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MadActress
(hat keinen Plan)

Ich bin ja gläubig, daher ist für mich Liebe letztlich, das Wirken Gottes in anderen Menschen anzuerkennen.

Wahrlich, nach der Erschwernis kommt die Erleichterung [Koran 94,6]
27.08.14, 10:16:39
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Das Wirken Gottes in allem, was Menschen tun? Das größte Laster wäre für dich dann (außerhalb der oben eingeführten "Laster") solches Wirken nicht zu erkennen?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
27.08.14, 10:24:54
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MadActress
(hat keinen Plan)

Nein, so linear ist das für mich nicht. Wie erkläre ich das jetzt, ohne mich selber in einem Zirkelschluss zu verheddern? Ich bin weder Religionswissenschaftlerin noch Philosophin, aber ich versuche es...

Wenn ich glaube, dass es einen Gott gibt, wenn ich weiterhin glaube, dass nichts geschieht, was er nicht will, dann ist es zwingend, dass alle Menschen so sind, wie sie sind, weil das so sein soll.

Mich auf Gott als meine Quelle und mein Ziel zu beziehen heißt für mich: ihm anzugehören, zu ihm zu streben, ihm nahe sein wollen: das ist das, was die meisten Menschen "lieben" nennen.

Wenn ich glaube, dass alle Lebewesen seine Geschöpfe sind, dann sind sie die sichtbare Abbildung seines Willens auf der Erde. Damit sind sie Bestandteil der Gesamtschöpfung, die von ihm kommt. Daher sind sie so und begegnen mir so, wie Gott es in diesem Moment für angemessen hält. Und da ich ihn liebe und sie letztlich nur seinen Plan ausführen, liebe ich sie als sichtbare Inkarnation seines Willens.

Aufgeschrieben klingt das irgendwie...fad. Mir versagen ein wenig die Worte, das zu beschreiben. Hoffe, es ist dennoch verständlich.

Wahrlich, nach der Erschwernis kommt die Erleichterung [Koran 94,6]
27.08.14, 12:01:10
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Da im Moment sonst niemand hierzu mitdiskutiert, können wir wohl ruhig etwas abschweifen.
Zitat von MadActress:
Ich bin weder Religionswissenschaftlerin noch Philosophin

Das ist doch schonmal eine gute Voraussetzung für ein Gelingen. zwinkern
Zitat:
Wenn ich glaube, dass es einen Gott gibt, wenn ich weiterhin glaube, dass nichts geschieht, was er nicht will, dann ist es zwingend, dass alle Menschen so sind, wie sie sind, weil das so sein soll.

Einerseits ist das richtig, andererseits wäre die Frage, wie man bewerten sollte, daß Gott dem Menschen einen freien Willen gegeben hat, dies also wollte?
Zitat:
Mich auf Gott als meine Quelle und mein Ziel zu beziehen heißt für mich: ihm anzugehören, zu ihm zu streben, ihm nahe sein wollen: das ist das, was die meisten Menschen "lieben" nennen.

Wenn ein Atheist liebt, dann strebt er zu Gott?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
27.08.14, 12:48:00
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MadActress
(hat keinen Plan)

Zitat von 55555:
wie man bewerten sollte, daß Gott dem Menschen einen freien Willen gegeben hat, dies also wollte?

Wesen des Menschen ist, dass er falsche Entscheidungen treffen kann, die ihn vom göttlichen Willen wegbringen. Durch diese Freiheit ist eine Entscheidung zum Guten überhaupt möglich, sonst brauchte es keine Religion.
Zitat von 55555:
Wenn ein Atheist liebt, dann strebt er zu Gott?

Ja. Wobei ich bitte, das nicht zu eng auszulegen. Das menschliche Gehirn ist meiner Meinung nach nicht im Ansatz in der Lage, göttliches Wirken zu verstehen. Ich glaube auch daran, dass alle Religionen auf ihre Weise einen Aspekt der Göttlichkeit abbilden und somit alle recht haben, jede auf ihre Weise.
Wer liebt (also nicht ein Tauschgeschäft anstrebt, sondern bedingungslos liebt), der taucht, so sehe ich es, ein in das Göttliche. Liebe ist für mich die Essenz jedes Glaubens, jedes Sinns den etwas haben kann.
Aber das ist natürlich ein Zirkelschluss, Glauben mit Liebe zu erklären und Liebe mit Glauben. Letztlich ist keins von beiden rational fassbar.

Wahrlich, nach der Erschwernis kommt die Erleichterung [Koran 94,6]
28.08.14, 09:21:00
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von MadActress:
Wesen des Menschen ist, dass er falsche Entscheidungen treffen kann, die ihn vom göttlichen Willen wegbringen. Durch diese Freiheit ist eine Entscheidung zum Guten überhaupt möglich, sonst brauchte es keine Religion.

Gut.
Zitat:
Wobei ich bitte, das nicht zu eng auszulegen. Das menschliche Gehirn ist meiner Meinung nach nicht im Ansatz in der Lage, göttliches Wirken zu verstehen.

Im Gehirn würde die die Seele auch nicht ansiedeln. Du bist "Muselmanin" (ist das eine Manie?)? zwinkern Oder zitierst du in deiner Signatur aus anderen Gründen aus einer Koransure? Das frage ich an der Stelle, weil es zwischen verschiedenen religiösen Lehren ja auch teilweise verschiedene Ansichten gibt. Aus christlicher Sicht könnte man wohl auch sagen, daß der Mensch als Gotteskind das Potenzial haben sollte das zu verstehen.
Zitat:
Ich glaube auch daran, dass alle Religionen auf ihre Weise einen Aspekt der Göttlichkeit abbilden und somit alle recht haben, jede auf ihre Weise.

Und nicht nur alle Religionen, sondern alle Ideologien?
Zitat:
Wer liebt (also nicht ein Tauschgeschäft anstrebt, sondern bedingungslos liebt), der taucht, so sehe ich es, ein in das Göttliche. Liebe ist für mich die Essenz jedes Glaubens, jedes Sinns den etwas haben kann.

Gut.
Zitat:
Aber das ist natürlich ein Zirkelschluss, Glauben mit Liebe zu erklären und Liebe mit Glauben. Letztlich ist keins von beiden rational fassbar.

Systeme, in denen sich zwei Faktoren gegenseitig verstärken gibt es zweifellos. Die Frage wäre vielleicht, wieso jemand beginnt zu lieben/glauben. Und liebt ein Atheist nicht richtig, wenn er Atheist bleibt?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
28.08.14, 15:19:15
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MadActress
(hat keinen Plan)

Zitat von 55555:
wieso jemand beginnt zu lieben/glauben. Und liebt ein Atheist nicht richtig, wenn er Atheist bleibt?

Die erste kann ich nicht wirklich beantworten, ich weiß nicht wodurch es bei mir angefangen hat. Das mit dem Glauben ist schon sehr lange Zeit so (40 Jahre?), das mit der Liebe noch nicht so lange (25 Jahre?).

Zur zweiten Frage: Ich glaube, wer wirklich liebt, der glaubt auch. Auch wenn es ihm nicht unbedingt bewusst ist. Glauben an etwas höheres und Religion sind für mich klar getrennte Phänomene, das letztere braucht man nicht unbedingt.

Wahrlich, nach der Erschwernis kommt die Erleichterung [Koran 94,6]
31.08.14, 20:37:24
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Es sind keine einfachen Fragen. Laster kommt von "eine Last tragen" schätze ich - aus der Sicht eines bestimmten Weltbildes. Ob jemand eine Wahl hat die Last zu tragen spielt daher für den Begriff vielleicht keine entscheidende Rolle.

Die Sache sehen wir ähnlich, ein altruistisch liebender Mensch hat Berührung mit Gott, ob er Atheist ist oder Christ. Man kann Lieblosigkeit von daher als Last betrachten, deren Ursprung allerdings schwer verstehbar bleibt.

Glaube an etwas Höheres kann auch eine Ideologie meinen?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
31.08.14, 21:09:00
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MadActress
(hat keinen Plan)

Was verstehst Du unter einer Ideologie?

Wahrlich, nach der Erschwernis kommt die Erleichterung [Koran 94,6]
31.08.14, 22:15:05
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Eine Lehre, die Ideen, oft ein bestimmtes Weltbild vertritt. Die Grenze zu Religion ist fließend. Auch politische Strömungen basieren oft auf Glauben.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
01.09.14, 08:54:45
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MadActress
(hat keinen Plan)

Ja, das Verständnisproblem habe ich da auch. Atheismus, wie manche Zeitgenossen ihn betreiben, kann durchaus religiöse Züge haben. So gesehen fürchte ich ist die Frage zu unscharf, als dass ich sie beantworten könnte.

Übrigens, ja, ich bin Muslimin. Sunnitin, um genau zu sein.

Wahrlich, nach der Erschwernis kommt die Erleichterung [Koran 94,6]
01.09.14, 10:13:41
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von MadActress:
Atheismus, wie manche Zeitgenossen ihn betreiben, kann durchaus religiöse Züge haben.

Ja, schon weil ja niemand wissen kann, ob es nicht doch etwas gibt, das sich einem nicht erschlossen hat.
Zitat:
So gesehen fürchte ich ist die Frage zu unscharf, als dass ich sie beantworten könnte.

Worauf es ankam, war die Frage, ob z.B. als Kommunist das subjektv als Gutes erkannte anzustreben Liebe im entsprechenden Sinne wäre.
Zitat:
Übrigens, ja, ich bin Muslimin. Sunnitin, um genau zu sein.

Gut, ich verstehe mich als Christ. Insofern zielen wir also auf denselben Gott.

Da könnte man jetzt genauer drüber nachdenken, ob "Liebe" bestimmte inhaltliche Positionen voraussetzt?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
01.09.14, 11:04:01
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