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elternumfrage

original Thema anzeigen

26.04.10, 13:14:47

haggard

geändert von: haggard - 26.04.10, 13:17:03

die folgenden fragen sind zwar ziemlich unpersönlich/allgemein gehalten, aber es wäre dennoch wünschenswert, wenn möglichst viele eltern diese fragen beantworten würden.

1. welche stellung besaß die person, die sich subjektiv am meisten mit dem autismusthema auseinander setzt in ihrer ursprünglichen familie? (selbst erstgeboren, 2., 3., 4., etc. kind)

1.1 besteht für die eigene person/anderer elternteil autismus oder verdacht auf eine dahingehende tendenz?

2. welche charakterstärken werden dieser person zugeschrieben? (z.b. dominant, konfliktlösend, rebellisch etc.)

3. wie wird die beziehung zu dem autistischen kind (oder bei bestehendem Verdacht auf Autismus [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff]) empfunden?

3.1 welche umstände durch das betreffende kind werden positiv aufgefasst?

3.2 welche umstände durch das betreffende kind werden negativ aufgefasst?

4. wie wird die situation/das persönliche erleben durch "autismus" in der familie aktuell oder rückwirkend betrachtet überwiegend empfunden? (z.b. ausgeglichen, überfordert, glücklich, depressiv/belastend etc.)

weitere fragen werden eventuell im verlauf hinzugefügt.

edit:
wer die fragen nicht öffentlich beantworten möchte, kann mir auch eine PN schicken. (ausgenommen leider gäste, da für sie keine PN-funktion besteht).
26.04.10, 20:04:05

starke Dame

Zu 1. ich verstehe nicht, was es heißt subjektiv damit auseinander setzen. Zur Zeit, bin ich es, die sich am meisten damit auseinander setzt.

Zu 1.1 kann ich nicht beurteilen

Zu 2. welche Person? Wenn das Kind gemeint ist, ich sage immer er ist autonom.

Zu 3. liebevoll und immer füreinander da.

Zu 3.1. verstehe ich nicht, denn ich finde alles positiv, es regt an über alles nachzudenken, und gibt dem Leben einen anderen Sinn, man empfindet alles intensiver und sorgt für mehr Spaß.

Zu 3.2. keine, ich empfinde nur das Verhalten mancher Menschen auf unser Kind negativ.

Zu 4. Meistens glücklich, manchmal überfordert, dass resultiert aber nicht aus dem Autismus, sondern einfach wenn gerade stressige Situationen sind.
26.04.10, 20:09:52

haggard

erklärung zu 1:
mit meiner frage wollte ich nicht z.b. elternteile ausschließen, die weniger aktiv sind im internet, aber außerhalb sich vielleicht auch viel - oder nach dem subjektivem empfinden der internetnutzenden elternteile bezüglich autismus "mehr" mit dem thema beschäftigen. (zu einer solchen überlegung kam ich, weil sich in foren die frauen über die männer häufig beschweren, dass autismus ignorieren würden oder nichts unterstützen würden, nicht helfen würden - aber vielleicht ist das nicht immer so oder mal umgekehrt, wer weiß...)

erklärung zu 2:
damit ist nicht das kind gemeint.
27.04.10, 20:09:50

starke Dame

Zu 1)
Mein Mann setzt sich auch damit auseinander, nur ist er berufstätig und da hab ich einfach mehr Zeit.
Auch geht er anders damit um, er ist ein sehr ruhiger und gelassener Mensch.

Zu 2)
Meine Charakterstärken sind gemischt, mein Mann sagt immer, ich kann sehr einfühlsam sein, auf der anderen Seite auch ziemlich konsequent.
Leider bin ich aber auch sehr rebellisch.

Ich hoffe ich habe jetzt alles betr. der Umfrage richtig verstanden.
27.04.10, 20:26:56

haggard

bist du dann selbst erstgeborenes kind, zweites, drittes... letztes?
27.04.10, 20:42:15

starke Dame

erstes und letztes - ich bin ein Einzelkind.
02.05.10, 00:07:25

elfenohr

1. Das bin dann wohl ich. Erstgeborene. Einen jüngeren Bruder.

1.1. Ich vermute bei mir ADS. Meine Mutter sagte vor 1 ½ Jahren (wir haben keinen Kontakt mehr) dass ich als Kind genauso war wie mein Sohn damals, abgesehen von der Sprachentwicklung: ich konnte sehr früh sehr gut sprechen.

2. Hhm, muss da nochmal in mich gehen … kontrollierend trifft es wohl ganz gut, nicht grad eine „Stärke“. Diszipliniert fällt mir noch ein.

3. Innig.

3.1 Andere, neue Sichtweisen auf die Welt. Entschleunigung. Struktur, Planung.

3.2 Schwer zu sagen. Manchmal ist es nervig, wenn er einfach nicht hört, reagiert… Wir wissen ja warum, Fremde kapieren es nicht („Ist der taub??“)

4. Schwankt. Oft glücklich, manchmal belastend. Belastend dadurch, wie unsere Umwelt auf meinen Sohn reagiert. Fordernd in letzter Zeit wegen Geschwisterrivalität.
09.09.10, 22:31:36

Schömezi

1. selbst erstgeboren, ein Bruder, eine Schwester
1.1. nicht wirklich
2. kritisch hinterfragend (sonst fällt mir auf Kommando jetzt nix Passendes ein)
3. Von meiner Seite sehr innig - von ihrer Seite, ich nenne es mal fragil.
3.1. Sie bringt mir bei, alles noch genauer und individueller zu betrachten.
3.2. Es ist anstrengend. Aber nicht negativ.
4. Seit ich mich mit Autismus beschäftige, können wir alle unsere Kleine besser verstehen. Dadurch hat sich einiges auch entspannt.
09.09.10, 22:48:30

zoccoly


1.drittgeborenes und letztes Kind

1.1 bin A

2.jetzt dominant aber auch konfliktlösend und dann noch die typischen A-Charaktereigenschaften, ausgeprägter Gerechtigkeitssinn, sozial, tierlieb...

3. optimal, sehr herzlich, verstehen uns "blind", extreme, aber angenehme Nähe

3.1 sein Charakter, die Art, wie er an Probleme geht, seine Zielstrebigkeit, seine Interessensvielfalt, seine Tiefgründigkeit....

3.2 hört sich jetzt blöd an, aber dazu fällt mir nichts ein. Selbst seine "vorhandene Aggressivität" hat er so gut unter Kontrolle, dass er anderen gegenüber als sehr besonnen und ausgeglichen erscheint und ich bekomme sie auch kaum mit und es sind selbst für mich nur "Zeichen" zu erkennen

4.sehr angenehm, es war Normalität


09.09.10, 22:55:45

Gabi

geändert von: Gabi - 09.09.10, 23:02:46

zu 1 Drittes und letztgeborenes ungewolltes Kind das "gerade noch gefehlt " hat
zu 1.1 Autismus war nie thema bei uns oder der Familie seines vaters
zu 2 kann mich selber schlecht beurteilen
zu 3 es ist einfach Liebe
zu 3.1 seit norman wieder bei mir lebt und ich ihn jeden tag ein bisschen besser verstehe sehe ich die Welt mit anderen Augen
zu 3.2 Ignoranz Gleichgültigkeit verachtendes verhalten vieler in unserer umwelt lebenden Menschen sind manchmal unerträglich für mich
zu 4 früher sehr überfordert und angst vor dem was die Zukunft bringt aber jeh besser es mit Norman vorangeht um so glücklicher bin ich darüber und auch mit ihm sein fröhliches wesen kommt wieder zum vorschein immer öfter und das macht mich so froh ...
L.G.Gabi
10.09.10, 08:14:06

Leah

ad 1. Erstgeborene

ad 1.1 Ja

ad 2. Starrsinning, pedantisch, schweigsam, egoistisch, unsozial

ad 3. Habe drei Kinder und bin mir zur Zeit völlig unsicher, bei welchem ich A vermuten soll und bei welchem nicht. Bei den beiden Älteren konnte ich die negativen Äußerungen von Außen noch "ausblenden"; ich bezeichne das Verhältnis als gut. Beim Jüngsten gelang mir das nicht, ich habe mich von Außen durch eigene Schuld zu einem "PingPong-Ball" degradieren lassen; das Verhältnis ist schlecht.

ad 3.1 Meinen mittleren Sohn betreffend: Ich erlebe unser Zusammenleben als bereichernd; wir lieben z.B. beide "verbale PingPong-Spiele" - das ist eine angenehme positive Beschäftigung.

ad 3.2 Es ist mit einem größeren (zeitlichen und erzieherischen) Aufwand verbunden, ihn auf neue Abläufe zu "programmieren".

ad 4. Ich fühle mich oft überfordert/depressiv/belastet (überwiegend wohl aufgrund der schlechten Beziehung zu meinem Jüngsten).
 
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