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Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Ich glaube nicht, daß Erwachsene zwangsläufig Vorbilder für Kinder sind, egal wie blöd sie sich benehmen.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
26.05.08, 20:18:10
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cony
(Angehörigenbereich)

Sie sind es nicht unbedingt,da stimme ich die zu.
Aber Kinder schauen in der Regel numal zu Erwachsenen auf, orientieren sich auch an ihnen.
Ich weiß nicht wie oft ich gehört habe: "Wenn ich so alt bin wie Papa, oder wenn ich so alt bin wie mein Bruder" .

Wenn ein Gleichaltriger zu Kilie sagt, du bist doof, läßt er es sich nicht zweimal sagen(wobei ich seine Reaktion nicht immer gut heiße), aber er wehrt sich.
Bei einem Erwachsenen sieht die Sache anders aus.
Also sehe ich es als mein Recht,sogar als meine Pflicht an, in so einem Fall für ihn zu reagieren.
26.05.08, 20:38:58
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cony
(Angehörigenbereich)

Zitat von arlette:
selbstreflektion ist wichtig und gut. allerdings nützen solche ratschläge nicht viel, wenn man sich selber genügend reflektiert. tatsache ist ganz einfach: ein autistisches kind muss ziemlich viel einstecken, weil es viel und oft ausgelacht wird. da kannst du noch so grossartige strategien für dich selber entwickeln, es gibt ganz einfach momente, wo man innerlich oder äusserlich expolodiert, weil nämlich dauernd irgendwelche herummauler ihren kommentar abgeben müssen, obwohl sie weder gefragt sind noch ein grund für ihre wortmeldung ersichtlich ist.


Genauso sehe ich das auch.
26.05.08, 20:45:04
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cony
(Angehörigenbereich)

Zitat von lauvia:

Ja, ich schreibe oft allgemein gefasst. Denn die Menschen sind gar nicht so verschieden, wie immer gerne gesagt wird. Letztendlich sind wir EINE Menschheit und keiner kann für sich alleine existieren. Das aber nur am Rande.


Das sehe ich aber ganz anders.Wir sind eine Menscheit, dennoch Individuen.
Das macht uns trotz gemeinsamen Ursprungs völlig unterschiedlich.
Wenn wir uns alle ähneln, (besonders in psychischer Hinsicht)würden Eskalationen jeder Art kaum stattfinden.
26.05.08, 21:02:26
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arlette
(Autistenbereich)

Zitat von lauvia:
Was genau ist "selbstgerecht" für Dich ?

Als Beispiel diese
Zitat von lauvia:
Aber die Kinder, besonders in der heutigen Zeit, sind sehr mit viel mehr Stärke und Selbstbewußtheit ausgestattet, als wir denken. Auch hier: Nicht nur vom eigenen Standpunkt ausgehen.

und diese
Zitat von lauvia:
Denn die Menschen sind gar nicht so verschieden, wie immer gerne gesagt wird. Letztendlich sind wir EINE Menschheit und keiner kann für sich alleine existieren. Das aber nur am Rande.

Aussagen. Du behauptest einfach etwas in einer Wortwahl, als wären diese Aussage allgemein gültig.
Das hier
Zitat von lauvia:
Es ist sicher MEINE Sicht der Dinge, ich habe aber immer wieder versucht, "durch die Augen anderer" zu schauen und tue noch und sehe Dinge, die immer wieder auftreten. Die beschreibe ich dann in einer allgemeinen Form. Das ist MEINE Art, mit den Dingen umzugehen.

ist anhand der Art Deiner Aussagen absolut nicht ersichtlich.
Zitat von lauvia:
Wie wäre es denn, wenn wir einander respektieren und uns den Ausdruck benutzen lassen, der jedem von uns entspricht ?

Ich kann Aussagen, die einfach nur Behauptungen sind, nicht als intelligente, reflektierte Meinung respektieren. Bezeichne dies doch als Deine Meinung (meiner Ansicht nach..., anhand meiner Erfahrungen....). Du schreibst, dass Du hochbegabt bist. Anhand solcher Formulierungen ist das leider nicht ersichtlich. Diese Aussage ist nicht böse gemeint, nur eine Rückmeldung, wie deine Wortmeldungen bei mir ankommen. Allgemeine Behauptungen stellen nach meiner Erfahrung eher die "einfacheren Gemüter" auf.

27.05.08, 16:46:33
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arlette
(Autistenbereich)

Zitat von 55555:
Da tut sich ja ein interessanter Zwiespalt in den Einschätzungen auf.
Zitat von arlette:
nein. es geht darum, dass man ein kind beschützen möchte vor solchen dummen leuten und merkt, dass man das nicht immer kann.

Aber beschützen kann man nur vor etwas, das man auch als ernste Gefahr betrachtet.

ich definiere gehässige aussagen von eigendlich unbeteiligten gegenüber autistischen kindern, die doch auch einen gewissen naivitätsgrad aufweisen, als ernsthafte gefahr. ich persönlich habe daran gearbeitet, meine kinder auf solche gefahren vorzubereiten und mit ihnen strategien besprochen, wie damit umgegangen werden kann.
27.05.08, 16:51:37
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von arlette:
Als Beispiel diese
Zitat von lauvia:
Aber die Kinder, besonders in der heutigen Zeit, sind sehr mit viel mehr Stärke und Selbstbewußtheit ausgestattet, als wir denken. Auch hier: Nicht nur vom eigenen Standpunkt ausgehen.

Das habe ich so verstanden, daß Kinder heutzutage in der Gesellschaft eine ganz andere Rolle haben als vor hundert Jahren und das betrifft durchaus auch autistische Kinder.

Dennoch ist Ausgrenzung und Mobbing sicherlich ein Problem, das ich nicht unterschätze. Ich persönlich weise auch nicht den Opfern oder deren Angehörigen Schuld zu, sondern wollte auch psychische Zusammenhänge hinweisen, die meines Wissens darüber hinaus existieren.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
27.05.08, 18:59:28
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lauvia
(Standard)

@arlette:

Hast Du Dir schon mal Gedanken darüber gemacht, ob Du möglicherweise gegenüber Hochbegabung genauso Vorurteile und falsche Vorstellungen hast, wie andere gegenüber Autismus ?
Hochbegabung heißt nicht, dass man mit aller Weisheit der Welt geboren ist. Es heißt nur, dass man anders funktioniert als der "Durchschnittsmensch" und wenn man an den Normen des Durchschnittsmenschen gemessen wird, kommen genauso verfälschte Werte raus, wie bei anderen, die außerhalb der Norm stehen (zB. Autisten)

Zum Beispiel sucht ein HB automatisch immer nach sich wiederholenden und ähnlichen Mustern (bei Matheaufgaben, bei menschlichen Verhaltensweisen, was auch immer). Er kann sehr schnell Verknüpfungen erkennen, Analogien, die für andere nicht ersichtlich sind.

Ich hatte schon von klein auf meine Augen und Ohren offen und habe tausende Dinge beobachtet und Zusammenhänge erkannt (zumal ich in meinem 40jährigen Leben soviel erlebt habe, wie manch einer in seinem 80jährigen Leben nicht mal erlebt - auch auf die Gefahr hin, dass diese Aussage wieder als überheblich aufgenommen wird, es ist einfach so)
Das was Du als Behauptungen wahrnimmst, sind die Ergebnisse meiner langjährigen Beobachtungen und Erfahrungen, ich habe sie in eine allgemeine Form gebracht.. ja... ich abstrahiere (auch eine Arbeitsweise der HB´s).

Deine Definition, was Behauptungen sind, was intelligente, reflektierte Meinung ist, ist ja Deine persönliche Definition, ist eine Norm, die Du selber erstellt hast. Ist ja klar, dass ich da nicht reinpasse, wenn meine Verhaltensweisen völlig anders sind, als die, die Du für gut und richtig definiert hast.
Das ist doch ein Ding, dass uns allen täglich passiert.
Ich versuche dagegen zu steuern und die Definitionen meiner persönlichen Normen täglich weiter zu fassen. Sodass ich meinen Nächsten auch verstehen kann. Ich kann keinen Sinn darin sehen, meinen Nachbarn zu bekämpfen oder abzuwerten, nur weil er die Welt anders sieht und andere Normen hat.

Sind Aussagen falsch, weil jemand die Vorausetzungen, die zu diesen Ausagen führen nicht sieht/sehen kann ? Diese Logik verstehe ich nicht.
27.05.08, 21:43:28
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arlette
(Autistenbereich)

Zitat von lauvia:
@arlette:
Hast Du Dir schon mal Gedanken darüber gemacht, ob Du möglicherweise gegenüber Hochbegabung genauso Vorurteile und falsche Vorstellungen hast, wie andere gegenüber Autismus?

ja. ich habe mich ausführlich damit auseinandergesetzt. ich habe mir meiner aussage nur erklärt, wieso ich deine aussagen als selbstgerechtigkeit empfinde. ich habe dir weder deine hochbegabung noch deine lebenserfahrung abgesprochen. du unterstellst mir, ich lehne dich als persönlichkeit ab. ich habe mich aber nur zu deiner kommunikationsart geäussert. ich werde das aber nicht mehr tun, damit du dich nicht weiterhin angegriffen fühlst.
27.05.08, 21:58:14
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lauvia
(Standard)

Zitat von 55555:

Das habe ich so verstanden, daß Kinder heutzutage in der Gesellschaft eine ganz andere Rolle haben als vor hundert Jahren und das betrifft durchaus auch autistische Kinder.

Ja, war auch so gemeint. Und es ist eine positive Aussage. Ich verstehe nicht, warum Mütter (Verallgemeinerung) sich lieber auf die Schwachstellen ihrer Kinder stürzen als sich über die Stärken zu freuen und dort die Aufmerksamkeit hinzulenken.

Zitat von 55555:

Dennoch ist Ausgrenzung und Mobbing sicherlich ein Problem, das ich nicht unterschätze. Ich persönlich weise auch nicht den Opfern oder deren Angehörigen Schuld zu, sondern wollte auch psychische Zusammenhänge hinweisen, die meines Wissens darüber hinaus existieren.


Das Wort "Schuld" ist ein ganz übles Wort, von der Kirche nur aufgebracht, um die Menschen "im Griff" zu haben. Ich ersetze es lieber mit Verantwortung, das hilft einem auch aus der Opferrolle heraus und macht einen wieder handlungsfähig.

Und bevor ich jetzt wieder "geprügelt" werde: Ich will doch nur sagen: Mensch Eltern, drängt doch eure Kinder nicht so in die Opferrolle rein, euer Kind wird schwächer, wenn es eure Sorgen spürt und es wird stärker, wenn ihr stark und eurer selbstbewußt mit euch selbst, dem Kind und möglichen negativen Situationen umgeht. Wer kann denn schon sagen, wie ein Kind eine (für den Erwachsenen )negative Situation wahrnimmt. Wir schaffen es nicht mal zu sagen, wie ein anderer Erwachsener eine bestimmte Situation wahrnimmt, da können wir doch auch total daneben liegen.
Ich will hier niemanden angreifen, ich will Möglichkeiten für andere Sichtweisen anbieten. Wer mag, nimmt sie mit, wer nicht mag lässt sie einfach liegen.
27.05.08, 22:11:55
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arlette
(Autistenbereich)

Zitat von cony:
Genauso sehe ich das auch.

meiner meinung nach soll dieses forum auch platz bieten für solche erlebnisse, die einen einfach mal kurz emotional fertigmachen. das heisst ja noch lange nicht, dass man keinen kognitiven überbau hat bzw. sich nicht auch intellektuell mit der situation auseinandersetzt und vor allem heisst es nicht, dass man sich als armesarmes opfer definiert.
27.05.08, 22:29:11
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von lauvia:
Das Wort "Schuld" ist ein ganz übles Wort, von der Kirche nur aufgebracht, um die Menschen "im Griff" zu haben. Ich ersetze es lieber mit Verantwortung, das hilft einem auch aus der Opferrolle heraus und macht einen wieder handlungsfähig.

Übrigens verstehe ich mich als Christ und sehe das etwas anders. zwinkern

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
27.05.08, 23:20:58
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