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Kriterium der Falsifizierbarkeit auf dem Prüfstand

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06.01.16, 00:02:55

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Zitat:
Die Kritiker argumentieren mit Karl Popper (1902–1994). Der Philosoph hatte gefordert, dass eine wissenschaftliche Theorie widerlegbar (falsifizierbar) zu sein habe. Sie müsse klare Vorhersagen machen, die eindeutig als richtig oder falsch zu bewerten seien. Anders als die Quanten- oder die Relativitätstheorie, die konkrete (und später bestätigte) Prophezeiungen trafen, führten verlockende Ideen ohne jede Verankerung in der Wirklichkeit in die Irre, genauer: in ein Niemandsland zwischen Physik, Mathematik und Philosophie.

Das Gegenteil ist wahr, kontert der Multiversum-Forscher Sean Carroll, Physiker am California Institute of Technology. Popper habe den Maßstab der Falsifizierbarkeit an Psychoanalyse und Marxismus angelegt. Denn diese bauen, was auch immer geschieht, in ihre Argumentation ein. Alles scheint sie zu bestätigen, deshalb sind sie unwiderlegbar – und damit nicht wissenschaftlich.

Doch Karl Popper hat das Gebäude verlassen, meint Carroll. Des Philosophen einst scharfes Instrument gegen irrige Heilslehren seiner Epoche sei stumpf geworden. Carroll schlägt vor, dass heutzutage eine gute wissenschaftliche Theorie „definitiv“ und „empirisch“ sein müsse. Sie solle klare („definitive“) Annahmen machen, wie die Realität funktioniert. Und sie solle danach beurteilt werden, wie gut ihre Modelle den vorhandenen Daten gerecht werden, wie „empirisch“ sie ist. So könnte das Multiversum ein guter Weg sein, um die Größe bestimmter Naturkonstanten zu erklären. Auch wenn wir andere Teile des Multiversums – sprich: andere Universen – noch nicht (oder niemals) beobachten können.

Quelle
 
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