Community zur Selbsthilfe und Diskussionsforum für alle weiteren Fragen des Lebens. Fettnapffreie Zone mit demokratisch legitimierten Moderationsregeln.
Von Autisten lernen heisst lieben lernen. Ehrlich, nüchtern, authentisch, verrufen, fair, sachorientiert: autistisch.
- Für neue Besucher und Forennutzer gibt es [hier] eine Anleitung inkl. Forenregeln. -

Tipp: Wenn https bei der Forennutzung Probleme macht: autismus-ra.unen.de; wenn https gewünscht wird: autismus.ra.unen.de
 
Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Sollte man Eliten noch fördern oder das tunlichst unterlassen? Was denkt ihr zu diesem Thema?
Zitat:
Für Heike Schmoll, eine Redakteurin der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ), ist „Elite“ ein „Kampfbegriff“. Sie hat ein „Lob der Elite“ verfasst. Sie schreibt, „warum wir sie brauchen“. Die junge Autorin Julia Friedrichs, Jahrgang 1979, hat einen anderen Ansatz. Für ihr Buch „Gestatten: Elite“ ist sie herumgereist „auf den Spuren der Mächtigen von morgen“. Das Buch ist schnell in die Bestseller-Listen gelangt. Sie schreibt: „Die Renaissance des Elitebegriffs fällt in die Schröder-Ära und in die Zeit des wirtschaftlichen Abschwungs.“ In den Jahren der rot-grünen Regierung habe „die Zahl der Diskussionen, in denen man Nachkriegstabus brach“ zugenommen. Sie spricht von einem „‚Das-wird-man-doch-mal-langsam-wieder-sagen-dürfen’-Gefühl“.

Die junge Autorin war unterwegs und schaute sich den (meist selbst ernannten) Nachwuchs der bundesrepublikanischen Elite an. Die Eindrücke ihrer Reportage-Besuche bei Elite-Internaten, -Hochschulen oder einer Beraterfirma sind für sie desillusionierend. Zwar traf sie leistungswillige, freundliche und intelligente Menschen. Doch ist sie irritiert von jungen Leuten, die starr auf Karriere, Status und Geld blicken und dabei oft abschätzig auf sogenannte Minderleister schauen. Als solche gelten dann Menschen, die weniger als 70 Stunden pro Woche arbeiten oder arbeitslos sind. Die Autorin macht aus ihrem Unbehagen über die Parallelwelten dieser Reichen keinen Hehl.

Lehrertochter Friedrichs traf sich auch mit dem Soziologen und Eliteforscher Michael Hartmann. Er hat anhand der Untersuchung tausender Lebensläufe festgestellt: in Deutschland bestimmen nicht allein Qualifikation und Leistung über den Aufstieg – so wie es vielleicht fairerweise sein sollte. Es ist viel öfter die soziale Herkunft. „Das Elternhaus beeinflusst den Zugang zur deutschen Elite ganz direkt.“ Eltern, die es sich leisten können, zahlen dafür, dass ihre Sprösslinge in die richtigen Zirkel und Netzwerke gelangen. Auf diese Weise kommt der Nachwuchs der Reichen zur richtigen Zeit an den richtigen Ort. Das Unter-sich-Bleiben wird gesichert.

Quelle

Interview mit Julia Friedrichs.
Weiterer Artikel über ihr Buch.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
03.05.08, 23:07:29
Link
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Und nochmal ergänzend Volker Pispers.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
03.05.08, 23:33:11
Link
drvaust
(stillgelegt)

Was ist Elite?
In dem Fall geht es um reiche machtgeile Karrieristen, die auch noch fähig und fleißig sind.
Ich verstehe darunter Leute, die vor allem fachlich fähig sind, die sehr viel können. Aber meistens nicht erfolgreich und reich sind.

Das ist wie mit den Besserverdienenden. Das sind die, die besser bezahlt werden, als sie verdienen. Nicht die, die Besseres verdienen, als sie bekommen.

04.05.08, 01:46:24
Link
haggard
(Autistenbereich)

warum überhaupt elite?
nur damit nicht von außen eingekauft werden muss?
bevor das land intensiver an eliten denkt, sollte es erst einmal alle vorhandenen menschen auf den gewünschten elitestatus bringen, wenn das so wichtig ist.
die wenigsten menschen sind für ihre berufe auch berufen - warum also auch noch elitär daneben liegen?
04.05.08, 02:25:01
Link
cave
(Standard)

das ist keine Elite, sondern Leute mit Geld und Beziehungen, mehr nicht.
04.05.08, 14:48:22
Link
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Das kommt drauf an, wie man Elite definiert. Nach Macht oder nach Fähigkeit? Nach Beziehungen oder ethischen Kriterien?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
04.05.08, 15:10:20
Link
cave
(Standard)

nach Ethik und echtem Willem zum Handeln und Wissen.
04.05.08, 15:12:08
Link
cony
(Angehörigenbereich)

@ 55555 ; Und nochmal ergänzend Volker Pispers

Schon lange nicht mehr so gelacht freuen .
Nur schade das der Grund dafür so ein ernster ist. traurig

04.05.08, 16:39:51
Link
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Eine wichtige Frage ist wohl, wem man Wirtschaftsleistung zuschreibt, mehr dem Regisseur oder mehr dem Ensemble. Kann man das beantworten? Sind gute Regisseure knapper oder gute Ensemblemitglieder? Ist eine hohe Gage für die Regie angemessen, weil sie ein Bereich ist, in dem viel richtig oder falsch gemacht werden kann? Wenn Spitzenmanager überflüssig sein sollten, warum gibt es denn fast keine ensemblegeführten Betriebe?

Kann es sinnvoll sein Regisseure in regelrecht sektenartigen Strukturen auszubilden? Nutzen Seilschaften der Volkswirtschaft oder schaden sie ihr eher? Stabilisieren sie einen volkswirtschaftlich auch nützlichen Leistungsethos? Oder behindern sie mehr durch ihren Zusammenhalt qualifizierte Personen von außerhalb der Seilschaften und schaden so etablierten Unternehmen?

Muß ein Regisseur eine ethische Grundlage besitzen um gut zu sein? Ist die große Gefahr dieser sektenartigen Leistungsvergottung speziell in der Wirtschaft ein Übergreifen auch die Politik, da beide sich traditionell nicht fern stehen? Könnte man diese Gefahr vermeiden? Immerhin ist es die Aufgabe eines guten Managements notfalls auch unpopuläre Maßnahmen vorzunehmen um das Unternehmen zusammenzuhalten (wird heute sicherlich viel zu schnell gemacht, weil der große Wert einer solidarischen Unternehmenskultur nicht mehr ausreichend erkannt wird, was langfristig hohe Milliardenschäden aufgrund von Demotivation verursacht). Kann eine Regie überhaupt funktionieren, wenn diese dem Ensemble entfremdet ist? Wie soll da sinnvolle Zusammenarbeit funktionieren, die keinen Brutalostil nötig hat?

Interessant finde ich das Thema auch daher, weil Autisten ja von außen teilweise auch als elitär wahrgenommen werden. "Elite" so verstanden, daß eine bestimmte engere Personengruppe Dinge kann, die für eine breitere Gruppe attraktiv erscheinen oder für diese im Stillen nützlich sind.

Läßt sich der Elitebegriff überhaupt von Kategorien des Nutzens trennen?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
05.05.08, 12:10:19
Link
cony
(Angehörigenbereich)

Ich denke nicht.
Wer für sich den Anspruch erhebt,zur Elite zu gehören, muß in irgendeiner Form diesem Anspruch auch genügen.
Wie er zu dieser Bildung gelangt ist, spielt bei dem Begriff ansich erst mal keine Rolle.
Ob in Politik oder Wirtschaft, es muß ein großes Wissen vorhanden sein.Dort reicht es nicht nur reich zu sein.
Aber es schadet nicht reich zu sein, um dieses Wissen geziehlter zu lernen. Allerdings muß man es auch anwenden können.

So gibt es ja auch die Elite der Spitzensportler.
Wenn jeder ihre Leistung bringen könnte, wärs keine Elite mehr.

Sicher gibt es auch den Begriff im Zusammenhang mit Reichtum.
Da finde ich den Begriff allerdings fragwürdig, da er keine Leistung oder Wissen beinhalten muß.
05.05.08, 17:49:54
Link
haggard
(Autistenbereich)

vielleicht gibt es fast keine ensemblegeführten betriebe, weil der irrglaube vorherrscht, dass ein anführer vorhanden sein müsste. wenn jedoch das ensemble versagt, sind alle froh, einen anführer zu haben, auf den sie sauer sein können.

wahrscheinlich wird ein vorteil darin gesehen, dass bei einer kleinen gruppe ausgewählter menschen der zusammenhalt auch nach der ausbildung größer wäre. wenn alle führungspositionen das gleiche denken würden und die gleichen abläufe gutheißen würden, hätten sie über weite teile der wirtschaft absolute kontrolle. von sich aus glauben sie nicht, dass sie schaden und behindern können.

wäre es ein übergreifen von der wirtschaft auf die politik oder umgekehrt?
wie kann etwas vermieden werden, dass seit jahren nach und nach erst unterschwellig und zunehmend öffentlicher ausgebreitet wird?

eine regie funktioniert immer, wenn über der regie noch puppenspieler stehen. was nicht passt, wird passend gemacht und notfalls das ensemble ausgetauscht. es wird zwar immer von zusammenarbeit gesprochen und geschrieben, dabei ist in vielen bereichen schon längst der wettkampf ausgebrochen. "beliebt" sind puzzle-spiele um zu testen wie gut ein team auch zusammenarbeitet. es werden verschiedene gruppen gebildet und jede erhält ein paar puzzleteile. bald stellen sie fest, dass in jeder gruppe irgendetwas nicht passt und schon gibt es gleich in jeder gruppe einen anführer bzw. einen, der alles an sich reißt. das wären dann kandidaten für die elite.

diese eliten müssen jedoch auch rhetorisch elite sein - da hapert es wohl ein wenig bei autisten. obwohl, einige autisten sollen ja an spitzenpositionen anzutreffen sein.
07.05.08, 23:10:20
Link
Gehe zu:
Technische Rechte (vorbehaltlich seperater moderativer Einschränkungen):

Es ist dir nicht erlaubt, neue Beiträge zu schreiben.
Es ist dir nicht erlaubt, neue Themen zu erstellen.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu löschen.


HTML Code ist AUS
Board Code ist AN
Smilies sind AN
Umfragen sind AN

Benutzer in diesem Thema
Es lesen 1 Gäste und folgende Benutzer dieses Thema:

Ähnliche Themen
Thema Antworten Hits Letzter Beitrag
Gehe zum ersten neuen Beitrag Religion
535 1759003
09.07.21, 14:33:42
Gehe zum letzten Beitrag von 55555
Gehe zum ersten neuen Beitrag Hallo.
585 415185
11.12.16, 18:05:19
Gehe zum letzten Beitrag von 55555
Gehe zum ersten neuen Beitrag Thread zur Beobachtung regimenaher Propagandamedien
296 1381270
10.07.21, 09:17:46
Gehe zum letzten Beitrag von 55555
Archiv
Ausführzeit: 0.7725 sec. DB-Abfragen: 15
Powered by: phpMyForum 4.1.55 © Christoph Roeder