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Erkenntnisfähigkeit bei NA vs. chronische Vermischung von Sach- und Personenebene

original Thema anzeigen

 
13.03.10, 15:16:27

55555

Wäre interessant, wenn du die Stelle findest.
13.03.10, 21:33:26

Gast

geändert von: [55555] - 14.03.10, 13:39:57

[[Kettenbeitrag zusammengefasst, mfg [55555]]

BGHSt 85, 299; Dreher-Tröndle, RZ 3 zu § 60 StGB m.w.N. ;-)

Aber Spaß beiseite: ich such´ sie dir bei Gelegenheit.


Zitat von azrael:
wenn ich von reizen zu viel habe, sich dadurch meine orientierung auflöst - fehlt mir das verständnis, das mit "ausrasten" zu vergleichen.
das wäre wie eine implosion (die mitunter in anderen zusammenhängen auch äußerlich sichtbar sein kann) ohne einen emotionalen faktor.

wenn jemand ausrastet, verstehe ich das fast schon als maximalste emotion.


Ich hab's gar nicht verglichen, es liegt auf der Hand, dass es nicht dasselbe ist. Ich meine nur, das eine ist nicht schlechter (=schlimmer) als das andere, und das Ergebnis ist offenbar das gleiche: ein Verhalten, das man selbst nicht mehr unter Kontrolle hat und das einem unangenehm und Mitgliedern der anderen Subspezies (A bzw. NA) unerklärlich ist.

"Vernünftiges Denken geht auf Erfahrung zurück? Ich würde das eher nicht so sehen."

Vernünftiges Denken geht nicht auf Erfahrung zurück, sondern "Erfahrung + Erkenntnis" ist neben anderen Dingen bei NA für die Entkoppelung von Sach- und Beziehungsebene hilfreich. Ganz simpel ist es z.B. - meistens - einfacher, in einer komplizierten Situation ruhig zu bleiben und sie dadurch besser unter Kontrolle zu bekommen, wenn man sie vorher schon einmal durchlebt hat. Das ist der Sinn von Prüfungsvorbereitung. Die Emotion "Angst" wird abgekoppelt.
Das gleiche gibt's auch beim Interagieren mit anderen. Aus dem Erleben von Situationen und drüber Nachdenken kann man lernen. "Wie hat der Kerl das wieder geschafft, mich zur Weißglut zu bringen?" ist falsch: "Es ärgert dich nicht der, der dich ärgern will, sondern nur der, der dich ärgern kann". Was uns fertigmacht, liegt oft bei uns selbst.
(Das gerade zitierte Sprichwort stammt von im allgemeinen temperamentvollen südländischen NA, die zudem noch viel mehr sozial orientiert sind als Mitteleuropäer. Aber erstens stimmt es hier in Deutschland für NA auch, und zweitens fresse ich einen Besen, wenn es bei A nicht auch parallel irgendwas in der Richtung gibt.)

Liebe Grüße Gastine
14.03.10, 01:05:32

haggard

vielleicht verstehe ich sprache tatsächlich nur extrem unzureichend, jedoch ging ich bisher davon aus, dass "schlimmer" auf irgendeinen vergleich mit irgendetwas hindeutet. auch worte, die da lauten "als" und "wie", dachte ich deuten auf vergleiche hin.

vermutlich bekommen die meisten menschen von der reizüberflutung bei autisten kaum etwas mit. ferner kann ich mir auch nicht vorstellen, dass eine solche situation bei einem autisten durch andere als bedrohlich aufgefasst wird. wenn es um kinder geht und eine reizüberflutung bei ihnen wahrscheinlich ist, beschreiben das außenstehende als unlust.
unter ausrasten dagegen stelle ich mir eine person vor, die plötzlich laut wird oder plötzlich übermäßig gestikuliert oder ähnliches.
14.03.10, 02:20:09

55555

Mir scheint eher diese Koppelung bei NA-Kindern weniger ausgeprägt zu sein.

Was das Maß "sozialer Orientierung" sein soll hinterfrage ich hier lieber nicht. Ich vermute mal das ist so ein hinterhältiger Begriff wie "soziale Randgruppen".
 
 
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