den satzbeginn "allgemein mag es so sein, dass ..." habe ich als urteil und nicht als vermutung aufgefasst.
Das kann man so sehen, aber das "allgemein" bezog sich allgemein auf solche Ereigniskonstellationen, keinen speziellen Fall. Und mir war da auch in der Tat noch nicht klar, daß es sich um Dein Kind handelte, zumal der Thread durch jemand anderen eröffnet wurde. Letztlich kann ich bis zum jetzigen Zeitpunkt eben nur ganz allgemein spakulieren, da mir kaum etwas über die Hintergründe oder Details der Sache bekannt ist. 100 Steine kann auch dies oder jenes bedeuten. Wenn ich es mal überspitze kann es auch bedeuten, daß er eine Prise Sand gegessen hat, denn Sand besteht ja aus kleinen Steinen.
Zitat:
du setzt dich für eine selbstständigkeit von autisten ein, denen dies von vielen menschen nicht zugetraut wird.
In jenem Thread störte mich die Perspektive, daß es so dargestellt wurde als würde man Autisten nicht alleine lassen können, denn das ist so nicht richtig. Das bedeutet aber auch nicht, daß man einfach so alle Autisten in die Welt entlassen sollte ohne sie auch entsprechend darauf vorzubereiten nach allem, das in ihrem Leben vielleicht schiefging. Aber es kann eine schwere Zumutung für Autisten sein ständig NA als Aufpasser um sich zu haben.
Zitat:
es ist auch mein bestreben, dass er nicht bis an sein lebensende bei mir wohnt
Bis an Dein Lebensende meinst du?
Zitat:
aber nicht unbedingt wegen mir, sondern weil ich für meinen weg so wenig untertützung erhalte.
Genau für solche Fälle planen wir ja das erwähnte Projekt, in dem wir selbst Autisten in die Selbstbestimmtheit begleiten möchten. Aber die meisten Angehörigen scheinen uns das dann wieder nicht zuzutrauen, weswegen sie lieber wieder Trübsal blasen. Es ist ja eben nicht so, daß wir nur Kommentare rüberschieben wollen. Wir wollen auch Verantwortung übernehmen, dabei wird bestimmt nicht alles glattgehen, aber letztlich bin ich doch sehr zuversichtlich, daß es vielen Autisten nutzen kann - wenn denn die Angehörigen das Projekt nicht einfach wegen ihrer Vorurteile meiden.
Zitat:
ist irgendwann keine frage des wollens.
Setzt du dich damit nicht selbst herab? Aber die Wendung "wenn du so willst" bedeutete eher etwas wie "wenn du es so sehen willst".
Zitat:
dass zumindest ich das gefühl habe, seinen bedürfnissen nicht gerecht werden zu können.
Niemand kann alles!
Zitat:
ich möchte noch hinzufügen, dass nicht nur das "nicht zwischen den zeilen lesen" schwer ist.
Ich vermute es ist so ähnlich wie bei Schizophrenen, für die es auch schwer ist z.B. nicht überall Agenten von Geheimdiensten zu sehen, die sie ausspionieren wollen. Ich denke in einer mehrheitlich autistischen Welt würde zwischen beiden vielleicht gar kein grundlegender Unterschied gesehen werden.
Aus meiner Sicht ist es so:
Wie wäre es damit, wenn Ihr so einen "Einleitungstext" verfasst? Man könnte ihn der Registrierungsvereinbarung anhängen.
Zitat:
Steine zu essen, gehört doch aber nicht zu den Dingen, die ein Kind üblicherweise tut. Also weshalb sollte es eigentlich extra lernen müssen, dies nicht zu tun?
Nun wissen wir aber, daß Autisten wegen Barrieren einiges nicht mitbekommen, was durchschnittlich nichtautistische Kinder fast wie von selbst mitbekommen. Ich weiß wie gesagt nicht was in diesem konkreten Fall wirklich los war, aber es versteht sich nicht von selbst, daß harte Dinger die rumliegen nicht gegessen werden können. Aber ich bin mir gar nicht sicher, daß es vor allem ums Essen ging, wobei das durchaus sein kann.
Auch möglich wäre, wie Fundevogel im anderen Thread schon vorschlug, dass er irgendwo Goldfische beobachtet hatte, die Steinchen ansaugen und wieder ausspucken
Dabei gibt es doch sogar dieses Lied "Ich wollt ich wär ein Huhn"
Zitat:
Es geht wohl eher darum, dass ein Autist, der in vielen Bereichen belastet ist, eben möglicherweise nicht mehr die Energie aufbringt, zu lernen, bestimmte Dinge (in diesem Fall Steine) nicht zu tun/essen... Das bedeutet nicht, dass sämtliche Steine aus der Welt entfernt werden müssten – ginge ja auch gar nicht – sondern nur, dass diejenigen Bedingungen, die den Autisten so belasten, dass er nicht mehr aufnahmefähig ist, geändert werden müssten und er dadurch wieder in der Lage wäre zu lernen.
Das habe ich mir dann auch so "zusammengereimt", als ich 55555 zum xten mal nach dem konkreten Zusammenhang gefragt hatte. 
Das ist im derzeigigen Schulsystem leider nicht oder nur ansatzweise umzusetzen.
Das Einzige, was ich momentan mache, z.B. wenn L. mitten in einer Gruppe von schreienden Kindern steht, so schnell wie möglich mit ihm in eine ruhige Ecke zu laufen. Leider lassen sich die schreienden Kinder nicht "auf den Mond schießen". 
Ich sehe ja auch, dass die Lernbedingungen anders sein müssten, aber sie sind es nicht. Und es liegt leider nicht in meiner Hand, dies zu ändern. Das Einzige, was ich tun kann, ist, diesem einen Jungen zur Seite zu stehen so gut ich kann!
Zitat:
In jenem Thread störte mich die Perspektive, daß es so dargestellt wurde als würde man Autisten nicht alleine lassen können, denn das ist so nicht richtig.
Ich habe es dann anders formuliert. Ich hatte das aber eigentlich positiv gemeint, weil es viele Autisten gibt, die diesen "Luxus" einer 1:1 Betreuung nicht haben, die selbst in der Förderschule überfordert sind, weil sie eine ganz bestimmte Art der Hilfestellung benötigen, was hier (in Deutschland) noch nicht so richtig erkannt wurde... Das ganze Bild, die Sichtweise über Autismus ist nicht in den Köpfen der Menschen. Das ist traurig. Und aus dieser Intention heraus hatte ich das geschrieben mit der 1:1 Betreuung.
So ist das mit den Missverständnissen...