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teilen vs. autismus

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26.09.06, 23:23:32

Lisa M.

Zitat:
also fazit: ein egoist ist sich sehr bewusst, welches rollenbild er von sich gegenüber dritten darstellen muss, um ein verhalten auszulösen, dass seine bedürfnisse decken könnte?


Zumindest annähernd und in Relation zu seinen sonstigen geistigen Fähigkeiten gesehen. Er würde seinen Egoismus in Bezug auf die zu erwartenden Resultate ausleben und nicht in Bezug auf völlig irrelevanten Kleinkram, der einem nichts wie Ärger einbringt (wie z.B. nur für sich den Tisch zu decken, während der andere kocht). Sowas bringt einem keine Vorteile im Leben, sondern nichts wie Ärger.
26.09.06, 23:57:45

CiCeGa

Hallo Ihrs,

Interessant und Traurig zu gleich!

Ich habe erst vor wenigen jahren gelernt, dass man Kollegen auch nach Café fragt, wenn ich mir Café besorge. AUch musste ich erst lernen, dass wenn man wo anders regelmäßig zu Besuch ist (zB Kinderbetreuung) und dort dann mit ißt, auch mal hilft den Tisch zu decken oder Getränke aus dem Keller zu holen.
Manchmal komme ich mir echt noch wie ein zu großgeratenes Kind mit grauen Haarn vor.

Meine Familie hat mich jahrelang für einen Egoisten gehalten.
Dabei bin ich es, der bis jetzt IMMER für die anderen da war, wenn es 'brannte'. Umgekehr namen es die anderen nicht so genau.
Da kann man beim Umzug helfen, komplett Renovieren und andere Dinge, die Zeitaufwendig und anstrengend sind, erledigen. Aber wehe man vergisst Blumen und andere Kleinigkeiten, schon ist man geizig und egoistisch.

Grüße
Ciarán
27.09.06, 00:20:39

Lisa M.

Zitat:
Dabei bin ich es, der bis jetzt IMMER für die anderen da war, wenn es 'brannte'.


DAS ist auch ein Unterschied zu einem echten Egoisten. Und solche scheinbaren Widersprüche fallen einem doch mal auf, wenn man mit so jemandem zu tun hat.

Ich hab schon als Kind gelernt, dass alles gerecht geteilt wird. Ich hatte einen jüngeren Bruder, und irgendwas nicht teilen zu wollen, wäre wohl eines der größeren Vergehen gewesen, die jedenfalls ständig erwähnt wurden. Entsprechend ist "gerechtes Teilen" bei mir auch heute noch Bestandteil meines Gerechtigkeitsfimmels. Aber es passiert mir in anderer Weise, manchmal an andere einfach nicht zu denken. So hab ich bei meinem Ex am Computer mal irgendwas vermasselt, was ich nicht selbst wieder in Ordnung bringen konnte, und dann bin ich weggefahren und hab vergessen, ihm wenigstens einen Zettel zu hinterlassen, was mit seinem Computer passiert ist. :rolleyes: Und einmal bin ich nach einem Wochenende auswärts nicht wieder nach Hause gefahren, sondern noch zwei Wochen dageblieben, und hab schlicht nicht daran gedacht, dass sich zu Hause jemand Sorgen um mich machen könnte... Die wollten schon 'nen Suchtrupp ausschicken.
27.09.06, 22:07:07

*herold*

eigentlich ist jeder mensch egoistisch, auch autisten. überlebestrieb erzeugt egoismus. egoismus ist in meinen augen was gutes und wird erst schlecht, wenn er moralische werte überschreitet.
der gesunde egoismus merkt, wenn er anderen menschen schadet. der kranke schadet einem anderen menschen bewusst.
der mensch sucht sich natürlich das beste, das förderndste, das lebensfähigste verhalten für sich, um seinem egoismus der vorteilhaftesten fluss gegeben.
27.09.06, 22:10:50

*herold*

geändert von: *herold* - 27.09.06, 22:11:28

Menschliche Eigenschaften wie Güte, Großzügigkeit, Offenheit, Ehrlichkeit, Verständnis und Gefühl sind in unserer Gesellschaft Symptome des Versagens. Negativ besetzte Charakterzüge wie Gerissenheit, Habgier, Gewinnsucht, Gemeinheit, Geltungsbedürfnis und Egoismus hingegen sind Merkmale des Erfolges. Man bewundert die Qualitäten der ersten und begehrt die Erfolge der Letzten.
John Steinbeck, 1902-1968 , amerikanischer Schriftsteller

er spricht von kranken egoismuss
 
 
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