19.01.09, 18:27:56
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Zitat:
Skurriles Ende eines Vermisstenfalles: Eine seit zwölf Jahren verschwundene Brandenburgerin ist in einem Schweizer Wald gefunden worden.
[...]
Wie Polizeisprecher Jürg Mosimann sagte, hauste die Frau sehr primitiv in dem selbst hergerichteten Unterschlupf. Wo sie sich vorher aufgehalten habe, sei unklar. Die Beamten, die mit der Frau gesprochen haben, hatten nicht den Eindruck, dass sie sich in schlechter körperlicher Verfassung befindet.
Die Frau wird ihren Unterschlupf jedoch verlassen müssen. Die Burgergemeinde Bern als Waldbesitzerin wird ihr nach Angaben der Polizei eine kurze Frist setzen.
Quelle
Macht auf mich ja erstmal einen recht sympathischen Eindruck. Warum muß man die Frau denn gleich dort vertreiben?
Wie kann es eigentlich sein, daß sich irgendwann vor Jahrhunderten mal die damaligen Menschen das Land aufteilten und neu geborene Menschen kein Land mehr abbekommen? Land ist doch nicht irgendeine Ware.
19.01.09, 18:57:36
Hans
Wir leben nicht mehr in der Zeit der Nomaden als das Land noch allen gehörte.
Leider
19.01.09, 19:03:37
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Jeder Mensch sollte ein Stück Land vom Staat bekommen, wenn er eingeschult wird. Mensch und Land sind nicht trennbar. Es kann nicht sein, daß Lebensgrundlagen in dieser Weise zu unbegrenzt vererbbarem Eigentum gemacht werden. Vor einigen Jahrzehnten gab es da in der SPD noch Zweifel, als sie noch keine zweite CDU war.
20.01.09, 23:55:10
drvaust
geändert von: drvaust - 20.01.09, 23:57:24
Das Land ist schon lange nicht mehr frei.
In den Stammesgesellschaften gab es Stammesland und freies Land, daß die Stämme nicht brauchten oder nicht nutzen konnten.
Seit Beginn des Feudalismus gehört alles Land dem obersten weltlichen Herrscher (Kaiser, König, Fürst, ..., Regierung). Dieser verlieh das Land (Lehen) an seine untertanen Herrscher, diese wieder an ihre Untertanen usw.. Der Bauer bewirtschaftete kein eigenes Land, sondern das wurde ihm von seinem Herrn verliehen, der es auch verliehen bekommen hatte. Anfangs mussten bei einem neuen Kaiser alle Herrscher um eine erneute Verleihung (Belehnung) bitten (abgesehen von den Stammesfürsten), später wurde die Belehnung kaum noch geändert.
Bei der Abschaffung des Feudalismus wurde das gesamte Land Staatseigentum. Es gibt zwar Grundeigentümer, aber genau genommen nur mit Duldung und unter Kontrolle des Staates. Kein Grundeigentümer darf sein Land aus dem Staat herausnehmen und der Staat darf, im Rahmen der Gesetze, enteignen. Wenn der Staat, oder ein Teil des Staates (z.B. Stadt), Land 'im öffentlichen Interesse' braucht (z.B. Straßenbau oder Militärgelände), wird enteignet (mit Entschädigung).
Vielleicht erlaubt Bern der Frau doch, weiter dort zu wohnen. Aber das wird vermutlich an den Vorschriften scheitern.
21.01.09, 16:24:25
Gast
Hallo, Drvaust,
vielen Dank für Deinen Beitrag.
Und ich stimme Dir zu. "Die Vorschriften".
Nachdem die Berner sie einmal "offiziell" bemerkt haben,
können sie sie auch nicht mehr ignorieren,
sie wäre afaik ein Präzedenzfall,
und dann bekämen sie richtig Probleme.
Gruß,
anne
21.01.09, 23:51:02
Gollum
Da gibt es eine schöne Anarchisten Geschichte, deren original Quelle ich leider nicht mehr finde - sie geht sinngemäß so:
Ein Anarchist kommt an einen wunderschönen Küstenstreifen und fragt den Besitzer, wie er an das Land gekommen ist. "Nun, das habe ich von meinem Vater geerbt"
"Und wie hat er es bekommen?"
"Er hat es wiederum von seinem Vater geerbt und der wieder von seinem Vater und so weiter"
"Aber der erste aus Deiner Familie, wie hat er es bekommen?"
Der Besitzer überlegt eine Weile und sagt dann "Er hat darum gekämpft"
Da krempelt der Anarchist die Ärmel hoch: "Gut, dann lass uns kämpfen"
03.02.09, 16:23:27
warmlyFriday
Macht auf mich ja erstmal einen recht sympathischen Eindruck. Warum muß man die Frau denn gleich dort vertreiben?
Ich frage mich wie du drauf kommst das sie einen sympathischen Eindruck auf dich macht!?
Aus dem verlinkten Artikel geht ja nur hervor, dass sie alleine in einen einfachen Unterschlupf lebte...
oder macht diese Tatsache sie schon sympatisch ...?
03.02.09, 17:06:31
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Ja, ich finde es sympathisch, wenn jemand einfach lebt, eventuell gar in der Natur.