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Thema: Aspies sind unzuverlässig? (http://www.perfektibilistenorden.de/topic.php?id=1575)
Geschrieben von: Andreas K. am: 16.07.08, 00:50:08
Als Neuling in diesem Forum mit leichter Asperger-Signifikanz (Selbsttests) kann ich das Folgende dazu sagen:
Zuverlässigkeit als Pünktlichkeit ist für mich das Übereinstimmen von "innerer Uhr" mit den äußeren Zeitabläufen. Aufwachen, 2 Minuten bevor der Wecker klingelt, wissen, wann etwas zu tun ist etc. Das klappt bei mir im Urlaub am besten und ich werte es als Zeichen für Entspannung. Bekannte denken dann eher an Überidentifikation mit äußerer Pflicht... Bei Verabredungen bin ich meistens plus minus 15 min. oder ich rufe an , wenn ich im Stau stecke etc. Was ich absolut nicht verstehen kann, sind Notlügen von (NT-) Leuten, (oft meinen Fahrgästen; ich arbeite als Taxifahrer), die bei tel. Anrufen immer zu knappe Zeiten sagen und sich und die ihnen untergeordneten Dienstleister unnötig unter Druck setzen). Ich bin lieber langsam als erscheinend als permanent zu spät. Allerdings erhöht sich hier derzeit im "Neoliberalismus" der gesellschaftliche Druck. Verinnerlichung von Vermarktungshetze, um bloß nichts zu "verpassen". NTs werden depressiv; wir bekommen Autismusdiagnosen übergebraten, oder stoßen mit der Nase drauf, weil wir anders sind , als die Mehrheit. Als junger Student allerdings dachte ich, es wäre besonders gut oder radikal in vielen politischen Gruppen gleichzeitig zu sein. Eines Tages bekam ich es hin, 3 Gruppen gleichzeitig in eine und dieselbe Kneipe zu bestellen-- völlig unabsichtlich!! Wieso? Als mensch mit mitunter permanentem partiellem sozialen Overload begriff ich die Aktionsgruppen als Paralleluniversen. Bei der Terminabesprache mit Gruppe C hatte ich A und B bewußtseinsmäßig völlig ausgeblendet-- und keinen Kalender da. Ich wußte nur, daß ich die betreffende Kneipe mag. Wir haben uns trotzdem allesamt gut miteinander unterhalten, auch wenn einige MitstreiterInnen mein Verhalten sehr eigentümlich fanden.
Geschrieben von: [modmod] am: 17.07.08, 05:42:25
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