Autisten haben genug Empathie!
10.12.06, 20:24:14
Goldloeckchen
Hallo,
Laut einer Studie haben Menschen mit Asperger Syndrom zwar eine eingeschränkte kognitve Empathie jedoch ist das Mitgefühl nicht beeinträchtigt. Teilweise fühlten autistische Probanden stärker mit als NAs.
Quelle
10.12.06, 21:47:27
uppsdaneben
Zumindest ich fühle deutlich anders als NTs.
10.12.06, 22:10:47
Goldloeckchen
Woher weißt du das? kannst du in die Köpfe anderer Menschen schauen? Ich zumindest kann nicht abstreiten, dass ich in gewissen Situationen Mitgefühl empfinde. Ein Beispiel wäre der Tod einer Mutter in der Klasse meiner Tochter der sich vor zwei Jahren ereignet hat. Mir taten die Kinder leid auch wenn ich nicht wusste wie ich zu reagieren habe und auch nicht wusste wie es den Kinder wirklich dabei erging. Auf der Beerdigung war ich nicht weil ich der Meinung bin, dass die Kinder nicht wirklich etwas von meiner Anteilnahme hätten. Aber vllt irre ich mich.
10.12.06, 22:17:25
uppsdaneben
Woher weißt du das? kannst du in die Köpfe anderer Menschen schauen?
Ich kann die Reaktionen und Kommentare von NTs beobachten und mit meinen Gefühlen, nur davon schrieb ich, vergleichen: Ich empfinde anders.
10.12.06, 22:19:04
Goldloeckchen
Zumindest ich fühle deutlich anders als NTs.
Naja, gut, darüber könnte man sich vllt noch durch das Feedback anderer ein Bild machen inwiefern man vom "genormten" Gefühlszuständen abweicht.
10.12.06, 22:19:56
Goldloeckchen
Ja, Postings haben sich überschnitten. Aber damit hast du natürlich Recht.
11.12.06, 16:10:06
Altpapier
Ich kann die Reaktionen und Kommentare von NTs beobachten und mit meinen Gefühlen, nur davon schrieb ich, vergleichen: Ich empfinde anders.
Das hatte ich in anderem Zusammenhang im Autistenbereich auch behauptet, nur hattest du mir in dem dortigen Fall nicht geglaubt. ;)
Meines Wissens ist besondere Orientierung an ethischen Standards bei Autisten schon länger beobachtet worden. Dieses "Mitgefühl" geht mehr über die Ratio, aber ich finde es richtig diese praktische Hilfsbereitschaft zur Kenntnis zu nehmen, wenn auch oft nicht erkannt wird wann jemand etwas will.
11.12.06, 21:07:07
qBert
Ich muss sagen, ich fühle oft sehr viel mehr mit (bei allem möglichen) als die anderen Menschen in meiner Umgebung.
Aber ich bin mir auch sicher, dass ich etwas anders fühle, ich bin z.B. so gut wie nie sauer.
13.12.06, 06:16:55
Silvana
Mittgefühl hat bei mir einer Seits meist auch ehr etwas mit Ratio zu tun.
Also ich sage um mal ein Banales Beispiel zu nehmen: nicht die Arme Frau sonder überlege meistens ganz praktisch was ich tun kann, wenn ich nichts tun kann auch ok.
Also wenn sich z.B. so eine alte Dame mit ihrem Einkaufsroller abplagt, oder eine Mutter mit dem Kinderwagen läuft das folgender massen.
Als gut erzogene Frau frag ich gerade noch "darf ich Ihnen helfen??" (es giebt gerade ältere Menschen die wollen das nicht). Und dann habe ich auch schon zugefasst, ohne groß was zu sagen und verschwinde möglichst wieder genauso schnell.
Ich nenne sowas zielorientiertes oder praktisches Mitgefühl.
Haben die Leute auch mehr von als vom Bedauern.
Auch mir ist es schon passiert: ich mühe mich mit meinem Fahrad die Stufen von der S-Bahn runter und plötzlich fasst jemad von hinten zu und hilft ohne Kommentar oder sonst was, ein kurzes "Danke" der Vormhalber von mir und der andere geht seiner Wege.
Andereseits habe ich gestern Bilder gesehen von Magersüchtigen, kranken Frauen und das tat mir regelrecht
Körperlich weh ich muste weg kuken bis mein Freund sagte der Bericht sei fertig. Oder wenn jemand Schmerzen hat die ich auch schon hatte, dann kann ich schon (aber oft im wahrsten Sinne des Wortes) Mitfühlen, weil ich aus persöhnlicher Erfahrung weis wie das ist.
13.12.06, 12:05:08
Goldloeckchen
Zitat:
Andereseits habe ich gestern Bilder gesehen von Magersüchtigen, kranken Frauen und das tat mir regelrecht
Körperlich weh ich muste weg kuken bis mein Freund sagte der Bericht sei fertig. Oder wenn jemand Schmerzen hat die ich auch schon hatte, dann kann ich schon (aber oft im wahrsten Sinne des Wortes) Mitfühlen, weil ich aus persöhnlicher Erfahrung weis wie das ist.
Ähnliches Gefühl hatte ich bei den Anblick eines chinesischen Weisenhauses vor ca. 6 Jahren (Reportage). Mir war bei den Leid der Kinder richtig übel. Das würde ich eindeutlg als mitfühlend einstuffen.
Zur "rationalen Empathie" nenne ich mal ein Beispiel: Ich stehe in einer Schlange im Laden. Nach einer halben Stunde bin ich endlich an der Kasse. Plötzlich steht die Verkäuferin auf und meint sie müsse nun auf Toilette. Ich rege mich fürchterlich auf und frage sie, wieso sie denn nicht früher gegangen wäre. Nun läuft das "kognitive Erbsenzählen ab" um mir klar zu machen wieso diese Frau ausgerechnet jetzt auf Toilette muss und versuche mich dabei rein rational in sie hineinzuversetzen.
Ist vllt ein banales Beispiel aber so ähnlich spielt sich das bei mir manchmal ab. Damit ist wohl die eingeschränkt kognitive Empathie gemeint.
09.01.07, 21:23:00
liselotte
Mein Mitgefühl äussert sich darin, dass es mich dazu drängt die Betroffenen von dieser Situation weg zu reissen. Oder ihnen zu raten sich möglichst viel Turbulenz zu schaffen um keine Zeit zu haben die belastende Situation auf sich wirken zu lassen.
Im praktischen Fall habe ich auch schon geholfen Gegenstände aus der Bahn zu laden oder ein Kinderwagen in den Zug zu laden. Oftmals habe ich die Leute vorher gefragt.
Liselotte
18.01.07, 15:48:12
Goldloeckchen
Das sind auch Dinge die ich für selbstverständlich halte. Allerdings kommt es schon öfters mal vor, dass ich in einer Phase der Unaufmerksamkeit oder Unfähigkeit zu erkennen, Tatbestände nicht so richtig wahrnehmen kann. Leute die verbal ausgiebig kommunizieren und sich nicht auf subtile Signale verlassen werden dieses Problem mit mir kaum haben.