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Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Die ESH arbeitet an einem solchen Schwarzbuch, das zusammenfassend veranschaulichen soll in welchen Lebensbereichen Autisten wie diskriminiert werden.

Wem neben den bekannten Diskriminierungen noch etwas einfällt, der kann das hier mitteilen. Schon bekannte Punkte zu erwähnen oder selbst auszuformulieren kann nicht schaden, also nur los.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
25.06.08, 16:42:26
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tabby
(stillgelegt)

Sowas finde ich super krass und diskriminierend

http://de.youtube.com/watch?v=DkG11QFKcnw

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
26.06.08, 18:19:46
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Im Schwarzbuch soll es vor allem auch um strukturell bedingte Diskriminierung und mangelnde Barrierefreiheit gehen, nicht nur um Klischees in der Bevölkerung.

P.S.: Das von dir verlinkte Video interpretiere ich eher als etwas schrullige Satire. Bei Videos von Aut-TV fragte ich mich übrigens schon öfter was die eigentlich für einen Sinn haben sollen. Manches von denen wirkt auf mich schon regelrecht schwachsinnig. Ich verstehe deren Stil einfach nicht und frage mich, ob die einfach Spaß daran haben irgendwas zusammenzuklatschen oder ob es dabei auch halbwegs nennenswerte Aussagen gibt, die mir bisher verborgen geblieben sind.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
26.06.08, 22:17:14
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tabby
(stillgelegt)

Das ist zum Beispiel eine Diskrimminierung fuer mich

Zitat von 55555:
Schön. lachen

aus dem Schøn-Gefloskel-Thread

= nicht ernst genommen werden, stændig einen provokanten Satz vorzufinden, anstatt eine sachliche Diskussion fortzufuehren.


[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
11.07.08, 01:46:32
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[55555]
(Administrator)

Die Beiträge zum Fallbeispiel zur Enthinderung in der Justiz habe ich in diesen speziell passenderen Thread verschoben. Hier war es nicht falsch, doch dort passt es aus meiner Sicht noch besser.
14.07.08, 00:23:28
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tabby
(stillgelegt)

Diskrimminierungen beginnen bereits bei der Kommunikation.

Wenn erwachsene Autisten øffentlich ihre Schwæchen zugeben, die fuer ein recht normal verdratetes Gehirn sonderbar erscheint, wird man scheinbar fuer dauerhaft depressiv und ballaballa abgestempelt. Demzufolge betrachtet man denjenigen scheinbar mit hohen Mitgefuehl und ueberdenkt dessen Aussagen nicht mehr qualifiziert und unvoreingenommen.

Das find ich persønlich sch... Es fællt mir immer wieder auf

Da bekommt man als møglicher Autist in einem Autistenforum noch Komplexe,
weil man ueber seine gesamte Problematik sich austauschen møchte.

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
22.07.08, 22:56:28
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Löwenmama
(Autistenbereich)

Unser Problem ist,dass Leon oft für ungezogen oder bockig gehalten wird,weil er sich von fremden weder ansprechen noch anfassen lässt (was ich absolut
richtig finde!!!
Und der erste Kindergarten in dem wir uns vorgestellt hatten,war erst völlig Feuer und Flamme,und alles soooooo toll,aber als ich nochmals nachfragte,wegen Terminen hiess es auf einmal,dass sie erst noch mal gucken müssen,wg.dem Träger,und wie das überhaupt funktionieren soll,und dass ist das ja alles so anstrengend...das mir dann viel zu blöd!!!
Oder der Spruch von der Kindergartenleitung:"Was,der ist Autist?der sieht doch ganz normal aus!!" Ich fragte dann nur,ob sie jetzt ein kopwackelndes Kind mit 2Köpfen erwartet hätte...

Die Hoffnung ist der Regenbogen
über den herabstürzenden Bach
des Lebens.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
22.07.08, 23:46:34
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cony
(Angehörigenbereich)

@cony SL,
Die Frage war gut.
Aber leider ist es genau so.Und leider sagen sie nicht immer direkt was sie meinen, sondern es wird drum herum geredet.Grade noch klar genug das wir wissen was sie meinen, aber unklar genug, sie darauf festzunageln zwecks Diskriminierung.
23.07.08, 16:22:06
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[55555]
(Administrator)

[Das Thema mögliche Diskriminierung eines autistischen Kindes in einer Kita wurde hierhin ausgelagert, wegen des gewachsenen Umfangs dieses speziellen Themas, mfg [55555]]
28.07.08, 09:24:46
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tabby
(stillgelegt)

Manche Psychologen verhalten sich diskriminierend

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
28.07.08, 21:24:01
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Was haltet ihr in diesem Rahmen vom folgenden Ansatz? Hat jemand abweichende Vorschläge zur Gestaltung und zum Aufbau eine solchen Schwarzbuchs?
Zitat:
Einleitung

Autisten gab es schon immer unter dem Menschen. Sie hießen nur nicht immer so, wurden wahrscheinlich nicht als Minderheit wahrgenommen, sondern als Persönlichkeiten unter Persönlichkeiten, nicht als Kranke oder Behinderte. Sie hatten einen Platz in der Gesellschaft, man kannte vermutlich ihre Fähigkeiten oder nahm sie vor dem allgemeinen Durchbruch der Evolutionstheorie wie alle anderen auch als von Gott so gemachten Menschen hin.

[Türkisches Märchen]

Innerhalb der letzten Jahrhunderte hat sich die Gesellschaft rapide gewandelt. Die Durchdringung des Privatlebens mit staatlichen Regulierungen ist rapide angestiegen, die Verstädterung ebenso. Berufstätigkeit stellt heute völlig andere Anforderungen durch die weitgehende Verdrängung der Komponente physischen Kraftaufwands aus dem Berufsleben durch die Nutzung vor allem fossiler Energien.

Während noch vor etlichen Jahrhunderten schweigsames Verhalten in der Regel wohl als fromm betrachtet wurde, setzen sich Menschen heute in ganz anderer Weise miteinander auseinander und haben in der Masse auch mehr Zeit dazu. Wenn der Wandel zu einer Informationsgesellschaft für Autisten auch große Vorteile mit sich bringen dürfte, so gab es dennoch auch nachteilige Entwicklungen, welche Autisten das Leben heute schwerer machen. So z.B. durch die Steigerung der Geschwindigkeit des Alltags alleine durch die Motorisierung der Fortbewegung im eigenen Alltag und im Erleben fremder Lebensspuren, wie dem heute fast allgegenwärtigen für autistisch wahrnehmende Menschen besonders belastenden Straßenverkehr.

Das Problem erweiterter Bewegungsradien

Die Motorisierung der Gesellschaft hat zur Folge, daß Bewegungen schneller erfolgen und weniger gut gedanklich nachvollzogen werden können. Zudem ist ein größerer Umkreis um den Wohnort schnell zu erreichen, was Aufenthalte an unbekannten Orten wahrscheinlicher macht. Da die Reichweite größer ist kann das Umfeld weniger tiefgründig erschlossen werden, was gesteigerte Desorientierung zur Folge haben kann.

Das Problem größerer Verbreitung schneller Bewegungen und Lärm

Schnelle Bewegungen durch Autos in oft zudem noch hoher Anzahl, sowie Eindrücke durch deren Geräusche, spiegelnden Lack, grelle Scheinwerfer, Gerüche, Erschütterungen des Bodens, Luftbewegungen, etc. bewirken eine Verseuchung weiter Teile des Landes mit Sinnesreizen, die Autisten Bewegungen in Außenbereichen deutlich erschweren und sie psychisch belasten, was sich in generell geringerer Handlungsfähigkeit ausdrückt.

Wenn auch Kutschen und Pferde oder Wind und Wolken ebenfalls schnelle Bewegungen vollführen, so hatte die Belastung durch diese wohl nur an wenigen Orten ein an heutige Sinnesbelastung heranreichendes Maß. Der Straßenverkehr durch seine hektische Unberechenbarkeit hat zudem weit gravierende Auswirkungen als ebenfalls temporeicher Bahnverkehr in der Landschaft, welcher sich zudem in der Regel noch nach Fahrplänen richtet.

Probleme mit Geräuschen von Geräten aller Art

In besiedeltem Raum nahezu allgegenwärtige Motorgeräte wie auch Elektrogeräte erzeugen eine Geräuschkulisse, die zur Steigerung der Überlastung von Autisten beiträgt.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
19.08.08, 12:35:31
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tabby
(stillgelegt)

Gut beschrieben, so gings mir heute wieder im Strassenverkehr, aber hat das was mit Diskriminierung zu tun?

Vielleicht verstehe ich das Wort nur falsch, ich dachte immer diskriminiert werden geschieht durch gezielte Absicht?

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
19.08.08, 18:13:51
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