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Geschrieben von: 55555 am: 27.05.08, 19:04:51
IQ-Tests wie sie heute vorliegen sind auf NA genormt. Verschiedene Tests, die bei NA in etwa gleiche Ergebnisse erzielen fallen bei Autisten sehr unterschiedlich aus. Spezielle IQ-Tests sind wenn ich mich recht erinnere in der Forschung, allerdings würde ich dennoch zu vorsichtigen Einschätzungen raten bei allem was NA erstellt haben.

Der Sinn von IQ-Tests und deren Wertungen und Annahmen im allgemeinen wäre wohl ein weiteres Thema über das man streiten kann.


Geschrieben von: lisl am: 27.05.08, 19:12:55
das kann ich mir vorstellen, denn bei autisten würde nie derselbe wert raus kommen als bei na, auch wenn deren iq gleich wären oder?


Geschrieben von: 55555 am: 27.05.08, 23:31:49
Was ist ein IQ? Welchen Aussagewert besitzt er? Kann man Leben in Zahlen treffend ausdrücken?

Diese Fragen müßten wohl zuerst beantwortet werden.


Geschrieben von: drvaust am: 28.05.08, 03:41:19
Zitat von lisl:
sind tiere nicht empfehlenswert, könntest du mir auch erklären warum?
Tiere sind gut, aber nicht wichtig, es gibt wichtigere Sachen.

Ein IQ ist ein Wert auf einer Skala, der die Intelligenz angeben soll. Das funktioniert auch halbwegs, bei einer definierten einheitlichen Gruppe, wenn der Test für diese Gruppe passt. Die Menschen sind aber unterschiedlich, also müsste es für jeden Menschen einen speziellen Intelligenztest geben, was nicht möglich ist. Bei relativ normalen Menschen mit einem ähnlichen Umfeld und ähnlicher Ausbildung kann der passende Intelligenztest vergleichbare Werte ergeben.
lachen Ich hatte mal gelesen, daß Psychologiestudenten einen Intelligenztest entwickelt hatten, der bei ihnen einen relativ passenden IQ-Wert ergab. Beim Professor lag der IQ-Wert deutlich unter 100. Der Test war nur für diese Psychologiestudenten geeignet.


Geschrieben von: lisl am: 28.05.08, 18:16:50
ok danke für die info drvaust


Geschrieben von: uppsdaneben am: 28.05.08, 23:05:24
Zitat von lisl:
das war kein vorwurf, dass autisten diese nicht können.


Du musst hier mit heftigen Reaktionen rechnen, wenn du schon mit fertigen Pauschallösungen aufläufst. Es negiert uns als Individuen und degradiert uns zu Subjekten. Die meisten „Fachleute” haben uns gegenüber die Position wie vor 100 Jahren Weiße gegenüber Schwarzen oder vor 50 Jahren Heteros gegenüber Homos: Autisten sind geistig minderbemittelt und bedürfen der Aufsicht.

Zitat:
also nach deiner meinung sind tiere nicht empfehlenswert, könntest du mir auch erklären warum?


Möchtest du den ganzen Tag Logarithmentabellen (natürlich ohne Rechner) erstellen, nur weil jemand meint, deine mathematischen Fähigkeiten seien wenig ausgeprägt?


Geschrieben von: schrödingerscat am: 09.06.08, 20:55:47
Hallo zusammen,

wie in meinen anderen Mails auch, würde ich auch hier sagen: Die Pauschalösung für DEN Autisten gibt es nicht.
Mein Sohn würde Dir die Tür einrennen und Du würdest ihn nicht wieder los :o) Tiere sind sein absolutes Ein und Alles (und vom Alter und Können her wäre es auch noch eine wirkliche Aufgabe, ein Tier verantwortungsvoll zu pflegen).
Sein Aspie-Kumpel im Kindergarten hättest Du damit jagen können. Er wäre in einem STromumspannwerk der glücklichste Mensch der Welt und hätte Dir mit seinen fünf Jahren einen Vortag über Elektrotechnik gehalten, da hättest Du Dein putzigen Tiere ganz schnell wieder beschähmt eingepackt ;o).... .

Soll heißen: WEnn Du Dich thematisch mit deiner Tagesstätte festlegst, kann es ein paar Autisten geben, die das gaanz klasse finden und für andere wäre es eine Qual. WEnn Du ein paar "beglücken" möchtest, klasse, wenn Du den Anspruch hast, alle damit bedienen zu können ist es zum Scheitern verurteilt.

Gruß, Sandra


Geschrieben von: frontdoor am: 20.06.08, 22:04:59
Zitat von lisl:
ich möchte nun über das alltagsleben eines autisten schreiben, besonders auch über die schwierigkeiten der eltern, die dadurch entstehen.

Dieser Satz verwirrt mich.Durch das Alltagsleben eines Autisten entstehen "Schwierigkeiten" für die Eltern?
Warum untersucht man nicht mal das Alltagsleben nichtautistischer Menschen und die Schwierigkeiten die Autisten damit entstehen?Insbesondere durch den geradezu unbezähmbaren Drang nichtautistischer Menschen alles was anders ist als sie selbst als "unnormal" zu diskreditieren und mit einer "Diagnose" zu belegen.


Geschrieben von: cony am: 21.06.08, 20:24:28
Ich glaube eher das sie die Schwierigkeiten meint, die Eltern autistischer Kinder mit der Umwelt haben. Hoffe ich jedenfalls.
Denn mit meinem Kind habe ich keine Schwierigkeiten,aber mit anderen, oder ihrer Art mit meinem Sohn umzugehen.


Geschrieben von: assamit am: 25.06.08, 15:16:20
um zu entscheiden, welche art von umgang sonnvoll ist, sollte man vielleicht zunächsteinmal (grob) abschätzen für welche "form" von autismus (ich weiß die grenzen verschwimmen, aber es gibt doch gewisse unterschiede) die einrichtung gedacht ist.
eher für low-funtion/kanner mit möglichen zusätlichen beeinträchtigungen (verminderte "intelligenz", geistige behinderungen, auto-agressivem verhalten, etc.), die ein "normales", selbsständiges leben unmöglich/unwahrscheinlich machen
oder soll es ein geschützter bereich für hfa/asperger sein, die zwar selbstständig leben, aber im "normalen" (berufs)alltag überfordert sind
sorry für die platte formulierung, aber ich bin kein spezialist für das thema


Geschrieben von: lisl am: 26.06.08, 18:03:32
hallo an alle

danke für die antworten

zunächst mal zu frontdoor: sowie es auch conny verstanden hatte, meine ich es. Da die Umwelt Autismus als etwas seltsames oder gar furcht erregendes hält, denk ich, hat man es als elternteil nicht ganz so leicht. besonders perfektionistische eltern.

zu assamit: in dieser arbeit möchte ich mich hauptsächlich auf asperger autismus konzentrieren, da ich bereits das letzte mal über kanner autismus geschrieben habe.