eraser
(Autistenbereich)

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eraser
Verfasst am: 08.05.2007, 14:44
Vermutlich benutzt jeder seine eigene Assoziationsketten. Ich hab jetzt gerade die Biografie von Axel Brauns gelesen und da erklärt er zum Beispiel, wie er auf diese verrückten Worte kommt, welches Ereignis, welches Bild daran gekoppelt ist und so erschließen sich die Metaphern so klar wie eine frisch geputzte Fensterscheibe.
Bei Sarah Kirsch, deren assoziative Bildfolgen mir nicht autobiografisch erläutert sind, ist es also wie mit einer verdreckten Fensterscheibe, die aber auch ihre Schönheit und vor allem Rätselhaftigkeit hat.
Metaphern sind etwas persönliches und so muss es auch sein. Woher soll jemand anderes wissen, wie jemand aussieht, der wie erdige Wärme aussieht? Man ist doch allein in seinem Kopf. Das Bild, das die Metapher im Kopf des Rezipienten auslöst, kann ein ganz anderes sein, als das im Kopf des Künstlers.
LGE
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