Coyote
(Autistenbereich)

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Als Kind vom Lande waren Tiere meine Freunde.
Meine Eltern hatten draußen einen Kaninchenstall und ich trug mein Lieblingskaninchen überall mit hin.
Als es irgendwann gebraten auf dem Tisch lag, musste ich es mit aufessen!
Dieses Tier war alles was ich hatte und liebte es. Und konnte auch nur dieses dumme Kaninchen lieben ...
Ich lebte später ca. fünfzehn bis zwanzig Jahre vegetarisch, davon etwa vier Jahre(?) rein vegan.
Heute denke ich, dass es reicht, Fleisch zu reduzieren, um die Massenproduktion nicht zu fördern.
Ich fühle mich mitschuldig, dass eine Katze in einer Tierversuchsanstalt gelandet ist. Die Leute, die sie von mir bekommen hatten, gaben mir eine falsche Adresse.
Später stellte sich heraus, dass sie es für "Taschengeld" an einen Professor ... abgegeben haben. Seine Tierversuche waren angemeldet und genehmigt.
Katzen sind ja bekanntlich Einzelgänge. Das lief so ab, dass immer mehr Katzen auf immer kleiner werdenden Raum gesetzt wurden, immer enger. Dann schauten sie auf die Uhr, wie lange dauert es jetzt, bis sie sich gegenseitig die Augen auskratzen ... wie lange so ... wie lange anders ...
Wir hatten es mit Hilfe der Polizei rausbekommen, jedoch dagegen etwas tun, konnte man nicht.
Empathie oder Mitgefühl (ist es nicht dasselbe?) hatte ich, als ich vor einem Monat ein junges Mädchen von ca. 12 Jahren am Straßenrand hocken sah. Ihr Fahrrad lag daneben.
Sie war gestürtzt, Knie aufgeschramt, blutete etwas. Sie weinte und wusste nicht, wie sie nach Hause kommen sollte mit dem Fahrrad. Sie konnte wohl nicht mehr fahren.
Ich kann nicht gut trösten, finde keine Worte um zu helfen, aber ich habe ihr Fahrrad geschoben und sie humpelte nebenher, bis wir zu Hause waren.
Da braucht man nicht viel Worte, außer: "Wo wohnst du?"
Ich habe auch einen Hund und glaube, dass er denken kann. Nicht so, wie man glaubt, anders eben, aber er kann denken.
Beim Spazierengang kommt es oft vor, dass er nicht mehr weiter laufen will, sträubt sich wie ein sturer Esel.
Wenn ich nachgebe (ich weiß, soll man nicht), läuft er zu einem kleinen Schotterparkplatz am See.
Er weiß, dass dort oft Autos kommen, wo andere Hund herrausspringen, mit denen er spielen kann.
Dann sitzt er da und wartet .... und wartet ....
Aber - es muss doch zuvor, als er dort hinlaufen wollte irgendetwas in ihm vorgegangen sein (Gedanke?)
Gesellschaftsfähig sein heißt, seine Individualität aufzugeben, um der Herde zu folgen.(H.M.)
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