Forum für

Autisten und interessierte Zeitgenossen

Du bist ein 68er?

Zum Thema Kindergarten:Mein Junior kommt jetzt im März in den Kiga,wir haben eine Integrationkraft für ihn (wird vom Sozialamt über die Eingliederungshilfe bezahlt),die sehr nett und aufgeschlossen ist.Sie hat uns schon zu Hause besucht,ist Musikpädagogin,hatte ihre Harfe dabei und stimmt in vielen Dingen mir mir überein...wir fangen mit einer halben Stunde an und steigern auf maximal 2 Stunden 4x die Woche,wenn es ihm gefällt und er sich wohl fühlt...die Bedingungen im Kiga scheinen mir optimal,weil es ganz viele Rückzugsmöchlichkeiten gibt,die Erzieherinnen sehr aufgeschlossen und interessiert sind und eben auch seine Begleitung passt.
Ich denke,du musst als Mutter auch ein gutes Gefühl dabei haben.Bei uns ist der Zeitpunkt gekommen,dass ich glaube,der Kiga kann eine Bereicherung für ihn sein.Wenn es eben nicht funktioniert,dann nehm ich ihn wieder raus und wir versuchen es zu einem späteren Zeitpunkt nochmal.Aber ich denke,man sollte seinem Kind die Möglichkeit geben,es auszuprobieren...

Meiner wird im März 3,ist diagnostiziert als entwicklungsverzögert,frühkindl.Autismus.Den Antrag hab ich beim Sozialamt gestellt und daraufhin wurden uns die ganzen Anträte geschickt,die ich mit Arztbefunden belegen musste. Die Leitung vom Kiga entscheidet das nicht.

@sandra weiss:

meine mutter hatte dieses mit mir ebenfalls - bis auf alle paar monate mal - vermieden. kann deswegen nicht beurteilen, wie es gewesen wäre, wenn sie öffentliche verkehrsmittel täglich mit mir zusammen genutzt hätte. erst für die oberschule musste ich selbständig diese nutzen. ich suchte und suche mir zeiten dafür, in denen es möglichst leer ist. im jugendlichen/erwachsenenleben nutze ich seit über zehn jahren die öffentlichen verkehrsmittel intensiv, leider, und habe mich bisher nicht daran gewöhnen können. also hätte ich mich vielleicht auch nicht während meiner kindheit daran gewöhnt, da sich mein erleben in ihnen auch nicht ändert.


von meiner zeit im kindergarten - speziell von den anderen kindern dort oder den aktivitäten ist mir so gut wie nichts in erinnerung geblieben. ein puzzle, dass ich jeden tag immer wieder gleich zusammensetzte, draußen die risse im asphalt nachgegangen oder grashalme beobachtet. besitze gruppenfotos aus der zeit, doch die menschen kenne ich alle nicht. dort lernte ich allerdings auch linien nachzumalen, mit fingerfarben malen (was extreme überwindung kostete: nass, kalt, glatt, geruch...), formen ausschneiden (hatte ich nach meiner eigenen erinnerung bis zum schluss dort nicht geschafft, weil ich sämtliche vorlagen zerschnitt. konnte nicht unterscheiden, welche linien zum gesamtbild gehörten, um dort nicht entlang zu schneiden). dort wurde - wie in allen (?) kindergärten wohl mit symbolen gearbeitet. jedem kind wurde ein symbol zugeordnet für handtücher, zahnbürsten und so weiter. vielleicht verpasse ich den menschen deswegen heute noch "symbole"/attribute, anhand derer ich sie grob auseinander halte.
wichtig wäre, dass in dem kindergarten eine facherzieherin (mit vorweisbarem zertifikat) für integration zugegen ist. mit ihr könntet ihr die besonderheiten eures sohnes besprechen und wenn sie gut ist, wird sie dieses annehmen und umsetzen. wenn kinder plötzlich besonders still wirken oder aggressiv, ist häufig etwas nicht in ordnung, sodass ihr gezielt dort nachfragen könntet und auch ggf. die aufzeichnungen über den tagesablauf, der kurz notiert wird, einsehen dürftet, da es dann um euren sohn geht und euch diesbezüglich nichts vorenthalten werden darf.


wenn euer sohn kein problem damit hat, auch andere personen in gleicher weise zu benutzen um seine wünsche/bedürfnisse auszudrücken, könntet ihr es ggf. versuchen. das könnt nur ihr einschätzen, inwieweit es derzeit bei eurem sohn möglich wäre. kindergärten sind auch flexibel - wenn sie gut sind, bezüglich einarbeitung (nennt sich das so?), mit langsamer steigerung der anwesenheitszeit im kindergarten und dann langsamer minimierung der anwesenheit eines elternteils, bis das kind "alleine" im kindergarten bleiben kann. wenn es noch zu früh erscheinen sollte, wird das wohl abgebrochen und auf den nächsten zeitraum (jahr) vertagt.


antworte einfach mal darauf.
das denke ich nicht. der leitung obliegen die belange ihres personals. die einrichtung erhält zwar gelder, wenn sie auf integration machen/dieses anbieten - doch dann ist nicht gesagt, ob sie auch ausgebildete fachkräfte besitzt (autismus ist übringens ein lachhafter themenkomplex in deren ausbildung!). ausgebildete fachkräfte werden evtl. schon das ein oder andere Kind mit Autismus [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] betreut haben und somit etwas mehr erfahrung besitzen als nicht speziell ausgebildetes personal an "normalen" einrichtungen. vielleicht würde sie dann eine ihrer angestellten zu dieser weiterbildungsform schicken, anstatt jemanden einzustellen, der unruhe in das bestehende team bringt.

Es gibt da keine Zahlenwerte die auf Messungen beruhen. Solche Einschätzungen sind Ermessensentscheidungen des Diagnostikers und die fallen im gleichen Fall sehr unterschiedlich aus, Deswegen würde ich mich danach nicht richten, sondern mit der Leiterin vereinbaren, daß man einfach mal ein bischen probiert und auch schaut, ob er damit etwas anfangen kann oder darunter leidet, z.B. mittelfristig dauerhaft gereizter wird oder kraftloser.

Irgendwie habt ihr recht.Ich werde nochmals mit der Kiga Leiterin reden und mich genau informieren.Bis dahin vergeht ja fast noch ein halbes Jahr und wer weiß schon ob Derian bis dahin sich schon ein wenig besser von mir lösen kann.Ein versuch mit dem Ki-garten ist es wert.Ich werde schon merken wenn er sich dort nicht wohl fühlt.Dann kann ich ihn immer noch raus nehmen und später wieder dort unterbringen.
Zu den öffentlichen Verkehrsmitteln
ich werde es demnächst noch mal in den verschiedensten Variationen versuchen,wenn es danach immer noch so eine Qual für ihn ist,werde ich wohl auf´s Fahrrad umsteigen müssen.
@55555 Ach so ist das also ?! Es gibt gar keine festgelegten stufen betreffend der Stärke des Autismuses.Ich habe wirklich gedacht das es eine gibt.Ich dachte mir das so ,weil alle die die Diagnose nun vom Derian kennen sagen,das er scheinbar kein starker Autist ist.Sie hätten im TV Autistische Kinder gesehen die (für sie scheinbar) viel weniger reagiert hätten als Derian es tut. Also gibt es nur fest gelegte unterschiede zwischen zb.Kanner und Asperger und anderen Arten? Und was ist bitte HFA,LFA, und MFA? Ich hab das aus dem Lexikon,verstehe auch die bedeutung,aber hängt das auch mit den verschiedenen Arten des Autismus zusammen,oder von jeder einzelnen Person? Und wieviele Arten,sagt man das so? gibt es eigentlich?Ich habe dazu schon hier was gesucht aber nichts gefunden.
@ Hans
da hast du recht.Ich würde jedem Kind solch einen Vater wünschen.Und dir erst recht.Nicht weil du Autist bist ,weil du sehr offen,lieb und hilfsbereit bist.

Aber das seit ihr alle ja

Ach so,seit 2 tagen schleift Derian uns immer zum Fernseher wenn eine bestimmte Stelle in einem Kinderfilm (Fische) kommt.Er zeigt dann lachend mit unseren Fingern auf diese.Heißt das ,das er uns an seiner Freude daran,teilhaben lassen will? Oder irre ich mich da? Und heute hat er zum allerersten mal eine Verkäuferin,wo wir immer einkaufen gehen die Hand gestreichelt.Zuerst sah es so aus als wollte er kneifen,als er sein Finger da drauf legte,sah er mich an und ich meinte sofort Derian nicht kneifen,da sagte er doch tatsächlich ,ei,ei(Babysprache noch, für streicheln)und streichelte sie.Vor wenigen Tagen hat er sie noch gar nicht beachtet.Ich freu mich darüber,aber was soll ich denn jetzt davon halten?