06.07.12, 23:24:07
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Zitat:
Gantenbein stammt aus dem Osten der Schweiz, ihre Eltern taufen sie auf den Namen Heidi, sie jobbt als Kellnerin, später als Aushilfssekretärin bei der Suppenfirma Knorr. 1985 trennt sie sich von ihrem Vornamen, der ihr zu provinziell klingt, und nennt sich Alexandra. Ein Jahr später heiratet sie den 77-jährigen Industriellen Max Burri, der 16 Monate nach der Hochzeit stirbt und ihr ein Vermögen von 4,5 Millionen Franken hinterlässt.
Alexandra Gantenbein schließt sich der umstrittenen amerikanischen Sekte "I am" an, die gleichermaßen Jesus und den Graf von Saint-Germain als "Meister" verehrt, einen Scharlatan aus der Zeit Ludwigs XV. Gantenbein wird Predigerin, eröffnet eine Praxis als Geisterheilerin, betet vor Sektenjüngern und organisiert Gebetsseminare in teuren Zürcher Hotels.
Sie sucht die Gesellschaft betuchter Männer, strippt und arbeitet angeblich als Edel-Callgirl. Warum tut sie das? "Sie ging nicht auf den Strich oder betrieb plumpe Prostitution", konstatiert Lüchinger. "Sie sah sehr gut aus, hatte ein gewinnendes Wesen, ein beeindruckendes Auftreten, war eloquent, ich denke, sie suchte über ihren eigenen Weg Zugang zu der Gesellschaft."
Rudolph Sprüngli kennt das Vorleben Gantenbeins, als er ihr 1989 vorgestellt wird. Sie wirbt bei ihm für ihre Agentur für meditative Beratung. Er ist über 70 Jahre alt, getrieben von der Panik, Nestlé könnte seinen Konzern übernehmen. Er quält sich mit der Regelung der Nachfolge, feuert Spitzenmanager. Er überwirft sich mit seinen Kindern, setzt seinen Sohn und designierten Nachfolger vor die Tür, in seiner Ehe mit Elisabeth Halter kriselt es. "Er befand sich in einer Sinnkrise", sagt Lüchinger, "und ausgerechnet in dieser Situation taucht Alexandra Gantenbein auf."
Sprüngli engagiert sie als persönliche Beraterin. "Er brauchte jemanden zum Reden", sagt Lüchinger. Es bleibt nicht dabei. Gantenbeins Einfluss wächst, sie nimmt an Sitzungen des Verwaltungsrats teil. Mitarbeiter werfen ihr vor, Sektenjünger in den Betrieb einzuschleusen. "Mit meinen Gebeten", wird sie zitiert, "kann ich jeden aus dem Unternehmen entfernen."
Zudem kommen sich der alternde, oft auch störrische Firmenboss und die von der Presse als "Femme fatale" abgestempelte Beraterin privat näher. Sprüngli, 72, verlässt nach 45 Ehejahren seine Frau Elisabeth, 65, und reicht die Scheidung ein. Er will die 44-jährige Gantenbein heiraten. Ein Skandal. Ausgerechnet der konservative Sprüngli, der "Inbegriff der Seriosität", will noch einmal von vorne beginnen. Das Volk verspottet den Schokoladen-König als "Seitensprüngli".
Dabei geht es in der Beziehung nicht um Sexualität oder Geld, wie Biograf Lüchinger sagt. Die Esoterik habe die beiden geeint: den Patriarchen in der Sinnkrise und das Ex-Callgirl, das sein Vorleben abstreifen wollte.
Quelle
07.07.12, 05:49:35
arwen
schönen guten morgen,
was für ein leben, was für eine lebensgeschichte!
wie genau dieses leben war und was davon der wahrheit entspricht, wissen wohl nur diejenigen, die es selber gelebt haben. denk ich.
gemeinsame interessen... sind allerdings in den meisten fällen eine gute basis für manches andere.
liebe grüße von arwen