Forum für

Autisten und interessierte Zeitgenossen

Hallo, was du damit meinst, weiß ich nicht.

Das mag mensch vermuten, aber das stimmt so auch nicht. Abgesehen von der allgemein bekannten starken Rangordnungsorientierung neigen große Hunde z.B. ausgewachsene kleine Hunde eher als Welpen zu betrachten. Und Menschen betrachten leider ja eben nicht Autisten als Nichtmenschen, denn dadurch wäre wohl manches einfacher (und manches auch schwerer, z.B. im Rechtssystem, das sich weitgehend wohl auf Menschen bezieht).

Die Nickänderung im Communityforum wurde dort durchgeführt. Vor einiger Zeit regten einige Nutzer u.a. eine neue Forensoftware an. Die läuft nun dort. Dennoch ist dort im Communityforum zur Zeit fast nichts los.

Hallo Vendela,

ich vermute Selbsthilfe soll heißen, dass alle Handlungen an dem Autisten in der Form gerichtet werden, dass mehr und mehr Werkzeuge verschwinden, helfende Handlungen mehr und mehr zurück genommen werden, bis der Autist sich selbst helfen kann.

Z.B. Reißverschluss an der Jacke, früher habe ich bei meinem 5-jährigen immer den Reißverschluss zu gemacht, als er anfing sich dafür zu interessieren, hab ich es langsamer gemacht, dass er es mit dem Blick verfolgen konnte, später habe ich versucht seine Hände zu führen, dass er mit mir zusammen den Reißverschluss zumacht, momentan, kann er den Reißverschluss alleine einziehen, doch beim Hochziehen muss ich stückweise helfen.

So war das Hilfe zur Selbsthilfe, an einem Tag allerdings, an dem alles schief läuft und er kann jetzt in diesem Moment nicht den Reißverschluss hoch ziehen, mache ich es, da er ihn nicht anfassen möchte und dann sehe ich Hilfe zur Selbsthilfe kritisch, vielleicht sollte ich dann streng sein und sagen, nein, arbeite mit, er würde weinen und ich würde streng bleiben, das mache ich nicht.

Ich sage, ich weiß, dass du es kannst und mache den Reißverschluss selber zu. Ich bin mir sicher, dass man Hilfe zur Selbsthilfe bei Autisten ganz anders betrachten muss, denn diese Selbsthilfe kann schon einmal empfindlich gestört werden, wenn man irgend etwas morgens falsch gemacht hat, es kann eine Winzigkeit sein, die nicht da hin gehörte.

Wenn es für erwachsene Autisten nicht zu anstrengend wäre, fänd ich es persönlich am besten, dass statt Daniela Heine, ein erwachsener Autist/ Autistin die Familie begleiten würde, z.B. 2 Wochen oder länger bei einer Familie leben würde und dann in allen Situationen begleitend zur Seite steht. Einblicke in die Welt des Autisten gibt und Eltern vielleicht mal auf diese Winzigkeiten aufmerksam macht, die für Autisten eine echt große Belastung sind.

Das wäre in meinen Augen wirklich sinnvoll, denn klar, durch das Forum bekommt man sehr viel Hilfe, doch statt:

ABA
AVT
PEC
TEACCH
Son-Rise usw.....

Wäre das eine wirkliche sinnvolle Sache. Wenn Millionen in o.g. Therapien laufen, warum kann es nicht laufen, dass diese Gelder an erwachsene Autisten fließen, die Eltern mit ihren Kindern helfen?

Wenn dann eine Dipl. irgendwas mit diesem erwachsenen Autisten zusammenarbeiten, in Form, dass der Dipl. ein Gehilfe darstellt, gewisse pädagogischen Vorgaben erläutert und der erwachsene Autist auf die Schwierigkeiten aufmerksam macht und dann mit den Eltern zusammen etwas erarbeitet wird, worauf sie achten, was sie unterstützend machen können und was auf jeden Fall toleriert werden muss und zur Not auch gegenüber KiGa, Schule durchzusetzen ist, damit das autistische Kind eine ausgeglichenes Leben führt, wäre dies viel sinnvoller.

Denn, ich habe bereits mit sovielen Fachmenschen geredet, alle konnten vielen Dingen nur zustimmen, denn in Wirklichkeit weiß von denen ja keiner wie es in einem Autisten aussieht, sie machen eine einseitige Beratung ohne in Kontakt mit Autisten zu stehen und damit meine ich auf keinen Fall die Autisten, die durch jahrzentelange Ignoranz in Heimen oder was weiß ich für fremdbestimmte Auffangslager gehalten werden, sondern die Autisten, die ein Segen, das Glück hatten, das man sie gefördert hat, sich auf sie eingelassen hat und sie zu selbstständigen Menschen erzogen und begleitet hat.

Das sind die richtigen Ansprechpartner und kein Fachmensch hat das Recht zu behaupten, ich kenne mich mit Autisten aus, der sein Wissen aus misshandelten Geschöpfen besteht, die ihr ganzen Leben lang von Eltern, Lehrern und Ärzten gesagt bekamen, ihr könnt nichts, ihr seid behindert, ihr seid nicht lebensfähig. Diese Autisten wurden Stück für Stück getöten und es ist von niemanden gewünscht, diese Menschen wieder aufzubauen, damit der Marktfaktor schön erhalten bleibt, es ist garnicht gewünscht, dass diese Menschen aus dieser Hölle raus kommen, gar gesagt bekommen, wir helfen in ein Selbstbestimmtes Leben, es ist garnicht gewünscht, dass diese Menschen Selbstvertrauen gewinnen.

Da weiß ich wirklich nicht, warum hier eine Anfrage läuft uns zu helfen....

Helfen wobei?

Die helfende Person müsste erst einmal selber eine Stellungnahme abgeben, wie sie Autisten in der Gesellschaft sieht, was sie eine Meinung von Autisten hat und wie überhaupt die persönliche Einschätzung ist, was Autisten erreichen können?

Und das Bewerbungsgespräch, wenn ich es mal so nennen darf, läuft ja gerade nicht gut, wenn ich die fehlenden Antworten der Samariterin so interpretiere, sind ihre Phrasen aus Lehrbüchern abgeschrieben ohne in irgend einer Weise sich mit dem Autisten wirklich befasst zu haben, da bin ich auf die Form der Selbsthilfe gespannt....


Vielleicht beantwortet das irgendwann einmal auch Daniela Heine, die ja so kompetent zur Förderung von Autisten beitragen kann.

Das wäre eine gute Idee, aber ich glaube es dauert noch sehr lange, bis das passiert. Außerdem wäre es wahrscheinlich einfacher, wenn Autisten sich pädagogisch-psychologische Grundkenntnisse aneignen, als so eine Zusammenarbeit zu organisieren...