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Thema: Anklage gegen Autismusarzt wegen dubioser Behandlung (http://www.perfektibilistenorden.de/topic.php?id=5184)


Geschrieben von: feder am: 16.10.11, 15:11:57
Sollte auch Eltern zu denken geben, die sich hier im deutschsprachigen Raum bemühen, ihre Kinder auf derartige Weise zu entgiften bzw. ein Stoffegleichgewicht herzustellen, um so Autismus zu "mildern":

Zitat:
A Naperville physician featured in a 2009 Tribune investigation into alternative treatments for autism has been charged by the Illinois Department of Financial and Professional Regulation with “unprofessional, unethical and/or dishonorable conduct.”

[...]

According to the complaint, the boy began seeing Usman shortly after he was diagnosed with mild to moderate autism in the spring of 2004. He was not yet 2.

Usman allegedly diagnosed the child with acalcium-to-zinc imbalance, yeast, dysbiosis, low zinc, heavy metal toxicity and abnormally high levels of aluminum, antimony, arsenic, cadmium, copper, lead, nickel, silver, tin, titanium and selenium.

Treatments listed in the complaint include dietary restrictions; nearly three dozen vitamin, enzyme, mineral and other dietary supplements; two antifungal drugs; four chelators or detoxifying drugs; a hormone suppressor, and hyperbaric oxygen treatments, in which the child is shut inside a pressurized bag filled with extra oxygen.

[...]

“None of the treatments described above has been proven to influence the course of autism,” the complaint states. And yet Usman “made statements to (the boy’s) mother that the prescribed treatments had positive clinical benefits for children with autism, despite the lack of empirical research.”

At one point, the complaint alleges, Usman prescribed selenium supplements even though the boy’s levels were normal. She “continued to do so even when (the boy) eventually showed a high level,” according to the complaint.
Quelle


Geschrieben von: wolfskind am: 16.10.11, 18:59:52
ich bekam eigen-blut-therapie, globulies und schüßlersalze.
außerdem musste ich bestimmte diäten halten.
da war ich so ca 9 jahre.


Geschrieben von: 55555 am: 16.10.11, 19:31:23
Sowas könnte man auch beispielhaft in eine passende ESH-Seite integrieren.


Geschrieben von: wolfskind am: 16.10.11, 20:35:45
ich vermute dass die eigenbluttherapie mein immunsystem verwirrt hat,
sodass es sich jetzt gegen sich selbst richtet.
ich bekam alle drei tage spritzen.


Geschrieben von: PvdL am: 17.10.11, 17:26:22
Ich weiß gar nicht, worüber ich mich mehr aufregen soll, über die so genannten Ärzte, die für ihren eitelen Pfusch keine Verantwortung übernehmen, oder über die Eltern, die blind jedem Scharlatan vertrauen, sofern er sich nur Arzt nennt und im weißen Kittel daher kömmt? Was muß noch alles passieren, bis endlich kritischer und umsichtiger mit dem medizinischen Angebot umgegangen wird?

Ich habe jahrelang ein Medikament gegen Epilepsie schlucken dürfen, nur weil mein EEG (Aufzeichnung der Gehirnströme) dann hübscher aussah. Durch dieses Medikament war ich ständig müde und habe deshalb nur sehr eingeschränkt Hobbies nachgehen können. Außerdem habe ich davon einen Hautausschlag bekommen, der mich ziemlich belastet hat. Meine Mutter hat dem Arzt geglaubt, daß ich das bräuchte, und dem Arzt war meine Freizeit offenbar gleichgültig. Ärzte denken selten daran, daß man auch noch ein Leben vor sich hat, wenn sie Medikamente verschreiben.


Geschrieben von: Vendela am: 19.10.11, 00:10:34
So wie ich es bisher in meinem Umfeld beobachtet habe, wird oft in medizinische und psychische Krankheiten unterteilt.
Medizinische Probleme werden eher als Zufall, Schicksal oder Pech gedeutet. Psychische Probleme gelten dagegen eher als peinlich und eigene Schuld. Autismus auf Vitamin- und Mineralstoffmangel zurückzuführen und damit als rein medizinische Erkrankung zu sehen, ist vielleicht nur nett gemeint oder auch einfach bequem.


Zitat von PvdL:
Was muß noch alles passieren, bis endlich kritischer und umsichtiger mit dem medizinischen Angebot umgegangen wird?

Ein erster Schritt dahin wäre, wenn das Wissen über medizinische Fakten, Zusammenhänge und Therapiemethoden zur weit verbreiteten Allgemeinbildung würde und sämtliche Informationen (leichter oder überhaupt erst) öffentlich zugänglich wären. Dann könnten sich die Leute selbst mehr helfen und besser einschätzen, was Therapeuten aller Art sagen und machen. Außerdem würden sie sich nicht so hilflos und weniger abhängig fühlen und sich mehr zutrauen. Ärzte wären dann nicht mehr Götter in Weiß, sondern Dienstleister, Berater oder Verwalter. Außerdem wäre es gut, wenn das Krankheits- und Gesundheitssystem so gestaltet wäre, damit Patienten als Kunden oder Auftraggeber wahrgenommen würden.
Alternativ / zusätzlich könnte sich das Angebot (von Ärzten etc.) deutlich verbessern, sodass ein kritischer und umsichtiger Umgang weniger notwendig wäre.


Dass Antiepileptika zur Autismus-Therapie verschrieben werden, hab ich mal mitbekommen. Die Gehirnströme sind damit zwar gleichmäßiger geworden, aber besser ging es demjenigen nicht. Mir hat er wegen den Nebenwirkungen sehr leid getan.