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Geschrieben von: 55555 am: 26.01.11, 09:35:45
Die könnten sogar System haben:
Zitat:
Bedienungen in einem Restaurant bekommen mehr Trinkgeld, wenn sie ihre Kunden einfach nur kurz am Arm berühren. Und das ganz ohne Zauberei. In zahlreichen Versuchen haben Wissenschaftler nachgewiesen, dass – je nach Versuchsaufbau – sowohl die Höhe des Trinkgeldes als auch die grundsätzliche Bereitschaft dazu durch Berührungen steigen.

Quelle


Geschrieben von: feder am: 26.01.11, 10:37:17
Die Erkenntnis ist an sich nicht neu:

Zitat:
Hornik (1992) unterstellte, dass Kunden Berührungen seitens eines Verkäufers als Ausdruck des "Mögens" interpretieren. Er führte folgendes Feldexperiment durch: Werbedamen, die an einem Stand in einem Supermarkt Produktproben und Rabattcoupons anboten, fassten den einen Teil der Kunden leicht am Oberarm an und sie verzichteten hierauf bei dem anderen Teil der Kunden (N=217). Sie stellten fest, dass die Kunden, mit denen eine Berührung zustande kam, häufiger bereit waren, das Produkt zu probieren, und es auch tatsächlich häufiger kauften.

Manfred Bruhn et al.: Handbuch Kommunikation. Gabler. 2009. S. 242.


Geschrieben von: Mama am: 26.01.11, 10:52:54
Wo bekomme ich die Armbinden her, die aussagen sollen, das ich nicht angefasst werden möchte?
Gefragt werde ich im Vorfeld von den Leuten bestimmt nicht, oder?


Geschrieben von: feder am: 26.01.11, 12:53:37
Wenn sie die Leute fragen würden, dann würde das Ganze wahrscheinlich seine "Wirksamkeit" verlieren. Nehme an, dass das bei NA nur funktioniert, wenn es möglichst beiläufig passiert.


Geschrieben von: Herr Meier am: 26.01.11, 17:46:13
Das kommt mir alles sehr merkwürdig vor. Wer läßt sich denn freiwillig von fremden Leuten anfassen? Wenn jemand sowas bei mir machen würde und ich den Verdacht hätte, daß es nicht nur versehentlich war, dann wäre ich weg. Ohne Gruß und ohne Trinkgeld. Da ist einfach eine Grenze überschritten, die jeder einhalten sollte. Heißt fachlich korrekt Individualdistanz oder so ähnlich.


Geschrieben von: schneeweiß am: 26.01.11, 18:06:17
Zitat:
Sie stellten fest, dass die Kunden, mit denen eine Berührung zustande kam, häufiger bereit waren, das Produkt zu probieren, und es auch tatsächlich häufiger kauften.


Vielleicht haben sich die Kunden so bedrängt gefühlt, dass sie aus Verzweiflung das Produkt gekauft haben, um von dem Stand irgendwie wieder wegzukommen? Ob bei der Auswertung der Versuchsergebnisse diese Möglichkeit in Betracht gezogen wurde?

Mir ist es jedenfalls nicht angenehm, von fremden Menschen berührt zu werden, ob nun Kellner oder Verkäufer.


Geschrieben von: Fundevogel am: 26.01.11, 19:11:32
Ich kann das aus beruflicher Sicht bestätigen, aber ...die Berührungen müssen winzig sein und zufällig wirken und auf ganz klar erkennbarer kumpelhafter Basis erfolgen...Kontakte mit den Fingern nur bei einer Handlung wie Übergeben eines Prospekts oder Anstecken eines Kugelschreibers oder mit dem Oberarm z.B. beim Zeigen eines Vorganges.
Es kommt allerdings darauf an, was und an wen verkauft werden soll.

Beispiele: Junge hübsche Frauen verkaufen Autozubehör an Männer in der Midlife crisis in größerer Menge, wenn sie oft berühren und dabei schmachtend buhlen.
Ein Juwelier, der die Ringhand der Kundin schwammig berührt, wird als eklig empfunden.
Ein Gynäkologe mit "geilem Blick" wäre schon ohne Berührung eine Katastrophe, zumindest für die meisten Patientinnen;)
...aber
der Fußpfleger macht nicht automatisch viel Geld, weil er an sehr sensiblen Körperteilen arbeitet.


Geschrieben von: haggard am: 26.01.11, 20:26:51
was ist denn ein geiler blick?

edit: nicht mehr funktionierenden link entfernt.


Geschrieben von: Antika am: 26.01.11, 20:50:34
Ich kenne weder das eine noch das andere.


Geschrieben von: feder am: 26.01.11, 21:31:28
Kenne geil auch in der Bedeutung von lüstern. Wahrscheinlich ist das gemeint?


Geschrieben von: an3010 am: 26.01.11, 22:00:15
geil - lüstern - scharf auf etwas sein - sexuelle Bedeutung


Geschrieben von: Fundevogel am: 26.01.11, 22:07:48
Ja, wenn erkennbar wäre, dass kein medizinisches sondern sexuelles Interesse an der Patientin bestünde. Bei Arztbesuchen ist durchaus festzustellen, dass dieses "Umschalten" in den Gedanken von manchem Arzt bewusst gemacht wird (Wegwenden beim Aus- und Anziehen, Begleitung der Sprechstundenhilfe etc.)

Wir haben an anderer Stelle im Forum bereits darüber gesprochen, wie ein Blick bzw. die Gesichtsmuskulatur bewusst oder unbewusst "aufgesetzt" wird, damit eine bestimmte Botschaft herüber kommt.