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Typisch weiblich? Typisch Männlich? Gelobt sei, was glücklich macht!

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08.05.11, 17:03:09

PvdL

Unter dem Motto "Typisch weiblich? Typisch Männlich? Gelobt sei, was glücklich macht!" soll hierin zusammen kommen, was Klischees konterkariert. Darf man als Frau Frisöre meiden wollen? Darf man als Mann Fußball langweilig finden? Fragen wie diese (zugegebenermaßen harmlosen Beipiele) und Erfahrungen damit, wie auf Verstöße reagiert wurde, heiße ich herzlich willkommen.
09.05.11, 02:26:31

Fundevogel

Einige Männer, die sich im Schnee festgefahren hatten und denen ich als Frau Tipps gab, welche(n) Gang, Reifenstellung, Gewichtverlagerung sie wählen müssten, um aus dem Dilemma heraus zu kommen, reagierten aggressiv, dass sie schon wüssten, wie man Auto fährt. Interessanterweise beruhigten sie sich, wenn ihre Frauen sagten, "probier es halt mal, ich will hier nicht stundenlang rumstehen in der Kälte".
Zähneklappern macht Männern wohl weniger Angst als klapperndes Handwerk;)?.
09.05.11, 04:01:25

drvaust

Ich meine, man darf. Ich finde diese Klischees doof. Aber ich halte mich öffentlich meistens dran, um keinen Ärger zu bekommen.
Jedoch in meinem Privatbereich mache ich was mir gefällt.
Ich bin etwas eigenartig, da fallen Verstöße gegen diese Klischees weniger zusätzlich auf.
Auch die Klischees über altersgerechtes Verhalten, Kinder müssen spielen und dürfen keine ernsthaften Fragen stellen, Erwachsene spielen nicht (da heißt das Sport) und befassen sich nur mit ernsthaften Sachen, finde ich doof. Ich getraue mir kaum noch, tagsüber mal auf einem Spielplatz zu spielen. Meinen Teddy nehme ich nicht mehr mit. Als Kind bekam ich oft keine vernünftige Antwort auf meine ernsthaften Fragen.
In der Schule merkte ich zu spät, daß es für einen Jungen als unpassend gilt, am Nadelarbeits-Unterricht teilzunehmen, da habe ich das dann erst recht gemacht. Ich wollte ja nur sticken lernen, um meine Indianerkleidung originalgetreu mit Perlenstickerei zu versehen. Daß ich auch Nähen und Stopfen lernte, hat mir bisher schon oft geholfen, auch Häkeln war nicht schlecht. Mit 28 Jahren lernte ich stricken, obwohl mir das niemand erklären wollte, aber ich lerne sowieso lieber alleine aus Büchern.
Fußball interessiert mich nicht, dem kann ich nichts abgewinnen. Bier schmeckt mir nicht. Ich bin manchmal sehr gefühlvoll, mir kommen vereinzelt sogar Tränen. Das paßt nicht zum Klischee Mann.
Aber ich bin ein Mann, ich passe auf anderen Gebieten nicht zum Klischee Frau. Ich bin ich, ich mache was ich für richtig halte. Siehe auch meine Signatur.
09.05.11, 07:01:23

Leah

Ich studiere ein technisches Studienfach; ich wurde schon öfter (von Männern) gefragt, wie ich "als Frau dazu käme, ... studieren zu wollen". Ich habe das dann mit meinem persönlichen Interesse an technischen Themen begründet. Die Frage entspringt wohl diesem Klischeedenken.

Komischerweise finde ich es selbst merkwürdig, wenn ich eine Frau kennenlerne, die ein technisches Fach studiert... also bin auch ich nicht frei von Klischeedenken.

09.05.11, 20:30:18

PvdL

Ich denke auch, daß viele Klischees gradezu axiomatisch zu einem tragenden Element (nicht nur) unserer Kultur geworen sind, sodaß es mitunter schwer ist, sich kritisch damit auseinandezusetzen. Ungeachtet dessen, habe ich es mit Klischees auch bisher immer so gehalten, daß ich im Wesentlichen nur übernommen habe, was mir gefiel. Daß man aber im öffentlichen Raum gerne mal auf so bestimmte Individualität zugunsten eines reibungsloseren Umgangs verzichtet, muß ich indes leider auch bestätigen. Wer weiß schon wie viele Konformisten-in-der-Öffentlichkeit ganz privat ganz individuell sind. Wie viel Individualität muß man in der Öffentlichkeit behaupten, um seiner selbst treu zu bleiben?
10.05.11, 02:21:57

Fundevogel

Ich glaube, dass das auch stark von den Menschen der Gegend, in der man lebt, abhängig ist. Im Rheinland wird ausgeprägte Individualität meines Erachtens eher respektiert, was Veranstalter z.B. nach Köln zieht, weil es da etwas bunter sein darf.

Nach meiner Erfahrung kann man in der Öffentlichkeit viel Individualität behaupten und die Menschen in diese Vielfalt mitnehmen, wenn man Mut dazu hat und sie denen, die befremdet sind, mit Humor erklärt.

Ich mache gute Erfahrungen mit naivem vergleichendem Hinterfragen von Klischees nach dem Motto aus der "Feuerzangenbowle": "Jetzt stellen mer uns mal janz dumm"
12.05.11, 17:47:00

mor

Ich mag diese Klischees nicht, die sich auf typisch männlich typisch weiblich beziehen. Ich habe dann dann den Drang dazu, gegen manche Klischees anzukämpfen.
22.12.11, 02:23:12

Leyla

Typisch männlich, typisch weiblich?
Was mir dazu spontan einfällt sind diese neu in Mode gekommenen "Zicken" - Diese ganze Geschichte empfinde ich als äusserst suspekt und es ekelt mich nur noch vor solchen Charakteren. Himmel Herrgott nochmal. Man muss doch nicht jeden scheiss mitmachen. Erstrecht nicht wenn es eine ( in meinen Augen ) "Verunmenschlichung" mit sich führt.
Im Alltag beschäftigen sich diese Leute in einer Partnerschaft überwiegend mit dem Gedanken "wie halte ich meinen Partner auf Trab"?
Das ist für mich paradox, es passt einfach nicht.
Wenn ich mit einem Mann zusammen bin, dann aus Liebe.
Wenn ich jemanden Liebe, überlege ich doch nicht aktiv wie ich stress machen kann.
So lebt man doch keine Liebe.
Wenn ich jemanden liebe will ich doch das es dem Menschen gut geht.
Diese Leute verzerren sogar das was ich als typisch weiblich/männlich sehen würde.
 
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