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Autor Nachricht
:Schwarz:
(Standard)

Das habe ich eben gefunden:

"Der kalte Himmel": Das sagt eine Autismus-Expertin

Was sagt ihr zu diesem Artikel?
19.01.11, 21:31:30
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Erstmal fällt mir auf, daß die Frau von Ade sich kaum zum Film äußerte und dafür mehr die üblichen Phrasen runterleierte, die von Elternverbänden eben leider noch immer verbreitet werden.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
19.01.11, 23:19:06
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Ozelot
(Autist)

Zitat:
Verstehen sich Autisten eigentlich untereinander?

Dr. Nieß: Erstaunlich gut. Wir beobachten, dass Autisten untereinander Freundschaften schließen. Sie haben ein intuitives Gespür dafür, was dieser oder jener gerne mag oder nicht mag.


Ist das bei nichtautisten auch so? Sie können auch untereinander Freundschaften schließen.
20.01.11, 13:30:10
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payaniva
(Angehörigenbereich)

Mein Sohn hat nur einen einzigen Freund und dieser freund ist NA.
In seiner Klasse ist ein A, bei ihm wurde frühkindlicher Autismus diagnostiziert, wie bei meinem Sohn auch, aber die beiden hassen sich wie die Pest.
Der Lehrer muss immer darauf achten, das die beiden sich nicht zu nahe kommen, die prügeln sich, die schreien sich an und keiner weiß warum. Mein Sohn sagt ich kann den nicht leiden, der ist doof und das gleiche sagt der andere über meinen Sohn, warum die sich deshalb prügeln und nicht aus dem Weg gehen, kann sich keiner erklären.

Von daher kann ich diese Aussage gar nicht bestätigen,
Zitat:
Dr. Nieß: Erstaunlich gut. Wir beobachten, dass Autisten untereinander Freundschaften schließen. Sie haben ein intuitives Gespür dafür, was dieser oder jener gerne mag oder nicht mag.


Wie kommt es dann, das die beiden sich so absolut gar nicht verstehen, wo sie doch beide Autisten sind.
20.01.11, 13:55:00
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Hans
(Autistenbereich)

In dieser aufgezwungenen Klassengemeinschaft sind die zwei Jungs die Aussenseiter,
da kann schon auch so was wie ein Konkurrenzdenken entstehen.

"Es kann nur Einen geben!"
20.01.11, 14:58:06
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haggard
(Autistenbereich)

geändert von: haggard - 20.01.11, 16:56:38

ich denke auch, dass es etwas anderes ist, wenn erwachsene autisten sich bewusst z.b. bei einer SHG begegnen - als wenn auf zwang menschen zusammengebracht werden, wo jeder weitere einfach nur noch eine belastung darstellen könnte.

ehrlich: wäre ich in einer klasse gewesen mit (hyperaktiven) aspergern, ich wäre "gestorben".

jedoch habe ich tatsächlich festgestellt, dass ich mit autisten sehr viel besser zurechtkomme als mit nichtautisten. aber vielleicht täusche ich mich auch. wenn ich an die beschreibungen von Amesu aus der MAut denke, dürfte ich nach "fachmeinung" ja gar nicht in der lage sein, irgendwelche situationen für mich selbst einschätzen zu können...

den artikel an sich fand ich irgendwie nichtssagend. die kommentare dazu waren interessanter.
20.01.11, 16:55:24
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Ozelot:
Ist das bei nichtautisten auch so?

Nichtautisten sind keine so homogene Gruppe. Das was du zitierst finde ich an sich eher erfreulich von einem "Experten" zu lesen. Oft wird es noch so vermittelt als würden Autisten zu niemandem Beziehungen aufbauen können.
Zitat von payaniva:
Mein Sohn hat nur einen einzigen Freund und dieser freund ist NA.

Ist der Freund diagnostizierter NA?

Allgemein sollte man hier wohl grundlegende typbedingte Empathie und persönliche Zuneigung unterscheiden. Das kann man überhaupt nicht gleichsetzen. Weil man in einem Land als Fremder aus demselben Land kommt wie andere, versteht man sich mit denen persönlich deswegen nicht unbedingt, aber man wird einiges an seinem So-Sein besser einordnen können.
Zitat:
In seiner Klasse ist ein A, bei ihm wurde frühkindlicher Autismus diagnostiziert, wie bei meinem Sohn auch, aber die beiden hassen sich wie die Pest.

Dein Sohn weist auch ADS auf?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
20.01.11, 17:10:57
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payaniva
(Angehörigenbereich)

Zitat von 55555:

Ist der Freund diagnostizierter NA?

Nein.

Zitat von 55555:

Dein Sohn weist auch ADS auf?


Nein...ADS`ler ist mein 2. Sohn freuen
20.01.11, 17:18:11
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:Schwarz:
(Standard)

geändert von: :Schwarz: - 21.01.11, 23:13:54

Zitat von azrael:
den artikel an sich fand ich irgendwie nichtssagend. die kommentaren dazu waren interessanter.

Kann mit den Kommentaren ehrlich gesagt nichts anfangen. Ich verstehe auch nicht, warum der Film so toll realistisch sein soll. Die Sache mit dem Arzt fand ich ganz und gar nicht realistisch, so etwas passiert 1:1.000.000.
Ich fand ihn lediglich für die Zeit, in der er spielte, angemessen. Aber auch dieses Einbrennen von denjenigen Autisten, die immer herausstechen und etwas ganz Besonderes leisten, stört mich absolut. Ich habe das Gefühl, man wird auf den ersten Blick weniger als Autist ernst genommen, wenn man nun mal nicht besonders begabt ist. Deswegen finde ich, dass es eher die Vorurteile schürt als mit ihnen aufzuräumen.
21.01.11, 23:12:53
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biene63
(Standard)

geändert von: biene63 - 22.01.11, 00:05:14

Hallo Schwarz und alle Anderen,

hmm - ich hege mal ne Vermutung. Was?

Ich bin ja auch Mutter von zwei Jungs. Als meine Jungs jeweils Kleinkinder waren und zu erfassen lernten, dass es erstens Tiere gibt und dass diese Tiere Namen haben, hatte jeder meiner Söhne in der ersten Zeit für Tiere seine besondere Bezeichnung.

Für beide war es nach einiger Zeit eine Riesenleistung, als sie gelernt hatten, zB eine Katze als solche zu identifieren: "Dad-se !" Ich hab ganz erfreut bestätigt: "Du hast recht, das ist eine Katze!"....diese Aktion viele hundert Male....irgendwann war jedes Kind dann in der Lage weiter zu differenzieren. Während des Zeitraumes einiger Wochen oder Monate aber war in dem Prinzip "Dad-se!" auch das Prinzip Hund enthalten...oder beim Zoo-Besuch wahlweise auch Seelöwe, Pferd...egal. Alles, was Beine hatte und nicht fliegen konnte, war "Dad-se!". Ich hab gelobt, habe die korrekten Namen gesagt und gehofft, dass irgendwann die korrekten Bezeichnungen für das jeweilige Tier vom Kind gesagt werden können. War ja auch so.

Meine Vermutung ist, dass die NA-Öffentlichkeit bezüglich Thema Autismus derzeit noch in einem sehr "frühkindlichen Stadium" ist. Daher find ich es sinnvoll, wenn diese NA-Öffentlichkeit wenigstens erstmal solche Klischees wie "Rainman" abspeichert....das ist doch schon viel! Autistische Erwachsene müssen im Gespräch mit NA nicht mehr bei Super-Null anfangen!....ist doch schon was!

Wieder zurück zum Kind: Oder würdet Ihr mit 1,5jährigen anstatt solche Äusserungen wie "Dad-se!" für "Katze" / und wahlweise auch für Hund / Seelöwe / Pferd zu akzeptieren stattdessen von diesem Kind erwarten, dass es von Main Coon redet, Siam Kurzhaar und Großwildkatze?

Es sind doch erst knapp 15 Jahre, dass autistische Erwachsene mehr Respekt von NA erwarten und einfordern...überfordert diese armen NA bitte nicht...die sind empfindlich - wie Kleinkinder! Entwicklung eines passiven Wortschatzes erfordert einen entsprechenden Reifegrad der Zentralen Verarbeitung. Und die Entwicklung eines Aktiven Wortschatezs erfordert die Verknüpfung von Passivem Wortschatz zu ziemlich vielen passenden Alltagserfahrungen. Jedoch: Wo im Alltag erlben NA mal reale Autisten?

lg biene63

PS: Für fliegende Objejte hatte mein älterer Sohn als Kleinkind übrigens die Bezeichnung "Oho" (Bedeutung für Vogel wahlweise auch für Ungeheuer) und mein jüngerer Sohn nannte dies "Ludza" (Flugzeug)...entsprechend wurden auch Staubsauger im 1. Stock so benannt, alle Insekten, Vögel, Wolken, sich bewegende Blätter im Baumwipfel....

Ich vermute, es wird in der Autisten-Szene noch einige Jahre des Kraftaufwandes erfordern, um NA aus ihren "frühkindlichen Begrifflichkeiten bezüglich Autismus-Themen" herauszuführen.
21.01.11, 23:48:38
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Zitat von biene63:
Jedoch: Wo im Alltag erlben NA mal reale Autisten?


In meinem Alltag treffe ich immer mal wieder auf Autisten als wissenschaftlich arbeitende Kollegen, als Kunden beim Dienstleister, als Arzt, als Zivildienstleistende, als Teilnehmer kultueller Veranstaltungen...

Ich erlebe auch ab und an, dass einige Freunde und Mitarbeiter nach einem "Autismus-Crash-Kurs" erschreckt ihre Handlungsweise bedauern.

Informationen sind für das Verstehen sehr wichtig!


Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
22.01.11, 15:17:57
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:Schwarz:
(Standard)

Zitat von biene63:


Meine Vermutung ist, dass die NA-Öffentlichkeit bezüglich Thema Autismus derzeit noch in einem sehr "frühkindlichen Stadium" ist. Daher find ich es sinnvoll, wenn diese NA-Öffentlichkeit wenigstens erstmal solche Klischees wie "Rainman" abspeichert....das ist doch schon viel! Autistische Erwachsene müssen im Gespräch mit NA nicht mehr bei Super-Null anfangen!....ist doch schon was!

(...)

Es sind doch erst knapp 15 Jahre, dass autistische Erwachsene mehr Respekt von NA erwarten und einfordern...überfordert diese armen NA bitte nicht...die sind empfindlich - wie Kleinkinder! Entwicklung eines passiven Wortschatzes erfordert einen entsprechenden Reifegrad der Zentralen Verarbeitung. Und die Entwicklung eines Aktiven Wortschatezs erfordert die Verknüpfung von Passivem Wortschatz zu ziemlich vielen passenden Alltagserfahrungen. Jedoch: Wo im Alltag erlben NA mal reale Autisten?

An alldem ist etwas dran, aber Klischees helfen da nicht. Nie. Den meisten Menschen ist es auch vollkommen egal. Sie sehen nur, dass man anders ist. Sie wollen gar nicht wissen, was wirklich dahinter steckt. Wenn sie dann nur diese Klischees über Autisten mitbekommen, verschlimmert das sogar noch ihre Ansicht gegenüber der Person.
Ich bin der Meinung, dass man NA da auch nicht zu sehr in Schutz nehmen sollte. Sie orientieren sich an den klassischen Klischees und viele denken, sie wüssten Bescheid. Im Prinzip sind die Klischees nicht informativer als ihr vorheriges Unwissen. Und sie sind in den meisten Fällen kontraproduktiv. Die Gründe habe ich ja bereits in meinem vorherigen Beitrag, sowieso auch eben gerade, schon erwähnt.

Das alles beschreibt natürlich nur meine Sichtweise und Erfahrungen, ich möchte da niemandem etwas aufzwingen.
23.01.11, 17:43:57
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