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autistische kinder fasziniert von lippenbewegungen

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30.03.09, 22:44:46

haggard

forscher haben mittels einer studie an 2jährigen autistischen kindern festgestellt, dass diese von synchronizität - wie dies beim sprechen der fall ist (lippenbewegungen/laute), fasziniert seien. dieses phänomen wird nun als grund für kommunikationsprobleme autistischer menschen angesehen.

hier der link zu dem artikel.

persönlich muss ich dazu äußern, dass zwar allgemein bewegungen meine aufmerksamkeit auf sich lenken, doch ich beobachte die münder sprechender personen nicht, weil dieses besonders faszinierend wäre, sondern damit ich mich auf die geräusche konzentrieren kann, die sich sonst unter umständen mit dem allgemeinen geräuschwirrwarr vermengen. dass dabei die gestik weitgehend unberücksichtigt bleibt, ist fast logisch. bei derartigen studien frage ich mich, warum sie keine sich mitteilen könnenden autisten befragen, die erklären könnten, warum sie etwas wie tun. wird etwa angenommen, dass dies ein automatismus wäre? würde ich mich nicht in dieser weise auf die sprache als informationsbasis konzentrieren können, bestünde wahrscheinlich keinerlei verständliche kommunikation mit meiner umwelt in wechselbeziehung. grundsätzlich, um den schritt zum münderbeobachten zu unternehmen, musste ich erst einmal erkennen, dass unterschiedlichste geräusche unterschiedlichsten quellen zugeordnet werden sollten und dass die meisten von ihnen informationscharakter besitzen und nur sehr wenige sprache darstellen.

in dem artikel wird auch kurz erwähnt, dass wohl unter "normalen" umständen eine bekannte person an ihrem gang erkannt werden kann, auch wenn das gesicht nicht zu sehen ist. man könnte demnach fast meinen, autisten wären dazu nicht in der lage. persönlich ist mir dieses möglich.

welche meinung oder erfahrung besitzt ihr dazu?
30.03.09, 23:04:43

55555

Offenbar wird von den Autoren angenommen Autisten seien degenerierte NA.
30.03.09, 23:30:22

haggard

das erscheint mir auch so. insbesondere bei dem satz, dass die fähigkeiten zur erkennung von mimik und gestik (dadurch) schon früh verloren gingen. mimik und gestik von autisten ist meiner meinung nach situationsabhängig sehr subtil (ich schreibe hier von kanner-autisten, weil ich andere privat nicht kenne).
04.04.09, 23:17:38

Hans

Zitat von 55555:
Offenbar wird von den Autoren angenommen Autisten seien degenerierte NA.


Ich denke nicht angenommen sondern versucht vor zu täuschen,
damit ja nicht die Idee aufkommt, es könnte anders herum sein.

07.04.09, 20:07:52

Hyperakusis

Ich meide ja meist den Blickkontakt weitgehend, hatte aber auch vor dem Artikel bemerkt dass wenn ich den Gesprächspartner anschaue häufig auf den Mundbereich schaue. An Faszination hatte ich bisher noch nicht gedacht, wenn dann eher weil die Worte aus dem Mund kommen, dieser sich bewegt, mich nicht so irritiert wie die Augen oder die Mimik eines Menschen aber Faszination, nee.
07.04.09, 20:22:46

zoccoly

Zitat von azrael:
bei derartigen studien frage ich mich, warum sie keine sich mitteilen könnenden autisten befragen, die erklären könnten, warum sie etwas wie tun...


Weil wir nach NA- Meinung behindert und krank sind, warum sollte man mit sprechenden A sich austauschen??? Macht für NA keinen Sinn.


Ich kann mich beim Sprechen nicht auf die Lippen konzentrieren, das würde für mich zu viel Ablenkung bedeuten, da ich mich konzentrieren muss. Ich suche mir dann immer einen Fixpunkt.
 
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