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Autor Nachricht
Mama
(stillgelegt)

Weihnachten empfinde ich als sehr anstrengend. Obschon ich diesen Tagen auch etwas Gutes abgewinnen kann.
Ich mag die Ruhe und Gelassenheit und gleichzeitig finde ich den damit verbundenen Stress um diese Ruhe zu empfinden unerträglich.
Während der Vorbereitung bin ich sehr unruhig und schaukel häufiger summend vor mich hin um mich zu beruhigen.
Auch mein Sohn ist in dieser Zeit sehr durcheinander. Die restliche Familie strahlt eine Gelassenheit aus, die mich schon wieder verärgert.
Ich plane die Weihnachtstage genauestens voraus. Dies wiederum ist auch sehr belastend, da ich wirklich versuche alles einzuplanen um nicht im für mich empfundenen Chaos zu versinken. Ich habe es auch schon mal ohne grosse Planung versucht und konnte dann nichts Schönes an den Tagen empfinden. Mit Planung meine ich nicht was es zu essen gibt, wen man wann besucht oder wer welches Geschenk bekommt; das ist schon viel intensiver und ich bin da auch sehr penetrant was die Umsetzung betrifft.
Für meine Familie wohl nicht so gut und sie können daran auch kein Nutzen erkennen. Im Gegenteil, sie fühlen sich bestimmt. Ich jedoch plane nicht um zu bestimmen sondern um diese Ruhe zu empfinden.
Wie läuft es bei Euch?

[Wegen diversen Regelverstößen und Vandalismus einschließlich Mißbrauch des Gastzugangs bei bereits früher vorgekommener Sperrung bis auf Weiteres gesperrt, mfg [55555]]
23.12.12, 16:07:36
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drvaust
(stillgelegt)

Bestimmte Besuche/Feier muß ich machen (Mutter und Bruder, neu Neffe), das versuche ich planmäßig durchzuziehen. Vermutlich wird das schön oder zumindest neutral, ansonsten verschwinde ich nach Hause. Meinen Vater muß ich anrufen, damit wird es kaum Probleme geben, wenn er selber ans Telefon geht.
Geschenke sind ein Problem. Was könnte man wem schenken, ist ein lösbares Problem. Aber ich habe Angst vor den Geschenken, die ich bekomme. Da bekomme ich Geschenke, die ich nicht gebrauchen kann und die nicht in meine Ordnung passen (Ich habe schon Geschenke, falsche Variante, aber eßbar.).
Am belastendsten ist die Weihnachtsstimmung, besonders davor. Diese gestreßte Stimmung mit aufgesetzter guter Laune. Oft wünschen mir Leute, die sonst nicht mit mir sprechen, schöne Feiertage. Die scheinen das nicht böse zu meinen, aber ich vertrage dieses Angequatsche nicht. Ich mache gute Miene dazu, sage etwas Passendes und verschwinde. Ich bin in der Weihnachtszeit mehr oder weniger gereizt (Muß mich beherrschen, um nicht wegen Kleinigkeiten auszurasten.) und versuche keinen Bekannten zu begegnen.
Im Allgemeinen versuche ich die Weihnachtszeit zu ignorieren und normal weiter zu leben. Es scheint jetzt schon 24.12. zu sein, aber ich habe Ruhe, muß nicht raus und das Telefon ist aus.
zwinkern
24.12.12, 10:42:19
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Ozelot
(Autist)

Zu uns kommen vielleicht am 1. Weihnachtstag Besuch. Ich stelle mich drauf ein, dass ich mich mal kurz mit dabei setzte (möglichst äußerste Position am größeren Tisch) zum Kaffee trinken und Kuchen essen. Wahrscheinlich werden wieder so Fragen kommen wie das immer so ist. Mit den Sachen Geschenkestress mache ich mir keine Sorgen, da wir innerhalb der Familie gesagt haben, dass wir uns nichts schenken. Man kann sich ja mal so was schenken, muss ja nicht ausgerechnet am Weihnachten sein. Was ich aber schön an Weihnachten und die Tage danach finde ist der Geruch des Tannenbaums. Einfach ein schöner Geruch. Dann setze ich mich mal gerne mit meiner Katze vor dem Weihnachtsbaum.
24.12.12, 11:09:37
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sayo
(Fettnäpfchenhüpfer)

Ich habe Weihnachten schon immer sehr beklemmend gefunden und diese Weihnachtsbaumleichen, die jungen Tannen die kaum leben durften, mag ich garnicht.
Mich deprimiert auch der Anblick der entschmückten Weihnachtsbäume Anfang Januar auf der Straße.
Als meine Kinder noch zuhause waren gab es stets einen Baum im Topf den ich entweder an Gartenbesitzer verschenkte oder auf den Balkon stellte.
Dieses Jahr habe ich beschlosssen, dass Weihnachten ein Tag ist wie jeder andere, Geschenke gibt es nur für meine Kinder.
Als einen ähnlich schlimmen Tag empfinde ich Silvester, warum richten sich Menschen immer nur mit ihren Stiommungen nach dem Kalender und dass diese echt sind glaube ich nicht, sie sind vorgeschoben.
Heute ging ich kaum aus dem Haus um mir Weihnachtsglückwünsche zu ersparen.
Die ganze Ordnung gerät Weihnachten durcheinander,nichts ist so wie es eigentlich sein sollte.
24.12.12, 14:47:54
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arwen
(Angehörigenbereich)

da ich bis einschließlich heiligabend am arbeiten bin und die zeit vor und um weihnachten herum zur stressigsten zeit des ganzen jahres gehört, hab ich mich getraut zu hause alles in extrem abgespeckter version zu verbringen.

wie?
keinen baum mehr. kaum deko.
heiligabend gibt's mittags linsensuppe (rote linsen) und abends kartoffelsalat und würstchen. seit jahr und tag schon.
früher waren wir dazwischen in der kirche.

am 1. feiertag kommt mein bruder und wir essen zusammen mittag und trinken kaffee.

am 2. feiertag sind wir unter uns und ich fahr vormittags mal zur arbeit; tiere versorgen und nach dem rechten schauen.

geschenke nur für meinen sohn und die gute fee.

so ist das fast stressfrei.
jeder kann sich darauf einstellen und gut ist es.

silvester?
für mich ein tag wie jeder andere, außer dass ich nur bis 13.00 uhr arbeite.
meist schlaf ich schon vor mitternacht.

vor jahren gab's da immer party oder einladungen, bis ich mir dann mal die freiheit genommen habe und gesagt hab, das ist mir alles viel zuviel. zu spaßig, zu aufgesetzt, zu geschauspielert und oft auch fast erzwungen.

so... ich bereite mal den kartoffelsalat zu... der abend rückt ja näher.
24.12.12, 16:27:23
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sayo
(Fettnäpfchenhüpfer)

Ich habe generell kein Verhältnis zu Deko, meine Bücher reichen mir.Und bunte, glitzernde Dinge mag ich garnicht.
Neulich sah ich in einer Buchhandlung eine dieser Kugeln die man schüttelt und dann fällt Schnee,wie habe ich diese Kugeln als Kind geliebt.
Dreimal schüttelte ich die Kugel in der Buchhandlung.
24.12.12, 16:57:23
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arwen
(Angehörigenbereich)

ich war mal der volle deko-fan... hat sich sehr verändert.
nicht an die hektik zu denken, wenn ich heiligabend nach der arbeit immer voll unter zeitdruck den baum geschmückt habe... dann zur kirche geflitzt, bis ich irgendwann mal dachte... moment... was machst du da eigentlich???
lass das doch einfach. und seitdem ist es viel viel besser.

schneekugeln... die find ich heute noch toll.
und kaleidoskope... weisst du was ich meine?

und mama... wenn du nicht das essen planst... frag ich mich jetzt seit geraumer weile... was planst du dann?

24.12.12, 17:18:52
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feder
(Autistenbereich)

An Weihnachten essen wir gemeinsam, die Menuplanung steht seit Generationen fest (mindestens seit meiner Ur-Urgrossmutter zwinkern ) und ansonsten macht jeder das, worauf er gerade Lust hat.

Früher, als wir noch bei der Familie in Osteuropa zu feiern pflegten, waren Weihnachten auch furchtbar durchstrukturiert. Fand ich irgendwie schrecklich und die Familienmitglieder wirkten so gehetzt, wenn die Strutkur durch irgendwas durchbrochen wurde. Weiss nicht, wozu so viel Struktur gut sein soll.
25.12.12, 10:51:05
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sayo
(Fettnäpfchenhüpfer)

Ja, arwen, ich kenne Kaleidoskope, doch sie machen mir eher Angst, die Schneekugeln liebe ich, vielleicht sollte ich mir einfach eine kaufen.
Kaleidoskope sind unruhig, verändert sich ständig, der Schnee rieselt sacht vor sichk hin.
25.12.12, 21:05:18
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Mama
(stillgelegt)

Zitat von arwen:
und mama... wenn du nicht das essen planst... frag ich mich jetzt seit geraumer weile... was planst du dann?

Ich plane wann alle aufstehen müssen und sorge auch dafür das sie es tun. Wann wer ins Bad geht, was wer anzieht. Wann wir losgehen müssen. Ich würde am liebsten auch noch Reaktionen und den genauen Ablauf der Konversationen planen. Ich verhalte mich sozusagen wie ein kleinkarierter Regisseur. Ich bin sozusagen ein ganz anderer Mensch und stelle meine eigenen Prinzipien in den Hintergrund. Dieses Jahr war es wohl noch schlimmer als das Jahr zuvor.
Jetzt empfinde ich die angenehme Ruhe und bin sehr gelassen.
Ich frage mich ob meine Pedanterie während dieser Zeit eventuell Überforderung ist und das haarkleine Organisieren eine reine Schutzmaßnahme. Es kommt immer mal wieder vor das ich sehr strukturiert leben muss, dann ist meine Familie nicht so sehr betroffen.

[Wegen diversen Regelverstößen und Vandalismus einschließlich Mißbrauch des Gastzugangs bei bereits früher vorgekommener Sperrung bis auf Weiteres gesperrt, mfg [55555]]
26.12.12, 11:17:47
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feder
(Autistenbereich)

Warum ist es dir an Weihnachten besonders wichtig, zu entscheiden, was andere anziehen und wann sie aufstehen? Ist euer Weihnachtsprogramm so vollgeplant, dass sozusagen jede Minute stimmen muss, damit ihr nirgendwo zu spät kommt?

Wie kann das beruhigend sein?
26.12.12, 12:38:22
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Mama
(stillgelegt)

Dieser Druck kommt nicht von aussen. Er geht von mir aus. Der Organisator hat am wenigsten mit Überraschungen zu rechnen wenn er alles sorgfältig geplant hat. Bei dieser Planung gehe ich umgangssprachlich über Leichen.
Ich denke es ist das Abarbeiten eines Pflichtprogrammes. Nach dessen Durchführung ich den Druck nicht spüre und eine angenehme Ruhe empfinde.
Für mich ist es wichtig zu erfahren in wie weit ich geprägt wurde und was eigentlich meinem Naturell entspricht.
Die Beiträge hier zeigen mir das es wohl allgemein eine geprägte Sache ist.
Ich werde im nächsten Jahr versuchen gelassener an die Sache ranzugehen. Wobei ich das auch als schwierig erachte, da dies ein Ausbruch aus meiner persönlichen Struktur während dieser Zeit ist.

[Wegen diversen Regelverstößen und Vandalismus einschließlich Mißbrauch des Gastzugangs bei bereits früher vorgekommener Sperrung bis auf Weiteres gesperrt, mfg [55555]]
26.12.12, 13:33:55
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