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Thema: Sind Autisten erfinderischer? (http://www.perfektibilistenorden.de/topic.php?id=3330)


Geschrieben von: Ex-Gast am: 13.10.09, 22:51:22
ich glaube das viele Autisten weit aus Erfinderischer sind als NTs was meind ihr dazu?

Beispiel: Mathe
Viele Autisten können gut Mathe sie benutzen aber häufig eigende Rechenwege. Was bedeutet das sie sich die Wege selber aus denken und nicht von Lehrer vermittelt bekommen!


Geschrieben von: drvaust am: 15.10.09, 03:08:58
Vielleicht nicht erfinderischer, aber anders.
Anderes Denken und Unkenntnis der 'normalen' Wege erfordert andere Lösungen.
Wenn man nicht einfach Alles nachmachen kann, muß man eigene Lösungen finden.
Dadurch wird man erfinderischer, oder scheitert.
Aber aus den Erfindungen etwas zu machen, Anerkennung zu bekommen, ist schwieriger.
Da muß man Leute überzeugen, etwas zu ändern, und seine Erfindung anpreisen.


Geschrieben von: Quadriga am: 15.10.09, 19:12:43
"Not macht kreativ". Dazu habe ich mal einen Bericht gelesen, finde aber den Link dazu nicht mehr.
Ich denke, dass trifft auch zu. Wenn man etwas nicht kann, was als anerkannte Lösung einer Sache gilt, oder diese nicht kennt, dann sucht man eben eigene Möglichkeiten, um etwas zu lösen. Jeder Mensch erlebt mal Situationen einer Notlage und sucht dann Lösungen dafür (oder resigniert). Manche denken dann selbst darüber nach, andere schauen sich es von anderen ab.
Ich kann jedenfalls nicht Alles nachmachen und lernte eben daher mir immer selbst irgendwie zu helfen, soweit es eben möglich ist.
Ich bin sehr erfinderisch geworden dadurch, auch wenn meine Erfindungen teilweise sehr unkonventionell sind und wohl nur dazu dienen mir eben zu helfen, mehr aber auch nicht. Ich denke auch sehr selten daran, dass ich für eine Erfindung Anerkennung bekommen möchte.


Geschrieben von: 55555 am: 15.10.09, 19:31:19
"Not macht erfinderisch" zwinkern

Edit: Ich denke aber nicht, daß die Minderheitenrolle der einzige Faktor ist, der hier eine Rolle spielt. Wenn Autisten das sensorische Erleben z.B. mehr im Vordergrund erleben, kann das nach meiner Ansicht durchaus gegebene Unterschiede ausmachen, so daß Erkenntnis für Autisten emotional wichtiger ist als für NA, die nach meinem Eindruck oft mehr Wert legen auf Dinge wie Bequemlichkeit, satt in der Ecke sitzen und dösen.


Geschrieben von: sime am: 20.10.09, 10:24:01
In meinem Falle zumindest eindeutig ja. Meine Kreativität ist aber leider zu rasant und ergiebig, so dass die Umsetzung eigentlich so gut wie nie hinterher kommt. Oft wundere ich mich auch, wenn die Menschen in meinem Umfeld auf die einfachsten Problemlösungen nicht von allein kommen. Auch fällt mir immer wieder auf, dass meine Art der Problemlösung meist irgendwie anders (weltfremd) ist, als man es scheinbar erwartet.

Früher konnte ich meine Kreativität im Naturschutzbereich zielgerichtet einsetzen. Wenn es darum ging, aus Vorgaben um null ein Projekt zu basteln, gelang das anderen seltsamerweise nicht; für mich hingegen war es ein Kinderspiel, da solche Projekte sich von ganz allein in meinem Kopf entwickelten. In über 95% dieser "erträumten" Projekte gab es dann die Absegnung der Behörden sowie Fördermittel.

Auf Tätigkeiten, in denen keine Kreativität benötigt wird, kann ich mich schlecht konzentrieren, da ich in solchen Situationen immer "woanders" (kreativ) bin.


Geschrieben von: Feuerkäfer am: 23.10.09, 10:50:54
Ja, Not machte mich auch erfinderisch.
Mit der Zeit wird man dann immer erfinderischer, um im Leben zurechtzukommen. Vielleicht ist auch ein Fünkchen "Kreativität" dabei bei mir. Keine Ahnung. Bei guter Musik plane ich meine Lebensstrategien.
Bei Musik erlebe ich dann auch wie sich etwas anfühlt, das ich umsetzen möchte.