ich muss halt auch die Kraftreserven sehen. Eine Tour nach Hamburg ist im Moment nicht drin. Trotzdem weiß ich, es würde mir gut tun. Schwierig manchmal.

Ja, man kann alles zu Götzen machen. Das Risiko besteht immer. Aber dafür können die Dinge nichts, dass Menschen sie sich zu Gott machen. Das macht die Dinge nicht falsch. Sie haben keine Schuld, nur ich selbst kann Schuld auf mich laden und tue es jeden Tag.

Wahrlich, nach der Erschwernis kommt die Erleichterung [Koran 94,6]
07.09.14, 20:30:11
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von MadActress:
Vermutlich bin ich dafür einfach zu feige, zu bequem, zu werweißwas.

Aha?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
07.09.14, 23:40:30
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von MadActress:
... Aus diesem Grunde sind viele geschichtsträchtige Stellen schon geschleift worden - weil die Leute da sonst wie doof hinrennen und Menschen verehren, wo sie doch Gott verehren sollen. ...
Das ist etwas, was mich am Islam stört. Andersgläubige und Ungläubige werden grundsätzlich toleriert. Aber eine Abweichung vom Islam wird nicht toleriert.
Bis auf einige fanatische Richtungen, werden Christen, Juden, Hindus usw. in islamischen Gesellschaften nicht behelligt (abgesehen von politischen Problemen). Da wird kein Andersgläubiger zum Glauben gezwungen oder deshalb verfolgt. Aber ein Moslem, der vom Islam abweicht, wird hart bestraft, teilweise steht darauf eigentlich die Todesstrafe.
Warum ist der Islam, der eigentlich sehr tolerant ist, in Glaubensfragen intern sehr intolerant?
08.09.14, 00:39:23
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[modmod]
(Globalmoderator)

Diese Diskussion über Glaubensfragen/Islam ist eine Abschweifung vom Thema. Soll das in ein separates Thema abgetrennt werden? Unter welchem Titel?
Es wäre vermutlich besser, wenn diese Diskussion separat unter einem passenden Titel geführt, und hier zum ursprünglichen Thema zurückgekehrt wird.
08.09.14, 00:46:36
Link
MadActress
(hat keinen Plan)

Gerne. Wie wäre es mit "Glaubensfragen"?

Denn auch die ursprünglich gestellte Frage würde mich interessieren und ist bisher nicht zu meiner Zufriedenheit beantwortet worden.

Wahrlich, nach der Erschwernis kommt die Erleichterung [Koran 94,6]
08.09.14, 08:16:44
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Macht was ihr meint.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
08.09.14, 08:55:33
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MadActress
(hat keinen Plan)

Hab ich was falsch gemacht?

Wahrlich, nach der Erschwernis kommt die Erleichterung [Koran 94,6]
08.09.14, 09:29:34
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[feder]
(Globalmoderator)

Dieser Thread stellt eine Abschweifung aus jenem Thread dar.
08.09.14, 10:23:25
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