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"Diagnose" von "Dr." Eugen Roth

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25.02.12, 00:51:43

Fundevogel

"Gemütsleiden

Es können die Gemütskrankheiten
nur, wo Gemüt ist, sich verbreiten.
Drum gehen auch, zu unserm Glück,
Gemütskrankheiten stark zurück."

Hat das Aussterben von Gemüt dazu geführt, dass nun "Störungen" an die Stelle von "Schwermütigkeit" getreten sind? ;-)
25.02.12, 10:59:45

wolfskind

meinst du damit dass alle die mit störungen benannt sind,
damit auch schwermütig sind?
25.02.12, 23:39:43

PvdL

Eugen Roth ist ein Dichter. Er schreibt Gedichte, die zum Nachdenken anregen sollen. Wozu allerdings dieser Faden anregen soll, ist mir unklar. Vielleicht könnte der Begründer dieses Fadens dazu etwas Erhellendes schreiben.
26.02.12, 01:38:19

Fundevogel

Es war ein satirisch gemeinte Überlegung, dass die Erkenntnis von Eugen Roth, dass der enorme Rückgang von Gemüt(Vollem) in unserer Gesellschaft nicht nur von ihm erkannt wurde, sondern auch von anderen...und wo kein Gemüt, da kann auch keine Erkrankung am Gemüt sein...wenn aber keine Erkrankung mehr benannt werden kann, dann muss rasch was Neues her und so könnte der geneigte ärztliche Leser auf die Idee gekommen sein, die Störung zu erfinden, da nun ja kein Gemüt für eine Krankheit da ist.

Wenn nun vielen Autisten in Diagnosen z.B. eine "Identitätsstörung" bescheinigt wird, dann müsste folgerichtig eine klare Vorstellung von Identität als Ausgangsgröße bestehen. Eine solche liegt aber nicht vor, weil sich die Fachleute trefflich streiten, was Identität überhaupt ist. Eine wissenschaftlich fundierte Diagnose darf also keine Störung von Identität bescheinigen.

Treffender und haltbarer wäre wohl die Diagnose, dass Autisten an einer "Deutungsstörung" durch Diagnostiker leiden;-).
26.02.12, 12:59:20

wolfskind

ich denke es wird ja eher von "entwicklungsstörung" und teilweise
von "persönlichkeitsstörung" gesprochen, nicht von "identitätsstörung" ?
26.02.12, 13:34:45

55555

Die Intention des Dichters ist durchaus anerkennenswert. Allerdings geht das heute wohl nicht mehr auf, wo die immer weitere Zunahme von diagnostizierten Depressionen, etc. die Schlagzeilen im Griff hält?
 
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