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Autismus-Test für Kinder

original Thema anzeigen

25.02.11, 23:37:31

godiva

geändert von: godiva - 25.02.11, 23:40:04

hallo!
ich bin eigentlich gar nicht so neu hier, habe mit "Gast"-zugang schon (recht erfolgreich) ein anderes thema bezüglich meines sohnes aufgemacht, aber die frage muß ich jetzt loswerden - und meine anmeldung hat ja auch endlich mal geklappt.
in der theoretischen betrachtung von autismus scheint man ja eher in die richtung zu gehen, autismus und asperger wieder in einen topf zu werfen. in der, hier sicher allen halbwegs bekannten, planet-wissen-sendung wird ja dieser herzige test mit der pralinenschachtel vorgeführt:
http://www.planet-wissen.de/natur_technik/forschungszweige/hirnforschung/video_test_fuer_kinder.jsp
ich fand die erklärung dahinter recht aufschlußreich und wollte den test schon länger mal an meinem sohn versuchen, einfach auch, um ihn wiedermal ein bisschen besser kennenzulernen. kinder verändern sich ja jeden tag, da muß man ja regelrecht hinterher sein.
ich mußte den test ein bißchen umbauen, in ermangelung einer pralinenschachtel, und anhand der alltäglichen probleme innerhalb der familie und vor allem auch wegen seiner umfangreichen kollektion an lieblingsbewegungen, die beim fernsehen, bei zu wenig schlaf und vor dem einschlafen oder auch wenn sich dinge bewegen, ausgeführt werden müssen, hege ich ja den verdacht, er könnte "was autistisches" haben.

mir gehts ja aber hier um das prinzipielle. ich habe den test durchgeführt. ich habe eine leere zellstofftaschentücher-packung genommen und vor den augen meines sohnes, ihn als stolzen mitwisser, klopapier in die packung getan. sein schwesterchen krebste grad irgendwo hinter mir rum, konnte den vorgang also auf keinen fall sehen. dann hab ich ihn, mehr so nebenbei, gefragt, was die kleine wohl jetzt denken wird, was da drin ist. und er grinst schelmisch und sagt: taschentücher! (bei planet wissen sagen sie ja, ein zeichen für autismus wäre dann eben, daß das kind sich nicht in das andere kind hineinversetzen kann und demnach das sagt, was jetzt wirklich in der packung ist.) mein sohn hat also diesen test geschlagen und wäre demnach kein autist.
aber es gibt halt so viele andere anzeichen.
meine frage wäre einfach: hat von Euch jemand erfahrung mit diesem test (ich finde ihn so schön lebensnah und auch witzig) und wie stark soll ich mich jetzt in meinen überlegungen beeinflußt fühlen durch den umstand, daß er diesen test locker geschlagen hat? er ist halt auch klug. momentan lernt er mimik. meine tochter ist zwei jahre jünger (mein sohn ist 4) und versteht mimik eher intuitiv. mein sohn meint das alles reflektieren zu müssen, er lernt es förmlich auswendig, aber sehr erfolgreich, und am liebsten spielt er sie nach, um sich darüber klar zu werden...
naja, da gäbs noch so vieles. mir gehts hier erstmal um diesen pralinenschachtel-/taschentücher-test. man kann ja sicher auch autist sein und diesen test so locker schlagen, oder nicht? im film wirds ja eher anders dargestellt...
vielen dank und herzliche grüße in die runde,
godiva.
25.02.11, 23:49:14

55555

Daß das jetzt als Autismus-Test verbreitet wird ist mir neu.

Alter Thread zur ToM
26.02.11, 08:31:16

godiva

geändert von: godiva - 26.02.11, 08:31:46

aaach, natürlich! da hätt ich ja auch drauf kommen können, das hab ich nicht miteinander verbunden. ja, das wurde als ein test für kinder dargestellt (vgl. link in meinem schreiben), um autismus festzustellen.
dann guck ich mir das thema mal an...
danke!
26.02.11, 10:28:13

haggard

in dem videobeitrag wurde allerdings auch erwähnt, dass dieser test so ausfällt, wenn kinder noch nicht entsprechende erfahrungen machen konnten.

habe schon häufiger beobachtet, dass eltern mit kleinen kindern "verstecken" spielen. zeigen einen gegenstand, den sie hinter dem rücken verstecken. dann soll das kind zeigen, wo der gegenstand ist (hinter dem rücken in der rechten oder linken hand). - und die hand ist leer... weil es hinter dem rücken getauscht wurde. wenn das ältere geschwister - oder je nach dem - beobachten konnten und herausgefunden haben konnten, dass erwachsene/andere täuschen - kennen sie dieses prinzip bereits.

ferner denke ich, dass diejenigen autisten früh solches wissen besitzen, die nicht so sehr erst einmal die ganze umgebung visuell zusammensetzen müssen (und als intelligenter erscheinen, weil sie sich früher mit anderen dingen beschäftigen können).
26.02.11, 17:25:32

godiva

eben, azrael, genau den eindruck habe ich bei meinem söhnchen auch. seine musiklehrerin hält ihn ja auch für ein "pfiffiges kerlchen" - seine kindergärtnerin hatte da beim letzten nachhaken eher das gegenteilige urteil parat. kommt vielleicht auch drauf an, wie man auf das kind eingeht.
er scheint schon sehr vieles mitbekommen zu haben und konstruiert sich in seinem köpfchen die welt zusammen.
die gene waren ja auch nicht so übel, die damals in form meines sohnes zusammengekommen sind, nur habe ich von dem erzeuger damals schon immer gedacht, er hat was autistisches (was mich indirekt auch gereizt zu haben scheint) und bei mir selbst komm ich auch langsam auf den trichter, daß da derartige anteile bei mir zu finden sein könnten. was baulärm mir den tag versauen kann, oder diese mückenschreck-elektroteile oder die marderwarner in den autos. genauso hab ich die mäuse im garten zwei etagen tiefer vor meinem fenster schreien gehört, wenn die katzen sie gekriegt haben (bin regelmäßig runter und hab sie ihnen entrissen...). dieser eine online-"aspie"-test gestern hat mich da gestern wieder drauf gebracht, daß viele formen meines ganz normalen anders-seins mit dieser autistischen ader zusammenhängen können. 128 von 200 aspie-punkten hatte ich. aber auch neurotypisches. naja, egal.
ich les mich jetzt mal weiter durch den link von 55555.
26.02.11, 17:31:14

55555

geändert von: 55555 - 26.02.11, 17:32:01

Diese Tests sind nur Screeningtests, d.h. sie geben statistische Wahrscheinlichkeiten an, was nicht zu mehr dient um erstmal grob zu sortieren. Das ist nicht zu verwechseln mit einer wirklichen Zuordnung. Manche Autisten haben in den Tests auch keine hohen Werte.
 
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