13.08.13, 14:02:09
feder
Das ist weniger abhängig vom jeweiligen Bundesland, als von deiner Schule und ihrer Einstellung gegenüber Behinderten. Die Abschiebung von Behinderten an Sonderschulen widerspricht generell der CRPD, wird aber in Deutschland weiterhin durchgeführt. Wenn du deine Lehrer nervst oder sie allgemein Vorurteile gegenüber Behinderten haben und keine solchen unterrichten möchten, wird es ihnen nicht schwerfallen, deine Abschiebung zu versuchen und sie kommen damit auch mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch durch.
Manchmal dauert es Jahre, bis ein Autist (bzw. seine Erziehungsberechtigten) seine Regelbeschulung einklagen kann.
13.08.13, 14:37:13
the0skeleton
Und wegen genau solchen Verhaltensweisen von Menschen bin ich Misanthrop!
Ich denke bei Universitäten sieht es ähnlich aus, oder?
13.08.13, 16:39:40
feder
Um an eine Uni zugelassen zu werden, braucht es nunmal ein Abitur. Wenn es schon auf dem Weg dazu wegen einer Diagnose scheitert, stellt sich die Frage in vielen Fällen gar nicht.
Ein Studium ohne Abitur ist zwar in manchen Fällen auch möglich, aber meines Wissens ist da die Aufnahme schwieriger.
Im Allgemeinen werden Soft-Skills an Universitäten meist deutlich weniger stark gewichtet, als noch an Gymnasien. Ich kenne die Zulassungsverfahren in Deutschland nicht im Detail, hier habe ich den Eindruck, dass die paar Behinderten, die es bis zur Hochschulreife bringen, auch von den Universitäten aufgenommen werden – bei der Bereitstellung nötiger Hilfsmittel sieht es teils anders aus, wenn die Hilfsmittel für Durchschnittsmenschen vielleicht nicht so naheliegend sind.
13.08.13, 23:41:38
the0skeleton
okay gut dann weiß ich schon mal auf was ich meinen Psychotherapeuten NICHT ansprechen werde, echt schade das die Menschheit zu einem guten Teil aus Intoleranten Arschlöchern besteht ...
13.08.13, 23:42:49
PvdL
..kann es sein, dass da sarkasmus mit im spiel ist?
Sarkasmus? Nein! Wirklich nicht. Es ist zwar mit einem Zwinkern versehen, aber mit Sarkasmus will ich nichts zu tun haben. Und Verwirrung stiften wollte ich schon gleich gar nicht. Vielleicht habe ich ein wenig über das Ziel hinaus geschossen; ich will nur -- ganz im Sinne von Tony Attwood -- stets und überall dafür werben, die Diagnose positiv zu sehen. Und den meisten, von denen ich es weiß, haben sie ja auch als große Befreiung und Erleichterung erlebt, endlich authentisch sein zu können, ohne dabei ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Übermütig mag es sein, was ich geschrieben habe; aber sarkastisch auf gar keinen Fall. Das muß ich entschieden von mir weisen.
14.08.13, 01:41:52
Fundevogel
@PvdL: Nochmal Zwinkern: Eine Freundin ging zu einer bekannten Wahrsagerin. Die weissagte ihr, dass ein blonder Mann in ihr Leben treten würde, den sie lieben könnte. Seit dieser Zeit schaute sie nur noch blonde Männer an.
Aus der "Weissagung" Autismus eine Legitimation für eine ausgelebte Authentizität herzuleiten, kann sehr blond sein.
17.08.13, 16:15:03
PvdL
Authentisch sein zu
können, ist etwas anderes als, authentisch sein zu
müssen: Ersteres ist Freiheit, Letzteres ist Zwang. Ich gehe hier von der freiheitlichen Variante aus und die soll selbstverständlich allen Menschen zur Verfügung stehen. Es scheinen sich nur manche schwerer damit zu tun, als manche andere.