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Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat:
Tatsächlich bringen Hausaufgaben den Schülern nicht besonders viel, hat eine Studie der Technischen Universität Dresden ergeben. Mehr noch: Sie haben angeblich keinen Effekt auf die Schulleistungen.

"Gute Schüler werden durch Hausaufgaben nicht unbedingt noch besser", sagt Hans Gängler von der Fakultät Erziehungswissenschaften der TU Dresden, "und schlechte Schüler begreifen durch bloßes Wiederholen noch lange nicht, was sie schon am Vormittag nicht richtig verstanden haben." Der Effekt auf die Zeugnisnote werde durch die Schularbeiten nicht beeinflusst - egal ob ein Kind die Mathe-Aufgaben direkt nach der Schule, nachts unter der Bettdecke oder überhaupt nicht mache.

Quelle

Was meint ihr, wie das bei Autisten aussieht?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
08.04.08, 18:11:38
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drvaust
(stillgelegt)

Ich weiß nicht, ob es bei Autisten diesbezüglich Unterschiede gibt.

Für mich waren Hausaufgaben meistens eine unnütze Quälerei. Ich habe im Unterricht oder aus Lehrbüchern gelernt, nicht durch Hausaufgaben. Entweder ich hatte das verstanden oder ich habe das auch durch Üben nicht gelernt. Nur in Sport nützten mir, zusätzliche, Hausaufgaben (Training), um auf eine 4 zu kommen. Aber normaler Sport hat wenig mit Verstand zu tun.
Nach Möglichkeit habe ich Hausaufgaben im Unterricht gemacht, das ging besser.

08.04.08, 19:35:01
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haggard
(Autistenbereich)

hausaufgaben können höchstens das bereits gelernte/verstandene festigen. wenn die schüler den stoff nicht verstanden haben, nützen hausaufgaben wirklich nichts.

für mich waren hausaufgaben auch nur zeitverschwendung - außer im 10-finger-blindsystem. da machte nur übung den meister.;)
08.04.08, 22:25:31
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L4A
(Standard)

Hausaufgaben sind ein gutes Mittel die Eltern gleich ein wenig mitzuquälen, den Einflussbereich auszudehnen und eine gute Ausrede für das Versagen von Lehrern.
Ansonsten sind sie recht sinnlos. Ein Schüler der im Unterricht nicht verstanden hat, der versteht das auch Zuhause nicht, wenn er nicht Nachilfe von einem kompetenten Lehrer hat. So wird dann also mangelnde Lehrfähigkeit ausgeglichen. Das Kind wird unter Druck gesetzt und Eltern reagieren mit Angst. Dann fällt eine Bezahlung einer Nachilfe doch viel leichter ...
10.04.08, 07:09:20
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Ferrary Girl
(Standard)

In einer Waldorfschule in Dresden gibt es sowas wie Hausaufgaben nicht . Und die Eltern sind froh darüber das für ihre Kinder alles schon fertig gepackt ist auch alles was halt dazu gehört für den nächsten Schultag . Es gibt auch Menschen für ihre Kinder die auch die Eltern entlasten .
12.04.08, 20:13:02
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Malice
(Standard)

Ich hab während der Hausaufgaben sogar mein Hirn abgeschaltet.
Für den schriftlichen Unsinn hab ich dank Feinmotorikstörung Stunden gebraucht und von der vielen Zeit die ich deswegen in einer dämlichen Haltung verbracht hab sogar eine leichte Wirbelsäulendeformation.

Und welch ein Wunder, als ich weniger Wert auf Hausaufgaben und schriftliches gelegt wurde, wurden meine Noten schlagartig besser.
26.04.08, 17:34:40
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dine
(Standard)

"Hausaufgaben sind ein gutes Mittel die Eltern gleich ein wenig mitzuquälen, den Einflussbereich auszudehnen und eine gute Ausrede für das Versagen von Lehrern."

... dieser Kommentar ist wirklich gut!!

Aber einige Sachen wie das Einmaleins, musste ich durch Wiederholung lernen.

Hausaufgaben sollten generell ein nachvollziehbares Ziel verfolgen.

Es ist natürlich durchaus die Frage ob in manchen Fällen Hausaufgaben als die Bestätigung für ritualisiertes Verhalten, oder Bestätigung von verstandenen Unterrichtsinhalte begriffen werden?

...hier muss man sich gerade bei Autisten, vor allem wenn ich mir hier im Forum einige Erfahrungsberichte durchlese, durchaus die Frage nach einer sinnvollen Methode stellen.

Wenn es ein Lehrer, oder Lehrerin schafft, den Unterricht und dessen Lehrinhalte so zu vermittlen, das alle Kinder begeistert sind, sind Hausaufgaben im klassischen Sinne vielleicht doch überflüssig.
Einige Autisten, die ich kennen gelernt habe, haben Fähigkeiten Bücherseiten im Sekundentakt zu lesen und können anschliessend den Inhalt wiedergeben. Was will man in diesen Fällen noch mit Hausaufgaben erreichen???

Meine Erfahrung mit NA Kindern ist, dass ich oft (nicht immer, aber oft genug) schon nach der ersten Klasse beobachten konnte, dass diese keinen Spass an Schule haben.
Die Tatsache, das nach der Schule noch Hausaufgaben zu erledigen sind, verschlimmerte die Situation.
Und das ist meiner Meinung nach ein Armutszeugnis!

Dine

23.05.08, 12:33:00
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mor
(Autistenbereich)

Hausaufgaben:
Das sind Übungen zum Schulstoff, den man in der Schule durchgenommen hat. Sie sollen das Gelernte verfestigen, damit es im Kopf drinnen bleibt.

Es gibt aber auch Lehrer/Lehrerinnen, die Hausaufgaben aufgeben, für was die Zeit im Unterricht nicht mehr gereicht hatte.

Manchmal, wenn ich keine Lust auf Unterricht habe oder Antriebslosigkeit habe, denke ich sehnlich, dass ich jetzt lieber Hausaufgaben zu Hause machen würde, als jetzt im Unterricht mitzumachen.

Da muss ich mich mächtig zusammenraffen, dass ich mich wenigstens bemühe, mitzumachen.

Was mit dem kleinem Einmaleins war. Irgendwie habe ich das geschafft, es auswendig zu lernen, obwohl ich durch meine Brüder,Umwelt und anderen Sachen öfters abgelenkt wurde.

Ich wusste aber nicht, wie ich das geschafft hatte.
Vielleicht, weil ich es machen musste.

Aitschy
29.05.08, 20:57:16
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lauvia
(Standard)

Zitat von drvaust:
Ich weiß nicht, ob es bei Autisten diesbezüglich Unterschiede gibt.

Für mich waren Hausaufgaben meistens eine unnütze Quälerei. Ich habe im Unterricht oder aus Lehrbüchern gelernt, nicht durch Hausaufgaben. Entweder ich hatte das verstanden oder ich habe das auch durch Üben nicht gelernt. Nur in Sport nützten mir, zusätzliche, Hausaufgaben (Training), um auf eine 4 zu kommen. Aber normaler Sport hat wenig mit Verstand zu tun.
Nach Möglichkeit habe ich Hausaufgaben im Unterricht gemacht, das ging besser.



Generell kann ich Dir zustimmen. (Hausaufgaben und mein Sohn (NA) waren z.B. immer so ein Kampf, dass ich irgendwann gesagt habe: Es ist mir egal, wie Du es machst, ich will keinen "blauen" Brief mehr von der Schule bekommen. Von mir aus schreib sie morgens vor der Schule von irgend jemandem ab! )

Es kommt aber auch auf die einzelne Aufgabe an:
Stumpfe Wiederholungsaufgaben erscheinen wenig sinnvoll, einen Aufsatz oder Bericht über ein selbstgewähltes Thema kann Spaß machen, motorische Aktivitäten brauchen oft Wiederholungen, bis sie funktionieren.
Das Problem des Schulsystems ist eher, das Hausaufgaben als Pauschalaufgaben für alle ausgegeben werden, anstatt zu schauen: Wer hat welche Interessen ?
30.05.08, 12:37:45
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat:
Im Wahlkampf hat Sigmar Gabriel (SPD) die Schüler entdeckt: Ginge es nach ihm, dürften Lehrer keine Hausaufgaben mehr aufgeben. Denn dann ginge es in der Schule gerechter zu.

Quelle

(Wähler aufgepasst: Bildung ist Ländersache)

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
02.09.13, 12:18:15
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PvdL
(Φιλίππος Φιλύρινος)

Meines Wissens ist der Zweck von Hausaufgaben die Kontrolle des Lernfortschritts: Eventuelle Unklarheiten oder Mißverständnisse sollen zutage treten. Lernen soll man in der Schule. Ob man indes, wie Seneca es empfand, für die Schule nur oder aber tatsächlich fürs Leben lernt, ist eine ganz andere Frage.

Ich habe ein autistisches Begabungsprofil.
Mein Spezialinteresse ist Linguistik.
Ich bin Germanist, Linguist und Anglist.
Und leider bin ich zur Zeit arbeitslos.
02.09.13, 18:43:06
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Oha, dann gäbe es ja gar keinen Grund mehr, auf die Ganztagsschule zu setzen...
oder soll dann mal offen darüber gesprochen werden, dass durch das Verwahren der Schüler die ganztägliche Berufstätigkeit von Eltern ermöglicht wird und es gar nicht um das Lernen der Schüler geht???

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
02.09.13, 23:43:52
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