... ich drvaust fragen möchte wie es ihm mit seiner späten Diagnose ging.
Ich war schon als Kind in Behandlung und Beratungen, aber nichts Größeres, selten Medikamente. Das AS war damals noch nicht definiert, Kanner-A war es nicht, AD(H)S auch nicht, verschiedene Verdachts-Befunde. Die Schule drängte zu Sonderschule, aber ich bin in der normalen Schule geblieben.
Ich bin als sonderbarer Außenseiter durchgekommen, mit einigen Schwierigkeiten. Abschluß 10. Klasse, Lehre, Studium usw., mit einigen Problemen, aber es ging einigermaßen. Ab 1994 war ich arbeitslos und fand keine feste Arbeit mehr, spätestens beim Bewerbungsgespräch war Schluß. Ich war gelegentlich in Behandlung, Psychotherapie usw.. Die Diagnose Autismus stand nicht zur Debatte. Nach 2000 hatte mir mein Nervenarzt empfohlen, Rente zu beantragen. Später hatte ich Rente beantragt, viele Gutachten und Verdachtsdiagnosen. Dann hatten auch Krankenversicherung und AA mir Rentenanträge vorgelegt. Seit 2006 bekomme ich Rente wegen Erwerbsunfähigkeit. Dann hatte ich die Anerkennung der Schwerbehinderteneigenschaften beantragt und habe seit 2009 einen SBA. Alles ohne die Diagnose Autismus.
Einen
Verdacht auf Autismus [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] gab es immer wieder mal, aber nur nebenbei, z.B. von einer Psychotherapeutin. 2004 bekam ich, in einem Internet-Forum (nicht Autismus), einen Hinweis, daß ich Autist sein könnte (von einem Autisten). Daraufhin informierte ich mich und stellte fest, daß das paßt. Ich habe das AS. Mein Nervenarzt hatte mir den Verdacht bestätigt, kennt sich aber nicht genug aus. Seit 2011 warte ich auf einen Termin zur offiziellen Diagnostik.
Eine Diagnose kann mir jetzt kaum noch schaden, ich gelte schon als schwerbehindert und neurologisch/psychisch krank.
Wenn ich als Kind eine derartige Diagnose bekommen hätte, wäre ich in einer Sonderschule gelandet. Danach hätte ich kaum eine richtige Lehre machen können, noch weniger ein Studium. Evtl. wäre ich jetzt in einem Heim und Behindertenwerkstatt.